Sie spielten eine Weile und als Sargon zum zweiten Mal einen Paddel ins Gesicht geklatscht bekam, diesmal ncht von Alyrna, rutschte Simian fast aus dem Sattel vor Lachen, fing sich aber im letzten Moment dank des Steigbügels und Sattelrandes. Das brachte widerum Sargon und die anderen zum Lachen. Sie hielten an, als die Pferde vor Durst schäumtem und beschlossen eine Pause einzulegen.
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Sie picknickten gemuetlich aus den mitgebrachten Essenskoerben und beschlossen dann, eine richtige Partie zu versuchen, was mit ziemlich viel Gelaechter vonstatten ging und damit endete, dass Simians Mannschaft mit einigen Hoeflingen der Nachtzinne gewann und Alyrna und Sargon sich geschlagen geben mussten.
Als sie fertig waren, war es schon spaeter Nachmittag trotzdem bestand Alyrna auf dem Wettreiten. “Start ist hier und Ziel der Waldrand”, schlug sie vor und deutete auf ein Waeldchen ein oder zwei Kilometer weit suedwestlich der Stadt. “Dherat reitet voran und spielt Schiedsrichter und Sargon gibt hier den Start.”
Sie waren einverstanden und warteten einige Zeit, bis Dherat das Ziel erreicht hatte, dann machten sie sich bereit. Die Pferde spuerten die Aufregung und wollten sich kaum mehr zurueckhalten, bis Sargon schliesslich: “Los!” sagte. Sie preschten los und zuerst war Alyrna im Vorteil und schien Simian weit hinter sich zurueck zu lassen, ueber den Hals ihres Pferdes geduckt, ihre Kleider flatternd im Wind, aber nach einigen hundert Metern begann er aufzuholen. Sie trieb ihr Pferd an, schneller zu laufen, aber Simian kam immer naeher. Al ser gleichauf war, blickte sie hinueber und sah, das ser sie breit angrinste. Undamenhaft streckte sie ihm die Zunge heraus und machte wieder einige Meter wett, als er lachte, aber schlussendlich erreichte er die Baeume mit einem guten Vorsprung.
Sie verlangsamte ihr Pferd, hielt an, als sie ihn und Dherat eingeholt hatte und liess sich mit einem “Phuu!” aus dem Sattel rutschen, um sich den Schweiss von der Stirn zu wischen. “Tut mir leid, Mylady”, meinte Dherat laechelnd. “Aber Prinz Simian war ganz klar schneller.”
“Scheint so”, meinte sie grinsend. Bald darauf hatte Sargon sie eingeholt und eine Weile spaeter kamen ein paar der anderen Hoeflinge und als letzte Davi. Alyrna sah Simian an. “Scheint, ich sehe Euch heute nicht in Damenkleidern. Ausser ihr wollt freiwillig, da haette ich sie schon”, lachte sie. “Was habt Ihr fuer mich mitgebracht?”
If you're going through hell, keep going.

Simian stieg grinsend aus dem Sattel, ging zu einem der Hòflinge herüber und pflückte eine alte, dunkelblaue und mit goldenen Stickereien und kurzen Plusterärmeln verzierte Uniform heraus. "Nun, das hier oder die Kleidung eines Seemannsjungen", antwortete Simian.
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Alyrna zog die Uniform vor und entfernte sich mit ihren Dienern ein wenig vom Rest der Gesellschaft. Davi und Dherat hielten ein Tuch hoch, dass sie sich dahinter umziehen konnte und Davi half ihr dabei, die Uniform richtig hinzuziehen und ihren Haare so hochzustecken, dass sie sie unter dem Hut verbergen konnte. Nach einigen Minuten kam sie schliesslich hinterdem Vorhang hervor und praesentierte sich den Prinzen. "Und, wie sehe ich aus?"
(kleiner Hinweis: Alyrna hat nicht sehr ueppige Formen, sie kann also durchaus recht maennlich wirken )
If you're going through hell, keep going.

"Wie ein... Steuereintreiber zu Jugendzeiten meines Vaters", antwortete Simian darüber überrascht, dass ihr die Uniform relativ gut stand. Bis auf die lächerlichen Ärmel und die zu schweren Farben. Aber doch, sie sah gut aus. "Ihr gebt einen feineren Gentleman ab, als ich eine Lady, Mylady", fügte Simian hinzu und verbeugte sich mit ehrwürdiger Geste und schelmischem Grinsen vor ihr.
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Sie lachte und schwang sich in den Sattel, dann ritten sie in gemaechlichem Tempo zurueck. Bis sie die Stadt erreichten, war es dunkel geworden. Die Wachen liessen sie ein, ohne Fragen zu stellen oder auch nur allzu komisch zu gucken und Alyrna bezweifelte stark, dass sie sie ueberhaupt erkannten, obwohl sie das Tor in den vergangenen Wochen doch recht oft passiert hatte. Einige der Hoeflinge erstickten fast an ihrem Kichern.
Als sie die Zitadelle erreichten, sah sie Durien eben in Begleitung von Hal ueber den Hof in Richtung der Staelle gehen und der Schalk stach sie. Sie sprang aus dem Sattel, lief ihnen entgegen und verneigte sich foermlich. "Einen guten Abend, Mylord Durien", meinte sie und musste sich zurueckhalten nicht breit zu grinsen. Es nahm sie wunder, ob er sie erkannte.
If you're going through hell, keep going.

"Guten Abend.", erwiderte er zerstreut und warf dem Jüngling in der farbenfrohen Kleidern einen flüchtigen Blick zu. Er kam ihm vage bekannt vor, doch er musste wahrscheinlich aus dem Gefolge Geviras stammen. Vielleicht der Sohn eines Adeligen, der ihn im Gefolge von Simian unterbringen konnte. Die Kleidung war allerdings hoffnungslos aus der Mode, zumindest in der Nachtzinne. "Kann ich euch helfen?", fragte er höflich und winkte gleichzeitig einem Stallburschen, damit er ihm ein Pferd brachte.


"Mein lieber Samor,
Wir sind schon eine Weile aum Hof der Nachtzinne. Es hat sich viel erfreuliches ergeben:
Siney und Alayne verstehen sich prächtig, sie sind wie ein Herz und eine Seele.
Sargon hat nicht lange damit gewartet, sich den jungen Damen vor zu stellen, er scheint die Aufmerksamkeit wie gewohnt zu geniessen und sich noch nicht zu langweilen, doch wer mich am meisten überraschte war Simian.
Ihm scheint es eine der Damen sehr angetan zu haben. Sie ist ein sehr kluges Kind und wenn es weiterhin so verläuft, wie bisher, wirst du, mein Liebster, in näherer Zukunft um dein Haupt fürchten müssen, denn die junge Dame weckt in Simian bisher verborgene Ambitionen.
Lord Durien von Tyre hat um die Hand meiner lieben Schwester Alesa angehalten. Er bat mich dich auf die zur Verlobung gehörenden Festlichkeiten einzuladen, ich würde mich freuen, wenn du kommen könntest. Ich vermisse dich und die Kinder. Nimm sie bitte auch mit. Es würde Ezon hier sicherlich gefallen und Mirija würde es gut tun, endlich wieder aus dem Palast zu kommen. Ich weiss noch, wie sie sich täglich schmollend in ihr Zimmer verkrochen hatte, als du fort warst und wie sie die Stunden gezählt und die Sterne gebeten hatte, dich wohlbehalten und mit einem weissen Pony zurück zu bringen. Ezon hatte immer versucht sie aufzuheitern, scheiterte aber stets an ihrem Starrsinn und jedesmal wenn er deswegen am Boden zerstört war, tröstete sie schlussendlich ihn. Ich vermisse sie beide so sehr, dass ich es nicht in Worte fassen kann. Geht es ihnen und dir gut? Werdet ihr kommen?
Denkst du ihre junge Exzellenz Maeva und Sembra werden der Einladung ebenfalls folgen?
In Liebe und Sehnsucht
deine Kia"
Kia legte die Schreibfeder beiseite und wischte sich die Tränen weg. Durien würde den Inhalt des Briefes akzeptieren müssen, wenn er dem ganzen ein schnelles Ende setzen wollte. Eine Verlobungsfeier war ein guter Vorwand den Adel zu versammeln, ohne dass es auffällig war. Ausserdem mochte sie es Alesa und Durien heimzahlen, dass ihre Kinder nun wieder in Gefahr waren. Und Durien war selbst schuld, was den Part mit der Verlobung anbetraf.
Es war schon eine Weile vergangenen, seitdem er Alesas sogenannten Verrat entdeckt hatte. Kia hatte vor Wut keinen vernünftigen Brief zustande bringen können und somit hatte sie entschlossen zuerst einen Spaziergang durch die Zitadelle zu unternehmen. Dabei hatte sie, zu ihrer Freude, festgestellt, wie schnell sich doch gewisse Gerüchte verbreiteten.
Durien hatte Alesas Zofe in der Annahme, dass er um Alesas Hand angehalten und Kia deshalb hatte sprechen wollen nach ihr geschickt gehabt. Die Zofe hatte es einer Dienerin erzählt, diese zwei weiteren und einem dritten, vierten und fünften Diener, dann breitete sich das Gerücht wie ein Lauffeuer aus und es dauerte nicht einmal eine Stunde, bis die ersten Ladies und Lords am Hofe davon erfuhren.
Natürlich liessen sie sich die Gelegenheit nicht entgehen, Kia bei ihrem Spaziergang Gesellschaft zu leisten und durch die Blume zu fragen, ob nun der Lord endlich seine Wahl getroffen hatte. Und Kia hatte es nicht lassen können und hatte sie im Glauben lassen müssen. Sie hatte es lediglich angedeutet, doch die Andeutung genügte, damit alle es für Tatsache hielten.
Für Alesa würde nun eine schwere Zeit beginnen, denn gewisse Damen würden sich nicht widerstandslos abspeisen lassen und den Grafen einer Wilden überlassen. Kia hatte selber durch die gleiche Hölle waten müssen, als ihre Verlobung mit Samor bekannt geworden war. Nur war Samor ihr da zur Seite gestanden, was Alesa nicht von Durien würde behaupten können.
Immer noch wütend über die Situation und doch etwas schadenfroh packte Kia die beiden Briefbögen in ein Couvert, versiegelte es und verstaute es sicher in einem der breiten Ärmel ihres Gewandes. Sie würde Durien selbst aufsuchen, um ihm den Brief zu geben und sie würde es genießen ihm die Neuigkeiten, die Gerüchte besser gesagt, selbst zu überbringen.
Simian beobachtete Alyrna aus der Ferne, wobei er sich gerade knapp in Hörweite aufhielt und musste ein Grinsen unterdrücken. Dass Durien sie wirklich nicht erkannte, konnte er fast nicht glauben, trotzdem lauschte er dem Gespräch weiter.
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"Ich hörte sie wäre ausgeritten. Ihr könnt mich begleiten. Sattelt für den Jungen auf!" Die Stimme des Jungen war wirklich hell und sie kam ihm bekannt vor. Irgendwo musste er den Jungen schon mal gesprochen haben. Die Stallburschen brachten schleunigst noch ein Pferd und Durien schwang sich in den Sattel. Hal sass ebenfalls auf und der Knappe schien Mühe zu haben das Lachen zu unterdrücken. Warum wusste er nicht? Er betrachtete den Jungen genauer. Nein, da waren keine langen Haare, oder sie waren alle unter dem Hut versteckt. "Kommt ihr?"

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