Sie wusste genau, wenn ein Mann etwas begehrte, und was immer es war, jedes Begehren machte einen Mann schwach. Es war nicht die Hand, die auf ihrer Schulter lag, die ihr zeigte, dass er zumindest etwas an ihr ganz klar wollte. Es war der Blick in seinen Augen. Der Klang seiner Stimme. Der Geruch seiner vom Feuer immer noch warmen Haut.
Langsam hob sie die Hand, die nun keinen Handschuh mehr trug und strich mit der Fingerkuppe seinem nackten Unterarm entlang. "Ich habe viele Namen", sagte sie. "Aber was sind schon Namen? Sie verraten Euch mehr über diejenigen, die sie mir gegeben haben, als über mich selbst."

"Es gibt viele Heere", sagte sie und ihre Stimme klang wie Wind. "Und viele Grenzen zu vielen Reichen." Vielleicht verstand er, was sie damit meinte, vielleicht auch nicht. Es spielte im Endeffekt keine Rolle.
Sanft umfasste sie sein Handgelenk. "Stellt Eure Fragen und ich werde sie beantworten. Ich verlange nur einen Preis von Euch, und es ist kein hoher für einen Mann wie Euch. Gewährt mir einen Kuss. Einen Kuss, den ich euch gebe."

Ein Lächeln kräuselte ihre Lippen. "Danwey Lanes", wiederholte sie nachdenklich. "Ein Krieger der Assassinen, mit dunklem Haar und blasser Haut. Ja, ich habe von ihm gehört. Ich habe ihn auch gesehen. Er ähnelt euch sehr. Ist er euer Bruder?"

"Nein", antwortete sie. "Ich weiss, dass er sich vor sechs Tagen in der Stadt von Ekain befand und der Hinrichtung eines Verräters bewohnte. Ob er noch immer dort ist, das wissen nur der Wind, und diejenigen, die ihn jetzt sehen."

"Einen Kuss", flüsterte sie und trat so dicht an ihn heran, dass sie die Wärme spürte, die er ausstrahlte. "Oder mehr, wenn ihr es wollt."