Simian lachte und erklärte ihr, was er damit meinte, dass er allgemein nur tötete, wenn es sein musste und dass es wahrscheinlich an seinem friedvollen Bruder lag, der einen grossteil seiner Erziehung übernommen hatte.

Alesa klopfte ungeduldig an Duriens Tür und als er aufmachte holte sie zuerst tief Luft, um sich zu beherrschen. "Du bist furchtbar, weißt du dass?", zischte sie dann und Tränen schwammen ihr kurz in den Augen, aber sie blinzelte sie weg, "Darf ich eintreten? Kia meinte du hättest mich zum Betrinken eingeladen."

Er war gelinde gesagt überrascht, dass sie sein Angebot angenommen hatte. Auf ihren Vorwurf hin, sagte er nur zwei Worte. "Ich weiss." Er bat sie mit einer Geste hinein, schloss die Türe hinter ihr und schenkte ihr dann einen Krug voll mit dem tyrenischen Weinbrand ein. Er selbst nahm den Rest der Flasche. "Ich trinke auf eure Gesundheit.", meinte er mit einem kleinen selbstironischen Lächeln und nahm dann einen tiefen Zug.

Sie stürzte den Weinbrand in einem Zug hinab. "Und ich auf die eure", meinte sie und räuserte sich. Sie musterte ihn und seufzte. "Wieso?", fragte sie dann.

"Wieso was?", fragte er etwas verwirrt. Er war schon ziemlich betrunken und konnte ihr deshalb nicht ganz folgen.

"Wieso tust du dir und mir das an?", fragte sie und merkte, dass er schon betrunken war. "Egal, vergiss es. Ist egal", meinte sie und nahm in einem Sessel Platz.

"Weil ich nicht weiss, was das Beste für die Nachtzinne ist.", erwiderte er und setzte sich schwer im Sessel ihr gegenüber.

Missmutig grummelnd schenkte sie ihm nur einen finsteren Blick und sah zur Seite, wobei sie auf ihren Fingerspitzen herum biss. "Habt ihr noch mehr Weinbrand?"

Er nickte, stand auf und holte noch eine Flasche aus dem kleinen Schrank in seinem Zimmer. Dieses Mal gab er ihr gleich die ganze Flasche, bevor er sich wieder in den Sessel fallen liess. Er nahm noch einen Schluck und stellte seine eigene Flasche auf den kleinen Tisch neben ihm. "Wisst ihr, seit ich euch getroffen habe, wünschte ich mir manchmal ein anderer zu sein. Jemand, der einfach alle Verantwortung abstreifen kann, um das zu tun was er wirklich will. Doch es geht nicht. Ich bin der, der ich bin."