#381

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 10.02.2013 01:34
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Elairon

Der Elf verabschiedete sich und ging. Weya war natürlich seit dem Vorfall verschwunden, aber etwas anderes hätte er auch nicht erwartet. Jetzt hatte er einen der jüngsten und unerfahrensten Assassinen als seinen direkten Untermann, was einiges erschwerte. Er schickte den jungen Menschen los, um einem anderen Assassinen den Auftrag zu geben Naja auszuspionieren. Dafür musste er aber einen Befehl schreiben, denn sein junger Gehilfe würde den Auftrag wörtlich weitergeben, was nicht gerade vorteilhaft war. Erschöpft legte er sich schlafen, sobald die Bestätigung eintraf.

Maenavry

Er machte sich zuerst ebenfalls ans Gehen, blieb aber kurz stehen. "Herr verzeiht, aber ich hätte einen Vorschlag zu machen", sagte er und erklärte dem Fürsten, dass es schlichtweg zu viele Möglichkeiten gab, wie man das Pulver einsetzen konnte und dass es besser war zu hoffen, dass die Spione es fänden, anstatt sich zu sehr auf die Einsatzmöglichkeiten des Pulvers zu konzentrieren, denn die Schlacht bestand nicht nur aus diesem Risiko. Maenavry erwähnte auch, dass er es für unwahrscheinlich hielt, dass Ekain in die Lift gesprengt werden würde, da die Stadt erstens grösser und zweitens wichtiger war, als die letzte. Ganz zu schweigen von den schlechten Fluchtmöglichkeiten, schliesslich wollte der Gegner ebenfalls Verluste in den Reihen des Heeres und der Bürger vermeiden.

Danwey (einige Stunden nach Elairon)

Der Dämon fühlte sich seit einer Weile beobachtet. Wieso war es sich nicht sicher. Gäbe es wirklich einen Spion in der Nähe, müsste er ihn bald finden, bevor sie mit der Aktion 'Feuerwerk' begannen. Bald würde der Feind die Stadt stürmen, das wäre ihr Startsignal. Er lächelte bösartig in sich hinein, bei dem Gedanken, was sie bald anrichten würden.


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#382

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 10.02.2013 15:29
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Die Marketenderin

Reven behielt recht. Die ersten Regentropfen fielen am frühen Nachmittag, eine Stunde später regnete es in Strömen. Das Wasser war eiskalt und durchdrang ihren Umhang schnell. Schliesslich verliess sie ihren Posten auf der Mauer, die noch immer beschossen wurde, und stieg in die schmalen Gassen der Nordquartiere hinunter. Die Soldaten da draussen taten ihr leid. Sie hatten überhaupt keinen Schutz vor dem kalten Regen, und der Boden würde sich bald in eine einzige Schlammkuhle verwandeln.
Sie fand Reven in genau der Schenke, wo sie ihn vermutet hatte. Obwohl die Bürger der Stadt sich alle in ihre Häuser verkrochen hatten, war der Schankraum vollgestopft, denn all die Bauern, die von ausserhalb der Stadt gekommen waren, hatten sich hineingedrängt, um dem Regen zu entkommen, aber auch weil sie glaubten, dass sie wenn die Stadt fiel in den Häusern sicherer waren als auf der Strasse.
Sie setzte sich neben Reven und warf dem Schankknecht ein Lächeln zu, damit er ihr einen Becher Met brachte. Ihr nasser Umhang dampfte in der Wärme hier drin. "Und, ist was passiert?", fragte Reven.
"Nichts nennenswertes", meinte sie. "Ausser dass das Wetter von Regen zu Sturzbach gewechselt hat."
Reven brummte etwas. Dann meinte er: "Der Fischer sollte hier sein."
"Wir brauchen ihn nicht", meinte sie gelassen.
"Ja", murmelte Reven. "Aber der würde den Regen wenigstens mögen."


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#383

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 10.02.2013 18:44
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Der Regen prasselte auf sie ei und sie setzten sich in Bewegung. Das Pulver durfte nicht nass werden. Wenn es dovh geschah , würden sie Naja brauchen, doch diese war unauffindbar. Langsam beschlich Danwey der Verdacht, dass sie schon im feindlichen Lager war. Gerade als er den Gedanken zu Ende gedacht hatte, erschien brüllend ein Blitz, der in der Nähe einschlug. Eine Gestalt, die das Pech hatte den Blitz im Rücken zu haben, zeichnete sich in einem Busch ab. Danwey hatte sie erblickt. Jemand beschatte ihn also tatsächlich. "Geht weiter. Ab jetzt ist es nur noch eure Mission", sagte er einem der Assassinen, die mit ihm vorrückten. Er blieb zurück und wie erwartet folgte die Gestakt den Männern. Er liess sein verstecktes Messer aus dem Ärmel gleiten und schlich an den Mann heran. Dieser war unverkennbar ein Assassine. Als Danwey nahe genug war, packte er ihn und hielt ihm das Messer an die Kehle. "Wer schickt dich?", fragte er, doch der Mann antwortete nicht. Blut quoll zwischen Danweys Fingern hervor, die auf dem Mund des Assassinen lagen. Er hatte sich selbst erstochen. Fluchend brachnihm Danwey das Genichnund schloss zu seinen Männern auf. Der Assassine musste eine Nachricht an seinen Herrn geschickt haben, wenn er sich so bereitwillig in den Tod begab. Der Feind susste also, dass eine Gruppe Assassinen sich in ihr Lager schleichen wollte. Er änderte dir Route. Jetzt würden sie länger durch den Regen schleichen müssen.


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#384

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 10.02.2013 19:31
von Armelion | 4.811 Beiträge

Armelion stand neben Durien im strömenden Regen und schaute zur Stadtmauer rüber. Sie wies unzählige Risse auf und das Torhaus war halb in sich zusammengestürzt. "Nicht mehr lange.", murmelte Armelion leise und schaute dann zum Himmel hoch. "Grässliches Wetter um zu kämpfen. Die Bogenschützen werden keine Freude haben."
Durien nickte und winkte einen Soldaten heran, der eines der Katapulte bediente. "Richte Arsa aus, er soll 100 seiner Männer bereit machen. Geh danach zu Faren und sag ihm er soll ebenfalls seine Soldaten vorbereiten. Er soll mit 200 Mann hierher kommen." Der Soldate nickte, holte sich ein Pferd und ritt davon.
Der Graf von Tyre wandte sich zu Armelion. "Ich komme ebenfalls mit. 300 meiner Soldaten machen sich schon kampfbereit. Du kommst ebenfalls mit. Falls das gleiche wie in Vaesna passiert will ich dich dabei haben."
Armelion nickte und schaute unwillkürlich auf seine rechte Hand runter. Er erinnerte sich mit grausiger Klarheit an die Schmerzen als sich sein Arm langsam Stück für Stück zersetzt hatte. Aber er zweifelte keine Sekunde daran, dass er es wieder tun würde. Er schüttelte den Gedanken ab und blickte wieder rüber zu den Katapulten, gerade als ein weiterer Stein davonflog. Der Elf verfolgte die Flugbahn mit seinem Blick und er hielt den Atem an, als der Stein gegen das Torhaus krachte. Ein grosser gezackter Riss erschien und verbreiterte sich in Sekundenschnelle. Für einen Moment sah es so aus als ob das Torhaus in sich zusammenfallen würde, doch noch hielt es.
"Macht weiter Männer! Gleich habt ihr es geschafft!", brüllte Durien.

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#385

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 10.02.2013 21:20
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Arsa brüllte die Befehle durch den Regen, dass der von ihm kommandierte Teil der Truppe sich bereitmachen sollte um zu stürmen. Pave's Abteilung würde sich bereithalten, falls sie Verstärkung brauchten, während Danva's Leute weiter die Katapulte luden. Arsa's Trupp ordnete sich und sie reihten sich an die Soldaten von Tyre und Dara an.
Ein weiterer Stein flog in hohem Bogen auf das Torhaus zu und schlug ein, ein grosses Stück der Mauerkrone brach ab und stürzte in die Stadt dahinter. Ein zweites Geschoss folgte kaum eine Sekunde danach. Die Mauer gab mit einem lauten Krachen nach.
Sie stürmten los. Sofort füllte sich die Trümmerübersähte Lücke in der Mauer mit feindlichen Soldaten. Sie kamen nur wenige Schritte aus dem Durchgang heraus und bildeteten einen Halbkreis aus geschlossenen Schilden, um in der engen Stelle ihre zahlenmässige Unterlegenheit auszugleichen.
Arsa hob im Laufen seinen Schild an und hielt ihn dicht vor seinen Körper, um die ganze Wucht seines Laufs über die Schulter darauf zu übertragen, und senkte das Schwert, die Klinge am Rand des Schildes, um daran vorbei zu stechen. Dann prallten die Fronten mit einem ohrenbetäubenden Krachen aufeinander. Der Druck all der nach vorne drängenden Soldaten war ungeheuer. Einige Sekunden lang wurden die Verteidiger zurückgedrängt, dann fingen sie sich und hielten dagegen. Arsa stach zu, traf, und riss sein Schwert mit einer Umdrehung zurück. Blut quoll aus den Mund des Gegners und er verdrehte die Augen ins Weisse, doch er ging nicht zu Boden, so dicht standen die Soldaten aufeinander.
"Vorwärts", brüllte Arsa. "Jetzt. Und jetzt. Und jetzt." Sie stemmten sich gegen den Schildwall der Verteidiger, aber ihre Stiefel rutschten auf dem nassen Boden, der sich schnell in schlammigen Sumpf verwandelte.


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#386

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 10.02.2013 21:47
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Danwey beobachtete die Katapulte, als ein Teil der Männer losgestürmt war, hob er die Hand um das Zeichen zu geben, doch bevor er sie senken konnte, fühlte er, wie ihn jemand am Handgelenk packte. Er drehte den Kopf und blickte direkt in Najas Augen. Sie trug wieder ihre Maske und hielt den Finger hoch. Dann deutete sie hinter die Katapulte. Es standen nur noch die Männer da, die sie luden und betätigten, doch einer passte nicht ins Bild. Er trug einen langen Mantel und eine Kapuze, die sein Gesicht verbarg, doch an seiner Haltung konnte er Maenavry erkennen.
Naja, die wie aus dem Nichts aufgetaucht war, bedeutete den Assassinen zu warten. Sie hingegen schlich voran. Der Regen gefiel ihr, denn er gab ihr Kraft. Sie fühlte sich am wohlsten im Wasser. Nach einigen Schritten verschwand sie. Sie nutzte den Regen um ihr Äusseres, an das der Umgebung anzupassen und kam so nahe an die Männer heran. Dem ersten schnitt sie die Kehle durch und das Blut, dass dabei auf sie spritzte blieb einige Momente haften, bevor es vom Regen abgewaschen wurde. Die anderen Männer zogen ihre Waffen, doch weitere Zwei starben. Als sie den vierten Köpfen wollte, trat Maenavry dazwischen. Ihre rasiermesserscharfen Krallen prallten auf sein Schwert. Er stisss den Mann beiseite und befahl ihm die Katapulte im Auge zu behalten. Naja sprang zur Seite. Wie hatte er sie so schnell entdecken können?


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#387

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 10.02.2013 21:51
von Armelion | 4.811 Beiträge

Armelion steckte mitten im Getümmel und gleich neben ihm stand Durien, der mit grimmiger Miene sein Schwert schwang. Ein Schwert glitt an den Schuppen seines Helmes ab und der Elf stach zurück. Sein Schwert drang mit einem Knirschen durch den ledernen Brustpanzer in die Brust des Gegners vor ihm. Er drehte die Waffe in der Wunde um sie wieder freizubekommen, doch sie steckte fest. Mit einem Knurren riss er an der Waffe und schliesslich löste sie sich aus dem toten Körper. Er stiess die Leiche in den Weg eines weiteren Soldaten und hieb verbissen auf den Schild eines weiteren ein.
Die Soldaten hinter ihm drängten weiter nach vorne und schoben ihn in Reichweite der feindlichen Waffen. Mit einem wütenden Hieb tötete er einen weiteren Gegner, doch dann bohrte sich eine Streitaxt durch seinen Schild. Armelion taumelte zurück und stach blind zu. Er fühlte wie die Klinge durch das Fleisch eines Gegners schnitt und hörte einen schrillen Schrei. Dann sauste die Streitaxt wieder runter und plötzlich hingen nur noch ein paar zersplitterte Holzreste von seinem Schildbuckel.

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#388

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 10.02.2013 22:09
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Sie kamen nicht vorwärts. Seit dem ersten Ruck hatten sie keinen Meter an Boden wettgemacht. Arsa durchbohrte den Hals eines weiteren Mannes, doch für jeden, der starb, rückte ein weiterer nach, und wegen der kurzen Schlachtlinie konnten sie nicht genügend Leute in schneller Zeit töten, dass es einen wirklichen Effekt gehabt hatte. Arsa war kein grosser Stratege, aber er erkannte, dass das hier keinen Sinn machte. Entweder sie mussten ihre Anstrengungen irgendwie verdoppeln, oder sich zurückziehen und etwas Neues überlegen.
Er trat zurück in die Reihen und überliess seinen Platz in der vordersten Reihe einem anderen. Immer darauf vorbereitet, sich jederzeit einem Angriff zu stellen, hob er den Blick und sah zur Mauer hinauf. Der Regen fiel dichter denn je, er konnte kaum einige Meter weit sehen, die Mauerkrone war legentlich ein verschwommener Umriss. Er war sich nicht ganz sicher, ob dort oben Leute standen oder nicht. Er hoffte, dass sie, wenn es Bogenschützen waren, nicht schiessen würden, um bei der schlechten Sicht nicht die eigenen zu treffen.
Er erinnerte sich an Hauptmann Raven und ihre Sturmtruppentechnik. Damit waren sie immer erstaunlich schnell vorangekommen. Die Idee dahinter war, soweit er es verstanden hatte, einen Teil der Gegner vom Rest zu separieren, sie alle zu töten, dann die nächsten, und so weiter. Dazu hatten sie jeweils zuerst die Linie des Gegners durchbrechen müssen. Das war hier, bei diesem dichten Kampf, praktisch unmöglich. Aber ging es nicht auch anders?
Er drängte sich wieder noch vorne, teilte einige Hiebe aus, und begann dann zurück zu weichen. Der Gegner, siegesssicher, stürmte ihm nach. Er tötete ihn, ein anderer füllte die Lücke und folgte ihm noch weiter. Die Söldner um Arsa herum wichen ebenfalls zurück, um die Schlachtreihe linear zu halten, bis sich ein Bauch von Gegnern gebildet hatte. Dann brüllte Arsa: "Zange schliessen!!"
Die meisten verstanden, was er damit meinte, es gelang ihnen, diesen Teil der Feinde einzuschliessen und sie töteten sie bis auf den letzten Mann. Der Boden war getränkt von Blut, als sie sich den Gegnern wieder entgegenwarfen, und sie hatten einen Meter wett gemacht. Ein Meter war nicht viel. Aber mehr als zuvor.


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#389

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 10.02.2013 22:30
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Maenavry setzte ihr nach. "Ich habe schon auf dich gewartet, Naja!", rief er gegen den Regen und den Donner. Sie biss die Zähne zusammen und schlug mit kristallenen Krallen nach ihm, doch er blockte ab. "Ihr habt eine perfekte Tarnung, wie immer, aber etwas habt ihr vergessen", sagte er und stach nach ihr. Er konnte hören, wie seine Klinge an ihrer kristallenen Haut entlang schrammte. "Eure Fussabdrücke!" Er duckte sich und spürte, wie sie seine Haarspitzen um einiges kürzte. Naja fluchte und machte sich wieder sichtbar. Die Soldaten hinter Maenavry zogen ihre Waffen, doch die Assassinen waren schneller. Sie hatten sich hinter sie geschlichen und schon flogen die ersten Kugeln. Es waren kugeln aus Ton, gefüllt mit Schwarzpulver und anderen Stoffen, die sie zum explodieren brachten. In einigen Kugeln war Öl, dass sie zuerst auf die Katapulte und Soldaten warfen. Die Schwarzpulverkugeln hatten einen Docht, der als Zündschnur diente und als sie unter die Katalulte rollten und explodierten entzündeten sie ein Feuer, das brannte auch wenn der Regen einschlug. Zwei Katapulte standen in Flammen und zehn Soldaten schrien und wälzten sich im Schlamm, um die Flammen auf ihren Rücken zu ersticken, doch sie schafften es nicht. In ihre Wunden kam nur der Dreck, der sie krank machen würde und an denen sie bald sterben würden.
Najas Körper bestand jetzt vollends aus dem weissen Kristall. Sie trug die Maske, damit niemand ihr Gesicht in diesem Zustand sehen konnte. Ein Riss ihrer Kleidung an der Seite erinnerte an Maenavrys Treffer. "Schlauer Bursche", fauchte sie und griff ihn an. Mit den Krallen zielte sie zuerst auf seinen Hals, dann seine Beine und Augen, doch er wehrte jedesmal ab. Und jedes Mal, wenn sie ihn verfehlte gewann er mehr an Selbstvertrauen.

Danwey blockierte den Schwerthieb eines Soldaten und stach ihm mit dem versteckten Messer in den Hals. Den nächste Gegner streckte er auch nieder und sah zu, dass er seinen Männern eine gute Chance bieten konnte die anderen Katapulte in Flammen zu setzen. Er fühlte aber, wie der Fluch sich wieder meldete und wie er immer mehr nach Blut dürstete.


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#390

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 10.02.2013 23:01
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Der Wind zerrte an ihrem Umhang und riss eine ihrer robraunen Locken unter der längst klatschnassen Kapuze hervor. Als es ausgesehen hatte, als würde das Tor jeden Moment nachgeben, hatte sie Reven dazu genötigt, wieder auf die Mauer zu kommen und er hatte sich nicht gross widersetzt. Sie hatten schliesslich einen Auftrag. Und sie hatten diesen Auftrag einmal selber gewählt, Reven genauso wie sie.
Sie setzte das Fernglas ab, mit dem sie beobachtet hatte, wie die Assassinen die Katapulte angriffen. Zuerst hatten sie ziemlichen Erfolg gehabt, wegen dem Vorteil der Überraschung, aber jetzt gingen die Söldner geschlossen zum Kampf über, und die Assassinen mochten vielelicht die disziplinierteren Krieger sein, aber die Söldner waren ihnen zahlenmässig um ein vielfaches Überlegen. Blieb nur dieses lästige Feuer. "Lösch das mal", meinte sie zu Reven.
"Wieso muss immer ich die Drecksarbeit machen?", maulte er.
"Falsch", sagte sie. "Die Drecksarbeit mach ich. Aber das Feuer kann ich nicht löschen, du schon."
"Hast du eine Ahnung, wie mühsam das ist, auf die Entfernung?"
"Aber du kannst es", stellte sie kühl fest.
Er brummte noch irgendetwas, dann riss er ihr das Fernrohr aus der Hand und richtete es auf die brennenden Katapulte. Sie konnte sehen, wie er sich konzentrierte, während ihm der Regen übers Gesicht lief. Sie konnte nur mutmassen, was er genau tat, aber es funktionierte. Schnell wurden die Flammen kleiner und schliesslich erloschen sie ganz. Kurze Zeit schwelte der Brand noch, dann hörte auch das auf.
"Das ging ja schnell", meinte sie.
"Halt die Klappe", zischte er. "Ich muss es halten, bis das Zeug durch den Regen abgekühlt ist. Sonst fängt es wieder an zu brennen, sobald frische Luft hinzukommt."


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