Durien hatte, sobald er alle begrüsst hatte, die Führung übernommen. Er liess Pfeilschnitzer und die Schmiede Tag und Nacht auf Hochtouren arbeiten, damit die Soldaten rechtzeitig ausgerüstet wurden. Freiwillige wurden in die Grundlagen des Kampfes eingewiesen und Armbrüste wurden ausgeteilt. Diese Waffen waren leichter zu handhaben und es war leichter mit ihnen zu zielen, als mit einem Bogen. Armelion arbeitete weiter an dem Zauber um die Beschwörung der Untoten zu verhindern, doch er kam einfach nicht vorwärts. Den Zauber, den er entwickelt hatte, musste genügen.
„Durien? Ich muss dich sprechen!“ Der Elf trat in das Zimmer des Grafen und blickte sich kurz um. Niemand sonst war hier. Das war gut so. Durien blickte auf und schaute ihn erwartungsvoll an. „Ich werde nicht genügend Kraft haben um die Schwarzmagier aufzuhalten. Nicht zwei Stück. Sie werden mich töten und das ohne besonders grosse Mühe, wage ich mal zu behaupten. Sie haben wahrscheinlich schon seit Monaten Energie für diesen Augenblick gesammelt.“
„Ich verstehe… aber ich dachte deine Waffen sind verzaubert und können einen Schwarzmagier töten.“
Armelion nickte, doch erwiderte, „Für das müsste ich ihnen erst mal nahe kommen und ich denke kaum, dass mir das gelingen wird. Daher dachte ich mir, dass ich versuchen sollte sie wegzulocken, damit ihr nur noch einen gegen euch habt. Du hast ja eines meiner Schwerter, vielleicht gelingt es dir ihn zu erschlagen.“
Durien schüttelte entschieden den Kopf, „Schlag dir das aus dem Kopf. Du hast vorhin gerade gesagt, dass du bei einem Kampf gegen einen anderen Schwarzmagier keine Chance hättest. Dann bringt es nichts, dass du versuchst einen wegzulocken, wenn du nämlich tot bist, stehen wir schön dumm da. Du musst die Barriere errichten und sie aufhalten, während ich mich mit der Armee herumschlage und was die Sache mit der Energie angeht…... ich denke ich habe eine Idee.“, fügte er mit einem geheimnisvollen Lächeln hinzu. „Geh und widme dich deinen Studien. Ich bereite währenddessen den Rest vor.“
Armelion wollte protestieren, schloss jedoch seinen Mund bevor er etwas sagte. Es brachte so oder so nichts. Er wandte sich zum Gehen, stieg die Treppen hinunter und ging raus auf die Strasse. Er wusste er würde sich nicht konzentrieren können, also ging er zur Mauer und stieg die Treppen zum höchsten Turm hinauf. Ein paar Soldaten bereiteten pflegten gerade die Winde der Balliste, die auf dem Turm platziert war. Sie salutierten vor ihm und wandten sich dann wieder ihrer Arbeit zu. Armelion erwiderte ihren Gruss und setzte sich dann im Schneidersitz auf den Boden. Von hier aus würde er die Barriere errichten. Sie würde sich die ganze Stadtmauer entlang ziehen und die Nachtzinne von jedweden Untoten abschirmen.
„Legat?“ Einer der Soldaten war auf ihn zugetreten und schaute auf ihn runter. „Denkt ihr wir können sie aufhalten?“
„Ich werde ehrlich zu euch sein. Ich habe keine Ahnung ob wir sie besiegen können, dennoch sollten wir ihnen so lange wie möglich trotzen. Sie sollen erfahren, dass wir uns nicht so leicht geschlagen geben.“, erwiderte Armelion mit einem grimmigen Lächeln. „Und solange ich lebe wird kein Untoter einen Fuss in die Stadt setzen.“
Der Soldat grinste, „Vera wird ebenfalls ihr Bestes geben um sie aufzuhalten.“
„Vera?“, hakte Armelion verwirrt nach.
„Die Balliste. Etwas so gefährliches wie sie sollte den Namen einer Frau tragen. Darum habe ich sie Vera getauft.“, lachte der Soldat. Der Elf stimmte mit ein und für einen Moment löste sich die Spannung, die sich wie ein heisser Knoten in seinem Inneren befand. Er blieb bis zum Abend bei den Soldaten und redete mit ihnen. Sie erzähltem ihm allerlei aus ihrem Alltag, der ihm im Vergleich zu seinem so erfrischend einfach vorkam. Fast alle von ihnen hatten eine Familie und würden diese bis zum letzten Blutstropfen verteidigen.
Als die Sonne den Horizont berührte tauchte ein erschöpft aussehender Bote im Treppengang des Turmes auf. „Ah, endlich habe ich euch gefunden Legat. Durien wünscht euch wieder zu sprechen. Er hat gute Neuigkeiten für euch.“
Armelion seufzte und verabschiedete sich von den Soldaten. Er folgte dem Boten hoch zur Zitadelle. Die Trümmer waren beiseite geräumt worden und auf dem Platz vor der Zitadelle drängten sich hunderte von Menschen. Ein wenig verwundert suchte der Elf sich einen Weg durch die Menschenmenge, die bei seinem Anblick aufgeregt angefangen hatte zu flüstern. Durien stand auf den Treppenstufen, welche zur Zitadelle hochführten. Der Graf bedeutete ihm mit einer Geste zu ihm heraufzukommen. Nach einem kurzen Zögern folgte Armelion der Aufforderung. Sobald er sich neben Durien hingestellt hatte, begann der Graf zu reden.
„Ihr alle kennt ihn wahrscheinlich schon. Er hat gegen Gevira mit einer Armee von 4000 Mann eine Übermacht von 20‘000 Soldaten besiegt. Er kämpft schon seit Jahrzehnten für uns und niemals hat er etwas als Gegenleistung verlangt, niemals hat er um Hilfe gebeten. Doch jetzt braucht er sie. Er braucht eure Hilfe! Ihr alle habt schon von den Untoten gehört, die gegen uns gekämpft haben und noch kämpfen werden. Ein elfischer Schwarzmagier beschwört diese. Er will die Länder der Nachtzinne unterjochen und euch zu seinen Untertanen machen. Er unterstützt auch die Avedis, Cadogan und Faren von Dara, die gegen uns kämpfen. Darum bitte ich euch, leiht Legat Armelion für einen Tag die Stärke eurer Arme, damit er die Untoten von unserer Stadt fernhalten kann. Ohne eure Hilfe wird er es nicht schaffen. Ohne eure Hilfe sind wir alle der dunklen Magie dieses Schwarzmagiers ausgeliefert. Werdet ihr ihm eure Kraft leihen? Werdet ihr uns helfen diesem Schwarzmagier ein würdiges Willkommen in Form unseres geballten Zorns zu bereiten?“
Die Menge brüllte vor Zustimmung und die Menschen reckten die Fäuste in die Luft. „Wir werden kämpfen!“, schrien sie aus voller Kehle. Durien trat zurück und gab Armelion ein erschöpftes Grinsen.
„Da hast du deine Kraft!“, flüsterte er ihm zu. „Mit ihrer Energie wirst du die Barriere erschaffen können. Meine Männer werden sie zu deinem Haus bringen. Dann kannst du ein wenig von ihrer Energie nehmen.“
Armelion war für einen Moment sprachlos. Er hätte mit allem anderen gerechnet, nur nicht mit dem hier. „Ich… ich…“ Der Elf schluckte und nickte dann. Er trat nach vorne und hob beide Hände, sofort liess der Jubel nach. „Keine Worte können die Dankbarkeit ausdrücken, die ich empfinde. Ich werde euer Vertrauen nicht enttäuschen. Die Untoten werden sich an den Wällen der Nachtzinne den Schädel einrennen!“

Die Magier des Rates der zweiten Hälfte erreichten die Nachtzinne etwa drei Tage, nachdem sie aufgebrochen waren. Aus sicherer Distanz klärten sie ab, ob der Weg noch sicher war, oder ob der Feind bereits begonnen hatte, die Stadt anzugreifen. Als sich ersteres zeigte, gingen sie offen auf die Stadt zu, um die Besatzung auf den Mauern nicht zu erschrecken. Sie waren ein Zug von etwa drei dutzend Männer und Frauen, gekleidet in einfache Gewänder, einige mit Pferden, andere zu Fuss.
Zur selben Zeit erreichte das erste Dorf, das die Marketenderin nach Norden geschickt hatte, die Küste einen Tagesmarsch westlich der Nachtzinne. Weitere Gruppen von Menschen hatten sich ihnen angeschlossen, Flüchtlinge, Bewohner von Dörfern, durch die sie gekommen waren. Und weitere Gruppen von Menschen kamen von Süden, geschickt von der Marketenderin und anderen Mitgliedern des Rates.
Die Marketenderin war weiter nach Süden geritten, tiefer ins Feindesland. Sie wagte nun nicht mehr, offen zu sprechen, denn die Feinde hatten gemerkt, was geschehen war, und nun Soldaten stationiert. Sie hielt sich verborgen, sprach leise in den Wirtshäusern und an Marktständen. Sie forderte die Leute nicht mehr auf, nach Norden zu ziehen, denn sie hätten von hier aus viel zu lange gebraucht, aber sie erzählte ihnen die Wahrheit. Diese Wahrheit war wie ein Lauffeuer und breitete sich schneller aus, als sie reiten konnte. Sie machte friedliche Bauern und Händler zu Revolutionären, die nur darauf warteten, dass die Fürsten schwach werden würden, um sie von ihren Thronen zu reissen.
Arsa zog weiter dem Fluss entlang. Er hatte von den Dorfbewohnern erfahren, dass der Fluss zur Nachtzinne führen würde, aber er war sich noch nicht ganz schlüssig, ob er dort hin wollte. An der Nachtzinne fuhr eine Fähre über den Fluss, also konnte er von dort aus nach Norden gelangen, weg vom Kriegsgebiet. Aber wollte er das überhaupt? Er war sich nicht sicher.
Am Morgen nach der Nacht im Wald, als die Söldner frühstückten, verteilten sie auch Essen an die Dorfbewohner, gerade so viel, dass sie den Tag durchstehen würden, aber nicht genug, um die Mägen zu füllen. Wieder scharten sich die Kinder um Arsa's Feuer. Er winkte den Jungen vom Abend zu sich. "Wie ist dein Name?"
"Mavienan", antwortete der Junge, der eigentlich schon fast ein Mann war.
"Hast du schon einmal gekämpft, Mavi?", fragte Arsa zwischen zwei Bissen. Er bevorzugte zweisilbige Namen, die waren leichter zu schreien.
Mavi schüttelte den Kopf.
"Auch keine Ringkämpfe gegen die anderen da?", fragte Arsa und deutete auf die übrigen Kinder.
"Doch", meinte Mavi unsicher.
"Wer war jeweils der Sieger?"
"Ich", antwortete Mavi sofort.
"Das stimmt nicht!", rief ein anderer Junge. "Du..." Er verstummte sofort, als Arsa ihm ansah.
"Komm her", befahl Arsa. Der Junge trat vor. Er war kleiner als Mavi, aber breiter gebaut. "Dein Name?"
"Brenon", antwortete er.
"Ihr behauptet also beide, ihr seid Sieger", sagte Arsa. "Ich will sehen, wer es wirklich ist. Der Gewinner bekommt das hier." Er hielt die noch fast volle Schüssel Brei in seiner Hand hoch.
Mavi und Brenon sahen sich einen Augenblick lang an, dann gingen sie aufeinander los. Nach einem kurzen, aber ziemlich brutalen Kampf lag Mavi mit gebrochener Nase am Boden und Brenon stand als Sieger da. Arsa reichte ihm die Schüssel.
Am Abend machte er das selbe Spiel wieder. Diesmal gewann Mavi.
Gegen Mittag des dritten Tages bekamen sie unliebsame Gesellschaft. Es war ein kleiner Trupp von Soldaten von Ekain. Arsa befahl den Söldnern, abzusitzen und liess einige bei den Pferden und Bauern zurück, mit dem Rest ging er den Soldaten entgegen. Der gegnerische Kommandant trat vor und fragte, zu welchem Fürstenhaus sie gehörten. Offenbar hatten bei den vielen Fürsten alle den Überblick verloren. Arsa befahl als Antwort den Angriff. Die Söldner waren etwa vier zu eins in der Überzahl. Sie kreisten den Gegner ein und besiegten ihn fast ohne Verluste. Danach plünderten sie die Leichen von allem, was wertvoll oder brauchbar war.
Arsa sammelte Rüstungen und Waffen ein. Dann rief er Mavi und Brenon zu sich. Er gab jedem von ihnen ein Kettenhemd und einen Helm, ein Schwert und ein Schild. "Ihr habt gezeigt, dass ihr kämpfen könnt. Jetzt gehört ihr zu uns", sagte er. Die beiden Jungen salutierten unbeholfen, aber stolz. Sie fürchteten Arsa immer noch. Aber jetzt bewunderten sie ihn auch.
If you're going through hell, keep going.

Gilthen hatte einen kleinen Trupp Reiter aufsitzen lassen. Er ritt aus dem Tor raus um die Neuankömmlinge in Augenschein zu nehmen. Durien hatte ihm ausgerichtet, dass falls sie sagen würden, dass eine Karliah, sie geschickt hätte könnten sie reinkommen. Das letzte Dorf war vor einem Tag evakuiert worden. Es konnten also keine Nachzügler sein. Der Graf von Tyre hoffte, dass sie die Verstärkung waren, von der Karliah gesprochen hatte. Er würde ungern die Neuankömmlinge zwingen, ihre Gedanken einem fremden Magier, sprich Armelion, zu offenbaren. Doch falls sie den Namen von der Marketenderin nicht angaben, würde er sie kaum reinlassen können. Er war einmal zu viel verraten worden.
Gilthen ritt den Menschen entgegen und hielt einige Meter vor ihnen sein Pferd an, "Wer schickt euch?"

Mavya trat vor. Ihr weisses Haar flatterte im Wind, der über dad Grasland strich, ihre blinden Augen sahen Gilthen an, wie kein Sehender es vermochte. "Herr", sagte sie mit ihrer Stimme, die niemals laut zu sein brauchte. "Niemand schickt uns. Wir kommen aus freien Stücken. Wir haben über dieses Land gewacht seit den Tagen von Drigan Halbschild. Wir sind gekommen, um es auch jetzt, in den Zeiten grösster Not zu schützen. Wir sind nicht von Adel und wir vermögen keine Waffe zu schwingen. Aber welche Kräfte wir auch immer haben, sie werden die euren sein in diesem Kampf."
If you're going through hell, keep going.

Durien stiess einen leisen Fluch aus und rannte die Treppen runter. Gilthen sah ein wenig ratlos aus, was er tun sollte, bis er den Graf aus dem Tor marschieren sah. Durien lief geradewegs auf die alte weisshaarige Frau zu und blieb knapp einen Schritt vor ihr stehen. "Ein alter Bund, der über das Land wacht.", sagte er leise und schüttelte dann den Kopf. Er würde Armelion nicht ihre Gedanken lesen lassen. Das wäre unnötig und ausserdem hatte der Elf etwas dagegen etwas solches zu tun. Und im Moment war er sowieso damit beschäftigt Energie von den Menschen der Stadt zu beziehen und die Runen für die Barriere vorzubereiten. Aber vielleicht ging es auch anders rum. Er streckte der Frau eine Hand entgegen. "Bitte berührt mich mit eurem Geist und zeigt mir einen kleinen Teil eurer Absichten. Ich will nur eure guten Gesinnung erkennen nicht mehr. Wenn ihr schon von Ekain gehört habt, hoffe ich dass ihr meinen Wunsch versteht."
Gilthen sog scharf die Luft ein. Wusste Durien überhaupt was er tat? Falls die Frau Magie beherrschte würde sie ihn mühelos töten können!

Armelion liess die Hand der Frau vor ihm los. Er hatte ihr nur ein wenig ihrer Kraft genommen und war äusserst behutsam vorgegangen. Trotzdem hatte sie das Gesicht verzogen. Die Runen an seinem Arm kribbelten schon von all der Energie, die er aufgenommen hatte. Er musste aufhören, sonst würde sein Arm beginnen sich aufzulösen. "Vielen Dank!", sagte er und setzte sich auf einen der Stühle im Raum.
"Ist schon recht.", brummte dir Frau brüsk, "Seht nur zu, dass ihr diesen Schwarzmagier von der Stadt fernhaltet."
"Das werde ich." Armelion war zuversichtlich, dass er jetzt zumindest einen der Schwarzmagier würde töten können, auch wenn sein Gegner schon auf einer höheren Stufe wäre. Der Elf erhob sich wieder und geleitete die Frau hinaus, anschliessend wies er die drei Wachen an, die restlichen Menschen wegzuschicken. Er konnte nicht noch mehr Energie aufnehmen. Die Stadtbewohner verzogen sich wieder in ihre Häuser und liessen ihn in Ruhe. Armelion wandte sich mit neuem Eifer den Runen zu, doch er ahnte, dass er sie nicht würde verbessern können. Er würde sich einfach darauf konzentrieren müssen die Barriere aufrecht zu erhalten, während die Soldaten den Feind aufhielten.

Mavya's zittrige, alte Hände umgriffen die starke Rechte von Durien. Ihr Geist, der den Geruch von Harz und Erde, den Klang von Blättern im Wind und das goldene Licht des Waldes mit sich trug, umfing den seinen. "Durien", sprach sie zu ihm. "Ich danke den Mächten, die diese Welt bestimmen, für das Herz, das in Eurer Brust schlägt, denn es ist ein gutes Herz. Es will Freiheit, und das nicht nur für die Adligen, sondern für alle Menschen. Gute Herzen werden oft betrogen. Euer Misstrauen sei Euch vergeben.
Wir sind ein alter Rat, geschaffen in den Tagen von Drigan Halbschild, als die zweite Hälfte des Schildes, um gemeinsam mit seinem Heer dieses Land zu schützen vor den Elfen und allem Übel, das ihm droht, als Wächter des Friedens und der Gerechtigkeit." Sie zeigte ihm Erinnerungen an jene Zeit, vom ersten Rat, von der Freude über die Freiheit, von Drigan Halbschild, vom Eid, den sie alle geleistet hatten, den Eid auf Freiheit und Gerechtigkeit. Dann von den Jahrzehnten danach, als das Reich unter Drigans Söhnen geteilt wurde in Gevira und die Nachtzinne, und wie der Rat sich zurückzog, bis er vergessen wurde. "Wir waren immer da. Wir sind es jetzt."
Sie sah Durien tief in die Augen. Die Augen ihres Geistes waren nicht blind, sondern sahen viel tiefer. "Wir sind Magier, auf die eine oder andere Weise, einige mächtiger, andere schwächer. Es war niemals unser Wunsch, in den Krieg zu ziehen und es wiederstrebt und, mit unserer Macht den Tod von Menschen zu bestimmen. Aber wenn die Zeiten es verlangen, tun wir, was nötig ist.
Ja, Durien. Wir sind diejenigen, von denen die Marketenderin gesprochen hat, auch wenn sie jetzt nicht bei uns ist, denn sie zieht nach Süden, ins Herz des Feindes, um dir Männer zu schicken und dem Volk die Wahrheit zu sagen."
Sie erreichten das Dorf gegen Abend. Arsa befahl den Bauern ausserhalb der Siedlung zu warten, während er mit den Söldnern stürmte. Mavi und Bren waren unter den Kämpfern. Arsa sah, dass sie Angst hatten, aber jeder Mann hatte Angst, wenn er in den Kampf zog. Mit der Zeit würden sie sie ebenso wie alle anderen als normal sehen. Es war leicht, aus einem Dorfjungen einen Söldner zu machen. Man gab ihm einen Helm und ein Schwert und sagte ihm: Du gehörst dazu, und er sah sich nicht mehr als Bauer, sondern als Söldner, denn er stand nun über jenen, die eben noch seine Eltern und Geschwister gewesen waren.
Arsa liess diesmal die ganze Dorfbevölkerung auf dem Platz zwischen den Häusern zusammentreiben. Dann rief er Mavi und Bren zu sich. "Seht euch die Leute an, ganz genau, sagte er. Sucht diejenigen heraus, die ihr für fähig haltet, eine Waffe zu halten, aber sie sollten nicht viel älter sein als ihr."
Die beiden Jungen folgten seinem Befehl, stiessen die Leute grob auseinander und sortierten aus. Wo die Leute zurückwichen oder sich werten, drohten sie mit der Waffe. Als sie fertig waren, stand eine Gruppe von etwa sechs jungen Männern neben der anderen Gruppe. Arsa musterte sie der Reihe nach, nickte und sagte dann: "Mavi, Bren, ihr seid für diese hier verantwortlich. Wenn sie gehorchen, werden sie vielleicht auch zu Söldnern. Bis dahin zeigt ihnen, was es bedeutet, ein Söldner zu sein."
Er wandte sich ab und überliess die Sache sich selbst. Er wusste, dass die beiden Jungen keine Ahnung hatten, was es bedeutete, Söldner zu sein, aber darum ging es hier nicht. Es ging um Autorität, und nur um das. Dadurch, dass er Mavi und Bren einen besonderen Auftrag gegeben hatte, hatte er sie endgültig auf seine Seite gezogen. Und er wusste, dass niemand die anderen Jungen besser davon überzeugen konnte, dass es gut war ein Söldner zu sein, als jemand, der sich als etwas besseres fühlte, weil er es war.
Arsa trat auf den Rest der Gruppe zu, und sagte zu ihnen: "Gebt uns Essen und überlasst uns eure Häuser. Sonst bringen wir euch alle um. Wenn ihr gehorcht, bleibt ihr am Leben." Vielleicht, fügte er in Gedanken hinzu.
If you're going through hell, keep going.

"Danke. Ich danke euch für euer Vertrauen. Seid in der Stadt willkommen." Durien trat zur Seite und winkte sie hinein. "Würdet ihr bitte mit Armelion reden? Er ist ebenfalls ein Schwarzmagier, doch er kämpft schon seit Jahren für die Nachtzinne und ist von Anfang an auf meiner Seite gestanden. Er will eine Barriere errichten um die Untoten von der Stadt fernzuhalten, doch ich weiss, dass er sie nicht aufrechthalten kann, während er gleichzeitig gegen die anderen Schwarzmagier kämpft." Er sprach leise zur alten Frau, denn er wollte nicht dass alle ihn hören konnten. Er wusste nicht ob Avedis, Cadogan oder Dara Spione in die Stadt geschickt hatten. Die Gefahr bestand und er wollte keine unnötigen Risiken eingehen. Er winkte einen Soldaten zu sich ran und schickte ihn zum Elfen. Er führte die Magier zu einem grossen Haus, welches ehemals der Wohnsitz vom Grafen Cadogan gewesen war.
Ein paar Minuten nachdem sie eingetreten waren erschien Armelion. Der Elf hatte seine Drachenrüstung abgelegt und trug eine gesteppte Tunika. Die Tätowierungen auf seiner rechten Hand waren deutlich zu sehen. Ein wenig überrascht blickt er auf die kleine Menschenversammlung im Raum und warf dann Durien einen Blick zu. Der Graf schloss die Türe und winkte den Elfen dann näher.
"Dies ist Legat Armelion Galaeth. Der Schwarzmagier, der uns seit Beginn des Krieges unterstützt hat.", fügte Durien erklärend hinzu, "Er wird euch in die Details seines Planes einweihen." Er trat zurück und sah Armelion auffordernd an.
Der Elf schluckte einmal leer und nickte dann. Durien traute den Menschen, das sollte auch ihm genügen. "Ich werde eine Barriere errichten, die die Untoten daran hindern wird die Stadt zu betreten. Da der Zauber selbst sehr instabil ist, habe ich alles von einer Schlüsselrune abhängig gemacht in die ich ständig Energie leiten werde. Ansonsten könnte die Barriere an einer beliebigen Stelle von irgendeinem Magier gebrochen werden. Da dies meine ständige Konzentration und Anwesenheit erfordert, wäre ich froh, wenn ihr versuchen könntet mir die feindlichen Magier vom Leib zu halten. Ist dies möglich?"

"Wir werden tun, was in unserer Macht steht", sagte Mavya und legte die Faust auf ihr Herz als Zeichen der Treue. "Aber gesteht mir eine Frage, Armelion. Wie kommt es, dass ein Elf und Schwarzmagier auf der Seite Duriens steht? Denn wir kennen den wahren Feind."
If you're going through hell, keep going.

"Ich kenne den Feind ebenfalls," erwiderte Armelion, "Wahrscheinlich sogar besser als ihr. Er ist auch einer der Gründe warum ich für Durien kämpfe, doch er ist nicht der wichtigste. Ich habe schon lange in diesem Land gelebt und es ist zu meinem Zuhause geworden. Ich will es gegen jedwede fremde Macht verteidigen, ausserdem war ich in Freundschaft mit Alvias verbunden, bevor er von den Soldaten von Gevira hingerichtet wurde. Ich denke auch dass Menschen über die Menschen herrschen sollten und nicht irgendeine andere Rasse, wie Elfen, Zwerge, Dämonen oder Drachen. Keine ist besser wie die andere und sollte sich daher nicht auch das Recht nehmen über eine andere Rasse zu bestimmen." Er verstummte und schloss die Augen für einen Moment. "Aber ich habe auch noch eine Frage an euch. Wer seid ihr? Und warum unterstützt ihr uns?"
Bevor die alte Frau antworten konnte ergriff Durien das Wort, "Sie haben schon Drigan Halbschild im Krieg gegen die Elfen unterstützt und nun helfen sie uns, da die Gefahr von einer Fremdherrschaft noch immer nicht gebannt worden ist."
Armelion blickte die alte Frau scharf an. "Drigan Halbschild... dann... habt ihr vielleicht schon mit einem meiner Vorfahren zusammengearbeitet? Sie haben den Schwarzmagier Agarwaenor getötet, der die Annektierung von Gevira vorangetrieben hat. Ihre Namen waren Ardel und Arthond."

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