Alesa sah ihm beim Trinken zu. "Du solltest vielleicht nicht alles auf einmal in dich hinunterstürzen", meinte sie sanft und erhob sich, um sich neben ihn zu setzen. Sie strich ihm durchs Haar, um ihn etwas mit der Geste aufzumuntern und abzulenken.
"Es kommt, wie es kommen soll, Durien, mach dich bitte nicht sinnlos kaputt." Sie musterte ihn lange und er sah sie aus vor Weinbrand trüben Augen müde an. Als es aussah, dass er woedersprechen wollte legte sie ihm sanft einen Finger auf die Lippen.
"Nur weil ich mir Sorgen um dich mache und ein schlechtes Gewissen habe, heisst das nicht, dass ich nicht wütend auf dich bin. Bei den Göttern, Durien, währst du nicht der mächtigste Mann der Nachtzinne würde ich dich am liebsten verprügeln!", murrte sie, gluckste und nahm noch ein paar Schlucke aus dem kleinen Krug, den er ihr gegeben hatte.
Sie spürte den Alkohol bereits, immerhin war sie keine besonders versierte Trinkerin. Ihr war auch bewusst, dass sie sich mit ihm nur so offen unterhielt, weil sie beide ziemlich betrunken waren. Wieder musterte sie ihn. Irgendwie war er aber schon süss, so wie er mit sich selber kämpfte. Der Gedanke lockte ein Lächeln in ihr Gesicht. "Du bist grausam, weisst du das?", schmollte sie und fuhr seiner Unterlippe nach. "Zuerst stiehlst du mir mein Herz, dann verführst du mich, machst mir ein unglaublich schlechtes Gewissen und das Leben schwer und jetzt verlockst du mich zum trinken. Durien, würde ich dich nicht lieben und hätte ich dir nicht auch sehr wehgetan, würde ich dir am liebsten das Leben jetzt zur Hölle machen, mein egoistischer Wein-Lord."
"Das tut es in der Tat", meinte Simian. "Und, wollt ihr jetzt auf die Jagd gehen?", fragte er nach einigen Augenblicken.