Alastar war angenehm überrascht. Er legte eine Hand auf die ihrige und drückte sie kurz. Ro schien betrunken zu sein, und in den Blicken, die sie von den Soldaten bekamen, leuchtete unverhohlener Neid oder gar Gier. Er hoffte keiner von ihnen käme auf dumme Gedanken. Vor allem die älteren Söldner zerrissen sich die Mäuler darüber was Alastar und Ro in ihrem Zelt so trieben. Alastar selbst war es egal, doch im geheimen musste er zugeben, dass an den Gerüchten mehr wahres dran war. Er mochte Ro sehr, sie war mittlerweile mehr als nur eine Kampfgefährtin. Allerdings würde er nicht erneut versuchen sich ihr anzunähern, es sei denn sie machte den ersten Schritt. Er fürchtete, er würde erneut von ihr angesteckt werden und nicht mehr aufhören können. Ausserdem wollte er etwas Privatsphäre, nicht dass es so wie beim letzten Mal endete.

Er nickte und stand auf. Sie stützte sich ein wenig auf ihn und zusammen machten sie sich auf den Weg zurück zum Zelt. Mit einer Hand schlug er die Zeltplane zurück und bückte sich unter ihr hindurch, bevor er sich neben Ro auf seine Matte legte.

Er zog sie enger an sich und seine Lippen suchten die ihrigen erneut, bevor er sanft an ihrem Hals knabberte. In dem Augenblick begriff er zum ersten Mal wirklich, dass er sich in sie verliebt hatte. Ihre Nähe löste einen Glücksrausch in ihm aus, der alles was er bis anhin erlebt hatte in den Schatten stellte. Er wollte einfach nur bei ihr sein, nicht mehr und wenn sie seine Gefühle nicht erwiderte würde er sich wohl vergeblich nach ihr verzehren, doch damit würde er sich später beschäftigen. Jetzt konzentrierte er sich mit jeder Faser seines Körpers auf ihre Nähe und auf das unbeschreibliche Glücksgefühl, dass dadurch ausgelöst wurde.

Er merkte zuerst gar nicht was sie machte, so sehr war er in dem Kuss versunken. Erst als seine Rüstung schon merklich locker sass, fühlte er wie ihre Hand die letzte Schnalle aufmachte und half sie ihm abzustreifen. Sanft löste er sich von ihr begann dann die Schnallen ihrer Rüstung zu lösen. Als Ro sie schliesslich abstreifte, küsste er den Ansatz ihres Halses und schob den Kragen ihres Unterhemdes zur Seite, damit er ihr einen Kuss aufs Schlüsselbein geben konnte.

Arndir fand den Mann unter einem Apfelbaum und setzte sich neben ihn. Es war derselbe, der ihm aus Donsoha gefolgt war. Er hatte keine Ahnung wieso. Zuerst hatte er angenommen er wolle sich auch der Armee anschliessen, doch das hatte er bis anhin noch nicht getan und jetzt wollte er wissen, was den Mann hierhergetrieben hatte. "Warum seid ihr hier?", fragte er ihn rundheraus. "Ihr habt euch nicht der Armee angeschlossen, noch habe ich gesehen, dass ihr etwas spezielles macht. Seid Donsoha seid ihr immer in meiner Nähe."