#311

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 28.01.2013 04:23
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Sie erwiderte seinen Kuss, drängte sich noch näher an ihn, als seine Umarmung es verlangte und küsste ihn ein zweites mal. Seine Lippen waren heiss und sie spürte seinen Hunger, noch schwach, aber mit jedem Herzschlag stärker werdend. Am Ende waren sie alle gleich. Ob Adliger, Söldner oder Assassine, von welchem Volk auch immer, es gab immer einen Punkt, an dem sie ihre Vernunft verloren.
Sie löste ihre Lippen von den seinen und drückte sie stattdessen gegen seinen Hals. Sie hörte, wie sein Atem neben ihrem Ohr schwerer wurde. "Komm mit", sagte er abermals und sie spürte die Kraft, die es ihn kostete, sie überhaupt loszulassen. Er holte seine Kleidung und seine Klinge und sie folgte ihm in Richtung des Lagers. Bevor sie zwischen die Zelte traten, zog sie sich wieder die Kapuze über den Kopf. Nicht jeder hier brauchte sie zu sehen.
Er führte sie zielstrebig durch das Lager. Wenige beachteten sie. Schliesslich trat er in ein Zelt. Es war ein Zelt mit lediglich einem Feldbett, aber das erstaunte sie nicht. Sie wusste, wer er war, und Anführer brauchten sich die Zelte nicht zu teilen. Noch bevor er sich zu ihr umdrehte, trat sie zu ihm, umfasste ihn von hinten mit ihren Armen und drückte ihre Lippen auf seinen Nacken wobei sie sich auf die Zehenspitzen stellen musste. Er drehte sich in ihrer Umarmung um, zog sie an sich und küsste sie heftig. Sie liess ihre Hände seiner Wirbelsäule entlangwandern, die sie durch den Mantel hindurch spürte, von den Schulterblättern bis zum Steissbein, dann stiess sie ihn sanft von sich.
"Setzt Euch", flüsterte sie ihm zu und drückte ihn zum Feldbett. Sie spürte seinen Widerwillen, doch schliesslich gehorchte er. Sie trat einen Schritt zurück, öffnete die Schnalle ihres Umhanges und liess den dunklen Stoff wie einen Vorhang fallen. Dann begann sie das Mieder ihres dunkelblauen Kleides aufzuschnüren. Sein Blick klebte an ihren Fingern, die ein Band nach dem anderen öffneten, viel zu langsam nach seiner Ansicht. Schliesslich verlor er die Geduld, streckte sich nach ihr aus und zog sie zu sich. Schnell öffnete sie das Mieder ganz und schlüpfte aus dem Kleid, während er sie auf das Bett hinunter zerrte.
Mit geübten Fingern öffnete sie seinen Mantel und streifte ihn von seinen Schultern. Dann beugte sie sich über ihn und küsste ihn, auf den Mund, die Kieferknochen, den Hals, die Schultern. Sein Atem war laut, sein Herzschlag schnell und stark. Sanft biss sie zu. Er sog scharf die Luft ein und sie wusste, es war nicht vor Schmerz. Langsam liess sie ihre Hände über seinen Körper wandern, über die Rippen, den Bauch und weiter hinunter. Er keuchte und legte den Kopf in den Nacken. Ihre Lippen ruhten immer noch auf seinem Hals. Sie saugte sanft an seiner Haut, dann biss sie ein zweites Mal zu, wesentlich stärker als beim ersten Mal, und diesmal war es nicht nur ein Biss. Er bemerkte es gar nicht wirklich. Sie öffnete seine Hose und streifte sie ihm bis zu den Knien, er richtete sich keuchend auf und drückte sie auf das Bett nieder. Mit einem schelmischen Lächeln im Gesicht umschlang sie ihn mit Armen und Beinen und zog ihn an sich.
Eine Viertelstunde später lag er völlig k.o. in ihren Armen. Sie strich ihm über den Rücken und spürte, wie er langsam wegdämmerte. Am Ende waren alle Männer gleich, egal von welchem Volk, alle waren sie erstmal völlig geschafft. Sie spielte mit dem Gedanken, da zu bleiben, bis er wieder aufwachte, um ihn zu einer zweiten Runde zu verführen, denn er war nicht schlecht und wenn da nichts mehr war, was sie daneben tun musste, konnte sie es mehr geniessen.
Aber schlussendlich war es zu riskant. Sanft befreite sie sich von ihm und kroch unter ihm hervor. Er hob den Kopf und fragte undeutlich, wohin sie gehe. "Ich muss weiter", meinte sie nur, kleidete sich an und gab ihm einen Kuss, bevor sie aus dem Zelt trat und im Lager verschwand.


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#312

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 28.01.2013 15:12
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Durien fuhr auf. Zuerst wusste er nicht, ob es ein Geräusch war oder etwas anderes, das ihn geweckt hatte. Dann sah er die Gestalt am Fussende seines Bettes. Es war nur ein Schemen in der Dunkelheit, mit einem langen Umhang und einer Kapuze, die sie tief ins Gesicht gezogen hatte. Durien tastete nach dem Messer an seiner Seite und dankte der Angewohnheit der Soldaten bekleidet zu schlafen, die er in den letzten Wochen übernommen hatte.
Die Gestalt trat einen Schritt näher. "Was macht Ihr hier?", fuhr Durien sie an, um seine Angst zu verbergen. "Wer hat euch erlaubt, mitten in der Nacht mein Zelt zu betreten?!" Er zog das Messer, hielt es aber unter der Decke versteckt.
Das leise Lachen einer Frau ertönte. "Ich habe versprochen, ich komme wieder." Sie trat noch einen Schritt näher.
"Bleibt, wo Ihr seid!", fauchte Durien. Seine Gedanken arbeiteten schnell, wenn auch nicht so schnell, wie sie es getan hätten, wäre er nicht eben aus dem Tiefschlaf aufgeschreckt. "Was wollt Ihr hier?"
"Nun", meinte sie neckisch. "Was ist wohl der Grund, wenn eine Marketenderin nachts im Zelt eines Heerführers steht?"
"Ich habe euch nicht gerufen", sagte Durien kalt und brachte sich unauffällig in eine Position, von der aus er im Notfall leichter aufspringen konnte. "Genau so wenig wie gestern. Ihr habt den Brief hier hinterlegt. Von wem hattet ihr ihn?"
"Spielt das eine Rolle?", fragte sie gelangweilt. Sie schob die Kapuze zurück und er konnte selbst im Dunkeln erkennen, dass sie aussergewöhnlich schön war. Sie trat näher. "Seid ihr zu allen schönen Frauen so abweisend?"
Durien fühlte sich in die Ecke gedrängt. "Ich bin verheiratet", sagte er unsicher. "Und alles andere geht euch nichts an."
Sie beugte sich über ihn und er roch ihren Duft, der ihm wie eine Droge die Sinne vernebelte. Schwach versuchte er zurückzuweichen, doch dabei griff er in die Klinge seines Dolches. Der Schmerz holte ihn in die Realität zurück. Er sprang auf und hielt der Frau die Klinge an die Kehle. "Und jetzt Klartext", knurrte er. "Von wem ist der Brief? Seid ihr gekommen um mich zu töten? Wer... Finger weg!"
Er drückte die Klingenspitze gegen ihre helle Haut und sie zog ihre Hände schnell zurück. Schmollend meinte sie: "Seid Ihr so ein Verächter der Liebe?"
Durien war kurz davor durchzudrehen. Es war unmöglich, dieser Frau irgendwelche Fragen zu stellen! Egal was er fragte, sie wich ihm aus. "Von. Wem. Ist. Der. Brief", zischte er. Er fragte sich, warum die Wachen nicht längst hereingekommen waren. Eigentlich war es schon merkwürdig, dass sie die Frau um die Zeit überhaupt hereingelassen hatten.
"Ihr wollte mich zwingen, tatsachen zu nennen", sagte sie und ihre Stimme klang nun anders. "Denkt Ihr wirklich, ihr würdet irgendetwas von mir erfahren, wenn ich es nicht preisgeben wollte? Denkt Ihr, ich wäre überhaupt noch hier, wenn nicht, um Euch etwas zu sagen?" Sie hob die Hand und legte sie sanft auf die Seine am Griff des Dolchs. "Ihr braucht nicht zu drohen, ich sage euch mit genau so viel oder wenig wie ohne."
Er hielt die Klinge weiter auf sie gerichtet. "Ich bekam den Brief von einem Mann namens Reven", sagte sie. "Oder zumindest war das der Name, den er mir nannte. Er ist ein Landstreicher, ein zerlumpter Vagabund mit Kontakten in vielen Zwielichtigen Kreisen. Aber ihr fragt, warum ich nocheinmal hierhergekommen bin? Um Euch zu sagen, dass ihr auf ein bisschen Ziegenblut und eine unausgesprochene Drohung nicht so viel geben solltet. Marschiert gegen Ekain, noch vor Ende der Woche."
Mit diesen Worten berührte sie die Wunde, wo er sich an der Messerklinge geschnitten hatte und zischte leise. Die Welt um ihn verdunkelte sich und er spürte, wie er fiel, aber nicht mehr, wie er aufprallte.

Sie schlug die Kapuze hoch und trat aus dem Zelt, vor dem die beiden Wachen immer noch schlafend am Boden lagen. Unauffällig, wie eine einfache Marketenderin, ging sie durch das Lager bis zu den Stallungen. Mit wenigen Worten und kleinen Gesten brachte sie den Stallburschen dazu, ihr praktisch willenlos ein Pferd zu satteln. Sie küsste ihn zum Abschied und auch er kippte um, als hätte er plötzlich das Bewusstsein verloren. Er würde sich an nichts erinnern können, wenn er aufwachte.
Langsam ritt über die ersten Hügel bis ausserhalb der Sichtweite des Lagers, dann trieb sie das Pferd an und preschte im Galopp über die Ebene. Die Kapuze wurde ihr vom Wind zurückgeweht, ihre langen, rotbraunen Locken flatterten im Wind. Ein Grinsen lag auf ihren Lippen. Das war eine gute Nacht gewesen. Das Pflichtprogramm fabelhaft erledigt, den Spass nicht ausgelassen und dabei noch Reven eins ausgewischt dafür, dass er sie letztes Mal im Spiel betrogen hatte. Sie lachte laut.


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#313

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 28.01.2013 18:54
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Kaltes Wasser klatschte ihm ins Gesicht. Maenavry sprang vor, den Dolch unter seinem Kissen hervor gezogen, doch er traf ins Leere. Eine schallende Ohrfeige ertönte und seine Wange brannte taub. "Was hast du dir dabei gedacht?", zischte eine Frau giftig. Er sah benommen zu ihr auf. Sie war Elairons Beraterin, seine rechte Hand und zu allem Überfluss ebenfalls eine Elfe. "Wo ist sie?", fragte die Elfe und stemmte die eine Faust in die Hüfte, unter dem anderen Arm hielt sie den Eimer. Der Dämon wusste, dass sie ihn ihm über den Kopf ziehen würde, wenn er nicht das tat, was sie wollte.
Wiederwillig zeigte er ihr seine Erinnerungen. "Du bist ein Idiot", fauchte sie und verschwand in Richtung Duriens Zelt. Müde torkelte Maenavry ihr nach. Er entdeckte die Marketenderin auf einem Pferd, doch bevor er etwas tun konnte, war sie verschwunden. Er fluchte und rannte in Duriens Zelt.
Die Wachen davor lagen schlafend auf dem Boden und der Fürst lag bewustlos auf seinem Bett.
Die Elfe drehte sich um und stapfte wütend an ihm vorbei, aus dem Zelt. "Weck ihn auf", befahl sie im Vorbeigehen und rammte ihm den Eimer in den Bauch. Maenavry knurrte etwas unverständliches und stellte den Eimer am Boden ab.
Müde rieb er sich die Augen. Er setzte sich neben Durien und betrachtete den Mann. War die Frau, die er vorhin im Bett gehabt hatte, etwa eine Hexe? Wobei, wenn er es sich genau überlegte, war es etwas seltsam, dass sie über Danwey bescheid wusste. Wusste sie etwa auch, wer er war? Er schüttelte den Kopf. Diese dumme Elfe von vorhin hatte ihn schon als Schwachkopf bezeichnet und er musste ihr nicht Recht geben, auch wenn sie richtig lag. "Aufwachen, Fürst", murmelte er und legte die Hand auf Duriens Brustbein. Schlagartig floss Energie durch seine Handfläche und Durien sprang auf. Maenavry entfernte sich einen Schritt von ihm und wartete, dass der Mann wieder zu sich kam.


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#314

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 28.01.2013 20:43
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Durien rappelte sich keuchend auf. "Bei allen Heiligen von Sharna", fluchte er. "Was ist l...?"
Er sah den Dämonen vor sich und seine Erinnerung kehrte zurück. "Wo ist sie?!"


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#315

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 28.01.2013 21:17
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Weg", antwortete er und sah bitter zur Seite. Er fühlte sich benutzt und das gefiel ihm nicht. Aber im Moment hatte er keine Wahl, als hier zu bleiben.


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#316

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 28.01.2013 21:59
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Der Assassine schien nicht ganz auf der Höhe zu sein. Er wirkte müde und schlecht gelaunt. Aber Durien hatte jetzt keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. "Wie lange ist sie fort? Wo ist sie hingegangen?"


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#317

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 28.01.2013 22:05
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Maenavry sah ihn verständnislos an. "Seit einigen Minuten... wir wissen nicht wohin...", antwortete er. Und wenn wir es wüssten, hätten wir sie bereits eingefangen, fügte er in Gedanken hinzu.


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#318

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 28.01.2013 23:24
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Dann alarmiert die Wachen", fuhr Durien ihn an und sprang auf, um aus dem Zelt zu laufen. Dann jedoch blieb er abrupt stehen. "Nein, es hat keinen Sinn. Sie ist längst fort und wenn nicht, wird sie sich nicht von ein paar Soldaten aufhalten lassen."
Er drehte sich zu dem Assassinen um. "Verzeiht meine Umfreundlichkeit. Die Frau war hier, die Marketenderin. Sie ist eine Hexe."
Er versuchte seine Gedanken einigermassen zu ordnen. Das klügste war es, den Rat einzuberufen. Er marschierte aus dem Zelt, warf einen überraschten Blick auf die halb schnarchenden Wachen und suchte nach irgendjemandem, dem er Befehle geben konnte. Er konnte sich schon ausmalen, wie wenig erfreut Faren darüber sein würde, mitten in der Nacht aus dem Bett geholt zu werden.


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#319

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 28.01.2013 23:42
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Er sah Durien nach. Ein bitterer Geschmack lag auf seiner Zunge. Er liess nach und daran war niemand anderes, als er selber schuld. Er seufzte und ging Durien nach. In seiner Eile hatte er sich nur ein Hemd angezogen, nebst der Hose und der eisige Wind zerrte an ihm und seinen Nerven. Er verdammte diese Frau und doch musste er zugeben, dass sie schlau war. Schlau genug um ihn auszutricksen. Er seufzte. Morgen würde er Danwey suchen. Dann fiel ihm etwas ein. Er konnte sie finden. Aber dafür brauchte er etwas. Entweder ihr Blut, oder ein Haar von ihr. Maenavry hastete in das Zelt in dem er Durien vermutete. Ihm vorzuschlagen die Frau zu suchen, wäre keine schlechte Idee und er musste doch noch etwas von ihr wissen.


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#320

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 29.01.2013 00:25
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Durien war mittlerweile im Kommandozelt. Ormud war schon da, noch halb verpennt, sein rotes Haar stand ihm in alle Richtungen vom Kopf ab. "Was ist passiert, Herr Durien?", fragte er und unterdrückte ein Gähnen.
"Ich erzähle es, wenn alle da sind", sagte Durien, während er sich hinter seinen Schreibtisch setzte. Als Caelria eintrat stand er wieder auf und begann hin und her zu gehen, aber er war kaum zwei Schritte weit gekommen, als der Assassine das Zelt betrat.


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