Ein weiter der starken Schwarzmagier war tot. Das hiess, es blieben noch... wie viele, zwei? Die Wächterin sandte ihren Geist nach ihnen aus, doch sie konnte sie nirgends finden. Vermutlich hatten sie sich irgendwo weit weg teleportiert. Blieben hunderte von Novizen. Mussten sie sie alle töten? Oder was würde es brauchen, um sie in die Flucht zu schlagen? Dann waren da noch die Untoten. Es waren weniger geworden, offenbar waren die Novizen, nun da sie weniger wurden, nicht mehr in der Lage alle zu kontrollieren. Doch noch immer übertrafen sie die Verteidiger um ein Vielfaches. Das Tor bot zwar einen guten Verteidigungsposten, aber irgendwann würde die Kraft der Soldaten nachlassen, die der Untoten nicht. Und auch Dara und Cadogan griffen weiterhin an.
Sie versuchte sich aufzurappeln, aber jede Faser ihres Körpers schmerzte. Die Masse an Licht, die durch sie geflossen war im Kampf gegen Amon, hatte sogar sie verbrannt. Und sie spürte schliesslich auch ihr Alter. Sie war um mehrere Jahrzehnte älter, als gewöhnliche Menschen überhaupt werden konnte, die Lichtmagie hatte sie konserviert, aber schlussendlich war ihr Körper doch der einer alten Frau.
Sie sank zurück auf den Stein und begann einen neuen Zauber zu weben. Wenn ihr Körper auch schwach war, ihr Geist war es nicht.
Danva biss die Zähne zusammen, rief seine Männer zu sich und warf sich wieder dem Feind entgegen. Die Soldaten von Dara waren an mehreren Stellen über die zweite Mauer gekommen und versuchten nun den Truppen am Tor in den Rücken zu fallen. Danva und seine Söldner kämpften gegen sie, verteilt in etliche Gassen, um sie aufzuhalten.
Die Soldaten von Avedis brachen ihre Unterkünfte ab und bereiteten sich auf den Aufbruch vor. Der General betrachtete das geschehen mit sorgenvollem Blick. Er war sich nicht sicher, ob das, was die Adligen da angeordnet hatten, wirklich gut war. Wenn sie beim Ende dieser Schlacht nicht dabei waren, würde die Grafschaft unweigerlich ihren Platz an der Spitze der Nachtzinne verlieren. Aber dies war nicht seine Entscheidung. Und er war loyal. Deshalb befahl er den Abmarsch, kaum waren die Wagen gepackt und im Licht der aufgegangenen Sonne setzte sich der Heereszug von Avedis in Bewegung nach Süden.
If you're going through hell, keep going.

Die Marketenderin verzog erneut das Gesicht. Schon wieder diese Kopfschmerzen. Sie hörte die Stimme der Halbdrachin. Immerhin klang sie nicht zornig. Sie wusste nicht, wie sie sonst antworten sollte, und so schrieb sie einfach weiter: "Nichts. Nur sehen, ob das geht."
Sobald die Quartiere verteilt waren, befahl Arsa, die Arbeiten an der Befestigung zu beginnen. Er wollte Palisaden um das Dorf ziehen, aber nicht so schwache, wie Dörfer für gewöhnlich hatten, sondern mit einer steinernen Grundmauer und einem Graben davor. Als er sah, dass die Dörfler zu wenige waren, um die Befestigung innert nützlicher Frist zu errichten, kommandierte er auch die Hälfte der Söldner dazu ab. Sie murrten zwar und fluchten herum, aber sie gehorchtem den Befehl. In diesen Zeiten hatte jeder lieber einen guten Wall um den Ort, wo er schlief.
Arsa bestimmte Jeso zu seinem Vertreter, der die Bauarbeiten beaufsichtigen sollte, nahm etwa dreissig Männer mit sich und ritt mit ihnen zum nächsten Dorf, ein Stück westlich gelegen, von dem ihm die Dorfbewohner berichtet hatten.
If you're going through hell, keep going.

Egbert lief in einem schnellen Tempo und die Männer folgten ihm. Sie waren auf eine grosse Gruppe von Flüchtlingen gestossen und noch ein paar Magiern. Ca 500 der Flüchtlinge hatten sich ihnen angeschlossen und ihre Reihen waren weiter angeschwollen. Bald würden sie die Nachtzinne erreichen. Jeder Mann der eine Waffe halten konnte schloss sich ihnen an. Erntewerkzeug wurde zu Sturmsensen oder Hippen umgeformt, Bögen wurde hervorgenommen, einach alles was als Waffe hätte benutzt werden können wurde gebraucht.
"Bald!", dachte er. "Bald sind wir dort."
Durien kämpfte wie er noch nie gekämpft hatte. Er parierte, stach und schlug um sich und niemand schien seiner Klinge wiederstehen zu können. Seine Welt war auf wenige Meter geschrumpft und er konzentrierte sich nur auf die Männer in seiner Reichweite. Er sah nicht wie Gilthen von einem Pfeil in den Hals getroffen wurde und fiel und bemerkte auch nicht wie die Soldaten um ihn herum immer weniger wurden. Sie wurden langsam aber sicher zurückgedrängt.
Daedhelon tauchte vor der Wächterin auf und verschränkte die Arme. War dies die Frau, die Amon getötet hatte? Er fühlte dass sie stark war, doch sie war verwundet. Ihre Gabe war das Licht! Plötzlich fühlte er wie sie seinen Geist angriff. Sie war mächtiger als er erwartet hatte. Stumm rang er mit ihr, doch niemand schaffte es den Schutzwall des Gegners zu durchdringen. Beide begriffen gleichzeitig dass sie so nicht weiterkommen würden und hoben gleichzeitig die Arme. Licht prallte auf Dunkelheit! Wieder machte sich die Wächterin zum Fokus der Sonne und strahlte eine Welle von Licht aus, die die Finsternis von Daedhelons Zauber verschlang. Der Schwarzmagier biss die Zähne zusammen als das Licht ihn berührte. Es brannte, doch er behielt seinen Zauber aufrecht. Schritt für Schritt wurde er zurückgedrängt und dann brach er seinen Zauber abrupt ab. Das Licht flutete über ihn hinweg, doch er tauchte unter nutzte die winzigen Schatten, die entstanden. Wo Licht war gab es Schatten! Das war ein einfaches Gesetz das sich immer erfüllte. Als Schwarzmagier durfte man sich nur nicht vom Licht erwischen lassen. Er verschwand und tauchte hinter ihr auf. Sie fuhr herum und wollte ihn mit ihrem Licht verbrennen, doch dieses Mal war er vorbereitet. Schatten sammelte sich um seine Hände und er stiess zu. Die Schattenklinge bohrte sich durch die Rippen der alten Frau und trat aus ihrem Rücken wieder aus.
Sie stiess ein ersticktes Keuchen aus und erstarrte. "Wo Licht ist, ist auch Schatten!", knurrte Daedhelon und drehte die Klinge in der Wunde. Blut lief der Wächterin aus dem Mund, doch plötzlich schnellten ihre Hände nach oben und packten Daedhelon's Arm.
"Und wo Schatten ist, ist Licht!", erwiderte sie und ein Licht heller als die Sonne brach aus ihren Händen hervor. Daedhelon wollte riss seinen Arm zurück, doch es war schon zu spät. Rauch stieg auf und sein Unterarm begann sich aufzulösen. Und wo er sich auflöste drang Licht aus ihm heraus. Die verdammte Hexe hatte das Licht in seinen Körper verbannt. Er würde sich auflösen. Eine weitere Schattenklinge tauchte in seiner linken Hand auf und mit einem raschen Hieb trennte er seinen Unterarm kurz oberhalb des Ellbogens ab. Die Wächterin sank auf die Seite. Blut lief aus der Wunde. Sie war tot.
Daedhelon drängte den Schmerz mit einem Zauber zur Seite und verschwand. Er musste sich um seine Wunden kümmern. Sie war stärker gewesen als er gedacht hatte.

Als die Lichtmagierin fiel, brach auch der Zauber über dem Tor un sich zusammen. Die Toten drohten in die Stadt zu kommen. Schnell machte Tao einige Sätze über das Feld, auf die Toten springend und sie unterwegs zerqueschend. Gegen die Knochen schützten ihn seine Schuppen, de durch das Gewächs nun wieder an Stabilität gewonnen hatten.
Der Drache baute sich vor dem Tor auf und fauchte die heranrückende Untotenschar an. Diese setzten Sofort zum Angriff an, doch der Drache schlug ihnen die Schädel mit Klauen und Schwanz ein, setzte sie in Flammen und zertrümmerte ihre Körper.
Währendem Tao wütete, kniete Narum vor dem Tor und legte die Hand auf die Erde. Er murmelte lange Sätze, beschwor das Leben der Erde und die kargen Pflanzen, von denen nur die Wurzeln geblieben waren, begannen zu wachsen, erhoben sich aus der Erde und verformten sich. Riesige Mäuler aus Ranken, mit Zähnen aus geschliffenem Stein erhoben sich und die Pflanzen begannen sich weiter über die Mauer auszubreiten. Sie würden die Untoten verschlingen und ihr zäher Körper, wäre nicht leicht zu durchtrennen. Sie absorbierten nun Magie, jegliche Art davon.
Keuchend stand Narum auf. Nach der Schlacht würde er die Hilfe seines Gastes brauchen, um die Pflanzen zu töten. Er sprang auf Taos Rücken mit einem Blick auf die fleischfressende Pflanze. Ihre Ranken waren dick, zäh und voller halbverdauter Leichen. Diese würden dann zu giftigen Pflanzensäften verarbeitet werden, die allss bis auf die Pflanze verähzten, das versuchte sie zu zerhacken.
Tao schwang sich in die Luft. Narum musste Dayana finden.
Apollo und Rao näherten sich wieder dem Schlachtfeld. Ihr neuer Begleiter sass in Raos Nacken und beobachtete die Lamdschaft unter ihm ungerührt. Er sammelte seine Kräfte. Zuerst würde er sich um die Soldaten kümmern und dann um den Rest. Er liess sich zur westlichen Mauer bringen, dort entdeckte er den Grafen von Tyre. Wenn er denn den Erinnerungen der Gevirianer vertrauen konnte, war es der Mann, dort unter ihm. Er wies Rao an noch eine Weile seine Kreise zu ziehen, bis er einen Vorgehensplan entwickelt hatte.
some men just want to see the world burn

Reven spürte wie die Wächterin starb, so wie alle Magier des Rates. Einige von ihnen fielen dadurch in Hoffnungslosigkeit, aber nicht Reven. In ihm brannte Zorn. Er nahm seine Kraft zusammen und wirkte eine Druckwelle, die die Gasse vor ihm leerfegte und die Soldaten von Dara an den Wänden zerschmetterte. Jemand legte ihm eine Hand auf die Schulter und er erkannte Danva, den Söldnerführer. "Genial!", meinte der. "Jemand wie dich könnte man öfters brauchen auf dem Feld."
Reven lächelte schwach. "Ich kämpfe für den Frieden. Und ihr solltet denen da am besten das Hirn aufspiessen, bevor sie wieder aufstehen", meinte er mit einem Kopfnicken zu den getöteten.
Danva brüllte einen Befehl und sofort führten die Söldner ihn aus und trennten Feindlichen Toten von ihren Köpfen. Mit den wenigen Gefallenen der eigenen Seite verfuhren sie gleich. Es war zwar nicht schön, das mit einem ehemaligen Kameraden zu tun, aber besser, als wenn er sich gegen einen wandte.
Sie stürmten zum Ende der Gasse und Reven folgte ihnen, etwas hinter der vordersten Front. Sie bildeten einen Schildwall, als Gegner nachrückten und die Armbrustschützen von den Dächern nahmen den Feind unter Beschuss. Reven sah, wie die Bolzen hinunterschnellten und die Männer durchbohrten, und plötzlich kam ihm eine Idee. Er konzentrierte sich und formte einen Bolzen aus Luft, indem er die Molekülen, die die Form umgaben, in eine Feste Position zwang. Dann jagte er den Bolzen los. Er durchjagte einen der Feinde und liess ein Loch quer durch seinen Schädel zurück.
Der Fischer begleitete die Männer von der Küste, die Durien unterstützen wollten. In seiner Fischerkleidung mit der Harpune in der Hand hatte er sich unter sie gemischt und war als Mitkämpfer angenommen worden, obwohl sein Haar und sein Bart längst grau waren. Er fragte sich, ob sie überhaupt irgendeinen Erfolg haben würden. Sie waren schlecht ausgerüstet und noch schlechter ausgebildet und sie standen einem Heer von Untoten gegenüber, gelenkt von verrückten Schwarzmagiern.
Er blickte auf das Meer hinaus. Er blickte immer auf das Meer, wenn die Lage schlecht oder ungewiss war. Das Meer hatte immer eine Antwort.
If you're going through hell, keep going.

Endlich. Sie stiegen auf den Kamm des Hügels und blickten auf die Stadt runter. Egbert konnte einen Drachen erspähen, welcher über der Stadt schwebte. Die ehemaligen Soldaten und Bauern formten eine grobe Angriffslinie und warteten auf weitere Befehle. Egbert drehte sich um und er konnte noch immer kaum glauben dass er der Anführer dieser Truppe war. Er wusste er musste keine klaren Befehle geben. Sie würden in die Stadt strömen und alle Feinde Durien's töten. Also gab es nur noch eines zu sagen.
"Tötet sie!", brüllte er und reckte sein Schwert in die Höhe. Die Männer johlten und trommelten mit ihren Waffen gegen ihre Schilde, während sie seinen Schlachtruf wiederholten. "Tötet sie! Tötet sie! Tötet sie!" Sie stürmten los.
Alle Soldaten innerhalb der Nachtzinne hielten für einen Moment lang inne, als sie das Geschrei draussen hörten. Soldaten von Dara, Cadogan oder Tyre drehten sich gleichermassen gegen Westen und sahen eine gewaltige Armee auf den Hügeln aufmarschieren. Sie ergoss sich gleich einer Flutwelle in Richtung der Stadt und sie alle strömten auf das westliche Tor zu. Die Soldaten von Cadogan und Dara verfielen in Panik. Die die konnten versuchten durch das westliche Tor und entlang der Mauer nach Osten zu fliehen, doch nur wenige entkamen. Die wütenden Bauern unter Egbert's Führung trafen gleich einem Hammer auf die in Panik verfallenen Truppen und töteten alle, die ihnen in den Weg kamen.
"Tötet sie!", schrie Durien und griff damit den Schlachtruf von Egbert auf. Er stiess einem Soldaten die Klinge in den Leib und dieser fiel schreiend von der Mauer. Der Graf bemerkte den Drachen gar nicht, welcher über ihm schwebte. Die Bauern und ehemaligen Soldaten waren schon bald tief in die Stadt eingedrungen und verwickelten die Männer von Dara und Cadogan in erbitterte Gefechte.
Cadogan selbst wurde von seinem Pferd gezehrt und sein Kopf rollte über das Pflaster, bevor er um Gnade flehen konnte. Die erschöpften Soldaten um Durien drängten ihre in Panik verfallenen Gegner zurück. Dutzende von ihnen warfen ihre Waffen weg und baten um ihr Leben. Ausnahmslos alle Soldaten von Dara wurden getötet. Zu tief sass der Hass und die Wut nach dem Verrat bei Ekain. Ein paar von Cadogan hatten Glück und wurden gefangen genommen. Der Graf von Tyre kämpfte weiter er wollte Faren töten und das Glück war ihm hold. Er traf auf den General, als dieser auf einer der Leitern fliehen wollte. Durien packte ihn am Kragen und zerrte ihn zurück auf die Mauer.
Faren starrte hasserfüllt zu ihm hoch. Sein Schwert hatte er verloren und sein Waffenrock hing in Fetzen an ihm runter. "Gebt mir ein Schwert, dann können wir dies wie Ehrenmänner austragen.", knurrte er wütend.
"Du hast nie einen Funken Ehre im Leib gehabt Faren.", erwiderte Durien kalt und schlug ihm mit einem einzigen Hieb den Kopf ab. Ein schwall Blut schoss aus dem Stumpf, dann kippte der Körper vornüber. Der Graf von Tyre trat an die Mauerzinnen und blickte in die Strassen runter. Das Bild das sich ihm bot, war ein einziges Chaos. Soldaten von Cadogan und Dara kämpften Rücken an Rücken gegen schlecht ausgerüstete Männer, welche aber mit einer ungeheuren Wut auf ihre Gegner eindroschen. Zudem waren die feindlichen Soldaten erschöpft nach den langen Kämpfen und leisteten kaum Wiederstand. Viele ergaben sich, doch mindestens ebenso viele kämpften erbittert um ihr Leben.
Armelion tauchte auf dem Tor auf und blickte sich um. Vor ihm erhoben sich riesige Pflanzen. Die Untoten hatten sich zurückgezogen und zogen nun gegen das östliche Tor. Viele blieben aber auch liegen. Zu viele Novizen waren gefallen um alle Untoten am Leben erhalten zu können. Der Elf blickte auf die neuen Tätowierungen auf seinem linken Arm. Er fühlte sich vollkommen erschöpft, dennoch war er neugierig darauf, die neue Magie anzuwenden. Vielleicht würde er bald Gelegenheit dazu bekommen.

Tao drehte wieder ab. "Zu viel Hass", murmelte der Mann auf seinem Rücken. Der Drache schnaubte zustimmend. Über dem Feld flogen sie hinweg, bis hin zu einer Ansammlung von mindestens hundert Novizen, die versuchten die Toten zu lenken. Kurz vor ihnen, nahe der Erde flog Tao vorbei. Der Mann sprang von seinem Rücken und erhob sich gleich in einer fliessenden Bewegung. Sein haar glänzte wie Silber im noch relativ jungem Licht des Tages und seine Augen sahen die Schwarzmagier gefühlslos an. Er lief zu ihnen hinüber. Tao hatte sich auf seinen Befehl hin zurück gezogen. Wenige Meter vor den Novizen blieb er stehen. Sie wussten nicht, ob und was sie tun sollten. Dann ertönte ein Ruf aus ihren Reihen: "Worauf wartet ihr!? Tötet ihn!!" Vier der Schwarzmagier stürmten auf ihn zu. Die Dolche aus Dunkelheit gezogen, doch er wich ihnen aus und packte einen an der Stirn. Der Mann erstarrte mit leerem Blick und sackte tot in sich zusammen, nachdem der Neuankömmling nur ein Wort geraunt hatte. Daema. Tod. Die anderen drei warfen schwarze Flammen auf ihn, doch er fegte sie zur Seite weg. Die Schwarzmagier bemerkten, nicht dass er dies mit Luftmagie getan hatte und schienen kurz in Angst zu erstarren und so fielen wieder zwei. "Daema", sagte er ruhig und wieder entwich das Leben. Doch er tötete nicht ihren Körper, sondern trennte ihre Seelen heraus, so dass diese frei waren und sofort ins Jenseits gezogen wurden.
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Reven merkte bald, dass die Bolzen zwar sehr effektiv waren, aber ihn auch viel Konzentration von ihm verlangten, was bei dem Durcheinander, das bald in den Gassen herrschte, relativ schwierig war. Aber sein Geist war wie gepackt von einem ungewöhnlich heftigen Anfall von Kreativität, die ihren Ursprung in purem Hass hatte, und so kam ihm sofort eine neue Idee. Er folgte der Luft, die einer der Gegner einatmete, in dessen Hals und Lunge hinunter. Einen Moment sah er sich erstaunt das Geflecht von kleinen Wegen und Blasen ein, dann liess er die Luft mit grosser Geschwindigkeit expandieren. Das Resultat war, dass es den Soldaten in Fetzen zerriss und Blut nach allen Seiten spritzte.
Reven wischte sich das Zeug aus dem Gesicht und drang beim nächsten lediglich bis in die Nebenhölen ein, bis er die Luft explodieren liess. Der Effekt war wesentlich kleiner, der Soldat gab lediglich ein Geräusch von sich, als würde er Niesen, die Augen wurden ihm aus den Höhlen gedrückt und er sackte zusammen.
Dann spürte Reven einen harten Schlag auf den Helm, den Danva ihm vor kaum einigen Minuten auf den Kopf gedrückt hatte, es dröhnte und er sackte bewusstlos zusammen.
Der Fischer versuchte im Getümmel die Magier des Rates ausfindig zu machen und zu versammeln. Sie waren nicht mehr nötig, dies hier war nun eine Schlacht der Klingen und Prügel, nicht mehr der Magie. Aber da draussen, vor den Mauern standen noch immer Schwarzmagier und ihr Heer von Untoten. Er fand tatsächlich fast ein dutzend von ihnen und versammelte sie auf der zweiten Mauer. Was sie ihm erzählten, waren mindestens vier von ihnen gefallen, die Wächterin nicht mitgezählt. Wo der Rest war, wusste niemand.
If you're going through hell, keep going.

Armelion legte sich den grossen Streithammer über die Schultern und schaute den Untoten nach. Sie bewegten sich zielstrebig in den östlichen Teil der Stadt. Die Fleischfressenden Pflanzen hatten sie vom Haupttor vertrieben. Die Soldaten, die am Tor gekämpft hatten zogen sich zurück und sanken wo sie gerade standen erschöpft zu Boden. Sie waren am Ende. Der Elf teleportierte sich in den Innersten Ring und fand die Stadtbevölkerung dicht zusammengedrängt am Hauptplatz.
"Zwei mächtige Schwarzmagier leben noch und ein grosser Teil von den Untoten. Ich bitte euch nochmals um eure Kraft, denn ich bin einfach ausgedrückt vollkommen erledigt.", sagte er und stützte sich schwer auf den Streithammer. Seine beiden Schwerter hatte er sich in den Gürtel gesteckt. Für einen Moment herrschte Stille, doch dann trat eine Frau hervor und hielt ihm die Hand hin.
"Nehmt sie. Ihr habt Durien geholfen sie aufzuhalten und ihr werdet sie wieder aufhalten. Ausserdem habt ihr die Drachen zu Hilfe gerufen.", fügte sie hinzu.
Armelion schüttelte den Kopf. "Die Drachen sind von sich aus aufgetaucht. Ich habe nichts damit zu tun." Sanft legte er seine Finger auf die ihren und nahm einen Teil ihrer Lebenskraft. Sie verzog das Gesicht hielt aber still. Armelion streckte seinen Geist aus und nahm von jedem ein wenig Energie auf. Es war mehr als genügend. Als er fertig war fühlte er sich als hätte er eine Woche lang geschlafen.
"Vielen Dank!" Mit diesen Worten verschwand er und tauchte beim östlichen Tor wieder auf. Die Untoten hatten sich inzwischen versammelt und hatten einen grossen Balken zu einem Rammbock umfunktioniert. Armelion holte eine Handvoll Asche aus dem Beutel raus, den er der Schwarzmagierin abgenommen hatte und warf ihn in die Luft. Mit einem Windstoss verteilte er sie und liess sie langsam zu Boden sinken. Sobald er sicher, dass selbst das letzte Aschekorn zu Boden gesunken war flüsterte er das Wort um die Energie freizusetzen. Die Druckwelle der Explosionen fegte ihn fast von den Füssen. Die Untoten starben zu Hunderten und noch mehr wurden verkrüppelt.
Durien fuhr herum als er die Explosionen hörte. Sie kamen aus dem östlichen Teil der Stadt. Die Schlacht im westlichen Teil war mittlerweile beendet. Diejenigen, die nicht gefallen waren, hatten sich ergeben. Durien liess das Tor öffnen und eine Gestalt in einer abgerissenen Lederrüstung trat ihm entgegen. Ein wenig steif verbeugte sich der Mann vor ihm, doch reckte sich sofort wieder. "Graf Durien, mein Name ist Egbert aus den Ländereien von Vaesna. Wir haben von eurer Niederlage bei Ekain gehört und wollen euch helfen. Ihr wollt uns unsere Freiheit geben, deshalb werden wir euch folgen wohin ihr uns auch führt."
Durien erwiderte nichts. Stattdessen packte er den Unterarm des Mannes im Kriegergruss. Ob dieser vertraulichen Geste klappten einigen Soldaten der Mund auf. Niemals hätten sie sich gedacht, dass ein Graf sie als ebenbürtige behandeln würde.
"Wenn ihr noch Kraft habt, dann führt eure Männer zum östlichen Tor. Dort lagert die Armee der Untoten. Irgendetwas scheint sie vom Haupttor vertrieben zu haben."
Egbert nickte und brüllte einen Befehl. Die Männer nickten grimmig und packten ihre Waffen fester. Nun würden sie endlich diese verhassten Untoten erledigen können.

Als Reven wieder zu sich kam, schmerzte sein Kopf höllisch und in seinem Mund lag ein ekelhafter Geschmack. Er sprang auf und taumelte gegen eine Wand, bevor ihn eine Hand packte und wieder hinunter zerrte. Er sass nun auf einer Treppe im Durchgang zu einem Hinterhof. Neben ihm sass Danva, der einen Schluck aus einem Flachmann trank und ihn mit der anderen Hand fest hielt. "Hiergeblieben", sagte er. "Du hast ganz schön was abgekriegt."
"Was ist mit dem Kampf?", fragte Reven undeutlich.
"Dara und Cadogan sind besiegt", antwortete Danva. "Im Osten hocken noch die Untoten, aber das kriegen wir schon noch hin. Ich brauch ein paar Minuten Pause. Und du auch. Ich hätt nicht gedacht, dass du überhaupt wieder zurück kommst."
"Wieso?", fragte Reven verständnislos. "Was ist passiert."
"Einer hat dir eine Hellebarde über den Schädel gezogen", sagte Danva. "Der Helm sieht übel aus. Versuch mal ihn auszuziehen. Aber vorsichtig. Wenns wehtut hörst du sofort auf."
Reven folgte dem Befehl. Der Helm schien irgendwie verklemmt zu sein, aber sein Kopf tat sowieso weh, und der Schmerz verschlimmerte sich nicht sonderlich, bis der Helm sich schliesslich mit einem Ruck löste. Blut klebte daran, er war eingedellt und im Metall klaffte ein langer Spalt, wo die Schneide der Hellebarde es glatt durchschlagen hat. Danva packte ihn am Genick und zog ihn so zu sich, dass er ihm auf den Kopf sehen konnte. "Scheisse mann", sagte er. "Hast du ein Schwein. Ich hätte schwören können, das hätte dir den Schädel gespalten."
Er hob seinen Flachmann und leerte einen Teil des Inhaltes über Revens Kopf, worauf dieser Ächzte vor Schmerz, denn der Alkohol brannte in der Wunde. Dann stand Danva auf. "Kannst du gehn?"
"Ich kanns versuchen", antwortete Reven.
Danva zog ihn auf und sie marschierten Richtung Osten, Reven halb auf Danva gestützt. Nach kurzer Zeit erreichten sie Danvas Truppe, die auf dem Platz vor dem Tor standen, um die Untoten zu massakrieren, sollten die Bretter nachgeben. Danva schnappte sich von einem der Toten, die herumlagen einen Helm, der noch einigermassen passabel aussah, und drückte ihn Reven auf den Kopf, worauf dieser vor Schmerz fast ohnmächtig wurde. "Du hast ihn einmal gebraucht", meinte Danva. "Vielleicht brauchst du ihn ein zweites Mal."
If you're going through hell, keep going.

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