Als er die Worte hörte, glaubte er dass sein Herz stehen blieb. Sie liebte ihn. Sie liebte ihn tatsächlich! Er küsste sie und lächelte wie ein verliebter Trottel, was er im Moment auch war. "Ich liebe dich auch!" Kein Ton kam über seine Lippen, doch er hoffte sie konnte es von seinen Lippen lesen. Allerdings war ihm das nicht genug. Alastar wollte, dass sie es wusste. Mit Sicherheit wusste. Er schob den Rand des Fells zur Seite und das Stroh darunter, zückte einen kurzen Dolch und kratzte drei Worte in den steinigen Boden unter ihnen. "Ich liebe dich!" Am liebsten hätte er noch mehr geschrieben, doch er hatte seine Tafel nicht und wenn er alles aufgeschrieben hätte, was er ihr hätte sagen wollen, hätte er den ganzen Boden des Zeltes vollgeschrieben.

Er nickte nur und zog sie fest an sich. Alastar drückte ihr noch einen Kuss auf die Stirn und schloss dann die Augen. Er war glücklich, so glücklich wie noch nie in seinem Leben und nichts und niemand konnte ihm dieses Glück wieder wegnehmen.

Am nächsten Morgen, erwachte Risk ziemlich verkatert aus einem traumlosen Schlaf auf. Sie fand es einen recht kühlen Morgen und weder sie, noch ihre Kleider waren besonders frisch, darum beschloss sie, dass es mal wieder Zeit war ein Bad zu nehmen.
Auf dem Weg zum Wirtshaus, stattete sie aber vorher der Latrine im Hintergarten einen Besuch ab, traf auf dem Weg ins Haus dann die Wirtsfrau, welche frisch gewaschene Laken zum Trocknen aufhängte. "Morgen", grüßte sie noch nicht wach. "Guten Morgen", erwiderte die Frau. Risk sah zum Himmel. "Ich hoffe es schneit nicht", meinte sie mit einem Blick auf die Wäsche, die Wirtsfrau schmunzelte. Risk zögerte, fragte sie dann aber, ob sie ihr ihre Sachen zum Waschen geben könne, gegen Entgelt natürlich. Die Wirtsfrau war weder über die Bitte überrascht, noch wies sie sie ab und so machte sich Risk ein Stück fröhlicher hinein.
Als sie endlich im Zuber sass und das warme Wasser genoss, konnte sie die Augen schliessen und einfach an nichts denken. Es war ein schöner Tag. Leicht dösend sass sie da und schreckte hoch, als plötzlich die Tür aufschwang. "Besetzt!", fauchte sie die Männersilhouette an. Viel konnte sie durch den Dampf im Raum nicht erkennen. Sie hielt den Griff ihres Messers bereits in der Hand, die restlichen Waffen hatte sie neben dem Zuber, der Tür abgewandten Seite, liegen.

Arndir fluchte und schlug die Türe wieder zu. Die Dienstmagd blickte ihn erschrocken an. "Tut mir leid, ich dachte es sei leer.", entschuldigte sie sich zerknirscht.
"Sag das lieber ihr.", erwiderte der Elf. Er hatte nichts gegen einen solchen hübschen Anblick, doch als Offizierin hatte sie die Macht ihm das Leben zur Hölle zu machen und darauf war er nicht sonderlich erpicht.

Alastar blinzelte verschlafen und setzte sich auf. Er hatte hämmernde Kopfschmerzen und auch einige Erinnerungen waren nur noch verschwommen vorhanden. Ein wenig verwirrt blickte er Ro an. Warum fluchte sie und wo zum Teufel war seine Tafel?

Risk wartete kurz, nachdem die Tür wieder ins Schloss gefallen war und lehnte sich wieder zurück. Nächstesmal würde sie nach dem Schlüssel verlangen.
Sie konnte sich nicht mehr entspannen, also schrubbte sie sich sauber, spülte die Seife ab und aus ihrem Haar, trocknete sich ab und zog sich an. Dann ging sie nach draussen, sammelte in ihrem Zelt die Sachen zusammen, die eine Wäsche gut vertragen konnten - somit ihre gesamte Garderobe, bis aus das was sie an hatte - und gab sie der Wirtsfrau.
Minuten später sass sie wieder im Wirtshaus, einen Teller Kohleintopf und ein kühles Bier vor sich.
Die Magd hatte ihr verraten, wer da am Morgen so reingeplatzt war und wieso. Jetzt wartete sie auf den Elfen, denn sie wollte das von vorhin als kleinen Vorwand nutzen ihn auszufragen. Natürlich hätte sie es früher machen können, immerhin lag Najas Besuch eine Zeit lang her, aber sie hatte nicht gewollt, dass es wirkte, als würde sie Ro misstrauen.

Alastar blickte sie zutiefst verletzt an und rieb sich dann die Augen. Was war gestern noch passiert? Hatte er etwas dummes gesagt? Nicht, dass er es wüsste. Er erinnerte sich daran, dass sie miteinander schliefen, doch schon dann begannen die ersten Lücken aufzutauchen. Er wünschte sich seine Tafel. War das was gestern passiert war wirklich nur das Resultat einiger Krüge Met zu viel gewesen? Er schluckte und wandte den Blick von Ro ab. Etwas zum schreiben musste doch irgendwo hier sein. Schliesslich nahm er kurzerhand eine stählerne Armschiene und schrieb "Warum?"

Arndir folgte dem Befehl wortlos. Er hatte gehofft, dass es zu keinen Komplikationen kommen würde, doch es schien, als habe er sich geirrt. Schliesslich stand er vor Risk und salutierte. "Ihr habt nach mir geschickt?"