Armelion blickte ohne zu antworten auf seine Hände runter. Etwas wie schwarze Schlieren zog sich über seine Linke Hand. Die Verfärbung endete knapp hinter dem Handgelenk. Er stiess einen leisen Fluch aus. Ein Teil des Zaubers hatte ihn erwischt. Zum Glück war es nicht weiter schlimm. Er hatte den Zauber bannen können, bevor er ihm dauerhaften Schaden zufügen konnte. Trotzdem untersuchte er seine Hand noch einmal, bevor er aufstand und Reyla ins Gesicht blickte.
"Ehrlich gesagt weiss ich es nicht. Ich warte erst mal ab und seh zu was passiert. Aber ich denke die Grafen werden sich jetzt um den Thron streiten. Du hast erreicht was du wolltest.", er verstummte für einen Moment und schaute hoch zu Himmel. "Was hältst du davon, wenn ich Avis zum König von Gevira bringe? Sie schliesst mit ihm Frieden und dann werde ich sie zurück nach Lovit eskortieren. Anschliessend werde ich den Thron für Biarn solange verteidigen wie es mir möglich ist. Ausserdem werde ich versuchen den Schwarzmagier aufzuspüren. Er stellt eine Gefahr dar, die unbedingt gebannt werden muss."

"Das kannst du vergessen", meinte sie knapp und verschränkte die Arme. "Der Schwarzmagier ist zu mächtig. Das was er dort angerichtet hat, hat ihn nicht einmal ins Schwitzen gebracht... Ich denke es wäre klüger abzuwarten, biss ihn die Magie zerfrisst. Was das mit Avis angeht... Das ist auch unmöglich. Sie kann für sich sprechen, aber ihr Wort ist keine Garantie darauf, dass sich alle Generäle und Fürsten daran halten werden. Es hat keinen Zweck. Sie selber hatte wenig Einfluss, als ihr Mann noch gelebt hatte, jetzt hat sie gar keinen mehr. Ausserdem habe ich nur vorläufig erreicht was ich wollte. Ich bezweifle nämlich, dass diese Dödel nach meiner Pfeife tanzen, dafür sind sie zu gierig", knurrte sie. "Sagt mal, Herr Graf, was denkt ihr. Wie würdet ihr den Krieg beenden? Ich meine ihr seid ein Mensch, also könnt ihr die Generäle besser verstehen, als ich", fragte sie den jungen, grauhaarigen Grafen und zwang sich dabei zur Ruhe. Es gelang ihr glücklicherweise zum grössten Teil.
Earon schleifte den jungen Grafen heran, welcher ihr widersprochen hatte und lehnte ihn gegen einen Erdbrocken. "Hey, wach auf Mann... Ich will nicht, dass alle denken sie hätte dich umgebracht", knurrte er ihn an und schlug ihm einige leichte Ohrfeigen. Es wirkte nur langsam. Der Graf brummte etwas und seine Augenlieder flatterten.
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"Der Krieg ist schon zu Ende.", erwiderte der Graf. "Die Adligen sind untereinander zerstritten und wollen nicht mehr für den Krieg aufkommen. Er hat das Land ausgeblutet. Die Soldaten werden zurückkommen. Höchstwahrscheinlich wird ein Krieg im Königreich ausbrechen. Einige der Grafen sind mit dem Königshaus verwandt und werden dementsprechend einen Anspruch auf den Thron erheben."
"Wie ist überhaupt dein Name?", unterbrach ihn Armelion.
"Mein Name ist Durien Aeldur. Ich bin der Graf der Insel Tyre. Sie liegt in westlicher Richtung der Nachtzinne hinter der grosse Halbinsel."
"Gilthen kommt von Tyre oder?", fragte der Elf weiter.
Durien nickte und fuhr an Randreyah gewandt fort, "Der Krieg wird sich von selbst beenden. Auch wenn die anderen Grafen begierig darauf sind Gevira zu plündern, ist ihnen der Thron wichtiger. Ein Bürgerkrieg ist unausweichlich.", schloss er.

Ran nickte. "Wie lange wird es dauern, bis die Truppen sich zurückziehen?", fragte sie dann. "Es wäre besser, wenn man die Generäle sofort informieren würde. Ich will nicht, dass noch mehr Schaden entsteht." Den letzten Satz murmelte sie nur zerknirscht mit einem Blick auf die Ruinen. "Könnt ihr mir ausserdem die Adelshäuser nennen, die mit Alvians verwandt sind? Seid unbesorgt, ich werde sie nicht umbringen... Ich will nur ein Auge auf sie haben. Ohnehin wollte ich niemanden töten, das mit dem Magier tut mir Leid, aber es war unausweichlich", erklärte sie. Der Mann schien vernünftig zu sein. Aber dennoch war etwas anihm verdächtig. Sie wusste nur nicht genau was.
"Mörder!", schrie der Graf, welxher gerade zu sich gekommen war und versuchte aufzuspringen, doch Earon drückte ihn hinunter. "Beruhigt euch!", befahl er und der Mann schnappte nach Luft, erstarrte aber, als er Graf Aeldur sah. "Durien! Von dr hätte ich einen Verrat am wenigsten erwartet!", rief er enttäuscht aus und deutete anschuldigend an den jungen Grafen.
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Durien achtete nicht auf den anderen Grafen und richtete seine Aufmerksamkeit auf Reyla. "Schaden wird so oder so entstehen. Ihr und Armelion habt das Land in einen Bürgerkrieg gestürzt." Er schloss für einen Moment die Augen. "Alvian war mir zuwider, dennoch habe ich seinen Sohn Alvias sehr geschätzt. Ich werde meine Schwester und meinen Neffen unterstützen, egal was es mich kosten wird. Avis bedeutete Alvias alles. Doch zurück zu eurer Frage. Es gibt im Grunde fünf Adelshäuser, die einen begründeten Anspruch auf den Thron haben: Avedis, Ekain, Cadogan, Veasna und Dara.", schloss er und blickte Reyla herausfordernd an. Als ob er erwarten würde, dass sie ihn jetzt auch angreifen würde, nun da er seine Verwandschaftliche Beziehung zum Erben gestanden hatte.

Ran nickte erneut und gab ihm den gleichen Blick zurück. "Keine Sorge, ich töte meine Informanten nicht. Und ihr währt ein starker Gegner für mich in diesem Zustand. Ich erkenne einen aisgezeichneten Schwertmeister, wen ich ihn sehe", meinte sie. "Was den Schaden angeht... Der Bürgerkrieg ist für einen Wechsel nötig. Früher oder später würde er sowieso ausbrechen. Aber früher ist immer besser. Jedenfalls denkt ihr, ihr könntet die Vertreter am Hof, besagter Adelshäuser, für mich im Auge behalten. Ich werde über die Handlungen der restlichen Mitglieder wachen. Es wäre nicht schön, wenn euer Neffe unter ihnen leiden würde. Ich habe ausserdem dem Elfen hier versprochen, auf das Leben des Jungen zu achten. Ich glaube ihr seid ein Mann, der sein Wissen und seine Cleverness zu gebrauchen weiss... Darum würde ich euch folgendes vorschlagen: Der Bürgerkrieg wird ausbrechen und der Adel wird darunter Leiden. Die Bauern und Bürger werden ihre Wut und den Hass, den der Krieg und das folgende Leid über sie bringen wird, an den Blaublütern auslassen. Der Prinz wird aber den Thron erreichen und der neue Herrscher werden. Wie, könnt ihr euch sicherlich zusammenreimen. Wenn ihr ihn und mich darin unterstützt, werde ich im Gegenzug dafür sorgen, dass ihr und eure gesamte Familie unbeschadet den Bürgerkrieg übersteht. Was haltet ihr davon, Graf Durien Aeldur?", fragte sie mit einem herausfordernden Blick. Der Graf gefiel ihr. Er erinnerte sie an jemanden, den sie früher einmal gekannt hatte. Sie hoffte, dass der Graf Aeldur neben einem klaren Verstand auch ein reines Herz hatte, ansonsten müsste sie es ihm aus der Brust reissen.
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"Ich nehme euer Angebot an, doch ich denke ihr missversteht einen Punkt.", fügte Durien hinzu, "Ich habe gesagt ich denke dass es einen Bürgerkrieg geben wird... keine Revolution. Die Bauern denken sie wären vom Schutz der Grafen abhängig. Sie fürchten Gevira mehr als ihr denkt. In den letzten Jahren sind von beiden Seiten einige Gräuel von beiden Seiten begangen worden.", schloss er.
Armelion schüttelte den Kopf und schaute Reyla an. "Dies wird wohl heissen, das ich und Durien gegen sie kämpfen müssen.", knurrte er. Der Elf blickte wieder auf seine linke Hand nieder. Die schwarze Verfärbung hatte begonnen zu brennen. Er stiess einen leisen Fluch aus. Die Haut würde abfallen; er runzelte die Stirn und wirkte einen Heilzauber. Schwarzer Rauch stieg um seine Hand auf. Asche rieselte auf den Boden und das Brennen liess nach. Die Verfärbung war geblieben, doch die Haut war nachgewachsen.
"Ich habe was von dem Zauber abbekommen, als ich versucht habe ihn abzublocken.", erklärte er auf Duriens fragenden Blick hin, dann wandte er zu Reyla, "Wenn jemand jemals wieder diesen Zauber gegen dich anwenden will, weich aus. Du musst schon sehr fortgeschritten in der schwarzen Magie sein um diesen Zauber abwehren zu können. Ein normaler Schutzzauber wirkt nicht. Er wird von dem Zauber einfach zerschmettert."


"Ja, ich kenne den Zauber. Doch ich habe ihn nie angewendet. Der Zauber den ich benutzt habe um den anderen abzulenken war eine Variation." Er blickte wieder auf seine Hand und zuckte die Schultern. "Offensichtlich wirkte er nicht so gut wie ich gedacht habe, oder ich habe einfach zu wenig Kraft eingesetzt, aber es ist nicht weiter schlimm. Die Verfärbung wird mir als Mahnung für die Zukunft gelten."
Durien blickte fasziniert auf die schwarzen Schlieren, doch wandte sich dann wieder Reyla zu, "Um eine Revolution zu starten braucht es starke Anführer Reyla. Jemand der berühmt ist oder schnell berühmt werden kann. Gilthen wäre dafür gut geeignet. Er ist ein guter Kommandant und die Truppen sind ihm ergeben. Er schafft es vielleicht die 1. und 2. Kompanie auf unsere Seite zu ziehen, doch für das müssen wir schnell zum Lager. Armelion kann gehen. Gilthen hat ihm vertraut und ich werde ihm einen Brief mitgeben, der ihm alles erklären wird." Duriens Augen glühten vor Aufregung auf. Ideen schwirrten ihm im Kopf herum und er begann schon die Pläne für den kommenden Krieg vorzubereiten. "Ich geh Papier und Feder holen, dann schreibe ich den Brief." Er hastete über den Platz durch das Tor.
"Orgon kannst du ihm bitte folgen? Ich will nicht dass ihm was passiert.", fragte Armelion den Zwerg. Orgon nickte, schulterte seine Axt und rannte Durien hinterher.
"So, das hätten wir geklärt. Nun bleibt nur noch die Frage, wer den Truppen die Nachricht von Alvians Tod überbringt?", schloss der Elf und blickte die Assassinen an.

Mei blickte gespannt zwischen Armelion und Ran hin und her. "Du, wer sonst?", antwortete Ran. "Wie Earon gesagt hat, dürfte ich mich nicht direkt einmischen... Ausserdem bin ich ja 'tot' und den Assassinen traut niemand. Wenn aber ein Graf geschickt wird, kann es eine andere Wirkung haben...", sie überlegte und wand ihr Haar um ihre Finger. Dann fiel ihr Blick auf den jungen Grafen, welcher noch von Earon unten gehalten wurde. "Wie wäre es mit euch?", meinte sie herausfordernd. Der Mann versuchte sie anzuspucken, aber sie wich zurück. "Ok, es ist beschlossen. Armelion er macht es, wenn du nicht willst... Du kannst ihn aber hinbringen, dann sparen wir Zeit", fügte sie hinzu und überlegte, was wohl als nächstes geschehen würde.
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