Ro wich aus und parierte, um sofort zurueckzuschlagen. Risk hatte schneller angefangen, als sie erwartet hatte, und so war sie einige Sekunden lang im Hintertreffen, aber dann begannen ihre Bewegungen zu fliessen, sie liess sich auf den Kampf ein und ihr Instinkt uebernahm. Es machte Spass und sie spuerte, wie das Feuer von alleine in ihre Adern floss, sie wurden schneller und schneller, tanzten und wirbelten, dass die Funken von ihren Klingen stoben. Ro laechelte selig, waehrend sie mit Tricks und Finten, die ihr von selber in die Muskeln liefen, auf Risk eindrosch.

Sie schnellte auf, unter Risks Klinge hindurch, die sie an ihrer eigenen ueber sich abgleiten liess und zielte von unten her mit einem Tritt nach Risks Kinn, aber Risk wich aus und zielte nach ihren gehobenen Bein, was Ro zwang einmal um die eigene Achse zu wirbeln und von der anderen Seite her nach Risk zu schlagen. Die Dunkelschattin parierte, Ro liess ihre Klinge singen und schlug von unten her, Risk lenkte ab und stach, Ro drehte sich aus der Bahn und zielte nach ihrem Hals, sodass sie sich ducken musste und Ro Gelegenheit bekam, ihr in den Bauch zu treten.

Ro blockte mit ihrem Dolch und Risks Klinge frass sich in den unzaehligen Scharten darin fest, lange genug, dass Ro sie mit ihrem eigenen Saebel hinunterschlagen konnte und dann in einer Wirbeldrehung mit dem Dolch nach Risks Hals stach. Risk blockte Unterarm mit Unterarm und versuchte nach ihrem Ellbogen zu stechen, gab aber auf, als sie spuerte, wie Ro's Saebelspitze sie in der Achselhoehle kitzelte. Sie nickten sich zu und grinsten beide, als Ro ihre Klinge zurueck zog, um dann, ohne etwas sagen zu muessen, erneut aufeinenander loszugehen, bis sie beide voellig ausser Atem und schweissnass waren. Die Menge, die sich angesammelt hatte, um ihnen zuzusehen, applaudierte und Ro liess sich von jemandem ein Bier reichen, das sie in einem Zug leerte, bevor sie lachend Risk einen Arm um die Schulter legte, um mit ihr zum Tisch zurueckzukehren.

"Danke", grinste Ro. Sie schnappte sich einen Krug Bier, der herrenlos herumstand. "Vielleicht macht das Menschenblut, dass ich schneller lerne", sinnierte sie, ohne gross darauf zu achten, ob jemand zuhoerte, noch halb trunken vom Kampf. "Ich war schon mit dreizehn schneller als mein Vater."

Ro hatte absolut nichts dagegen.
Sie hatte wesentlich mehr dagegen, am naechsten Morgen aus dem Bett zu kriechen und bei Delkar zu erscheinend und die Besprechung wurde verkatert un uebernaechtigt, aber immerhin musste Delkar ihr nicht mehr alles erzaehlen, da Risk ihm das bereits abgenommen hatte. Sie besprachen den Vertrag mit Vorknas ausfuehrlich und am Ende unterzeichnete Delkar ihn ohne Aenderung, und schickte die Bergdohle auf den Weg.
Die kommenden Tage wurden sehr geschaeftig, denn nun galt es das Heer, das sich mehr oder weniger darauf eingerichtet hatte, in Brimmen zu ueberwintern, trotz des immer wieder fallenden Schnees marschbereit zu machen. Noch mehrere Botschaften nahmen den Weg auf Vogelruecken in die Berge hinauf, und schliesslich kam ein Eilreiter mit der Bestaetigung zurueck: Vorknas' Heer war bereits auf dem Marsch, und sie wuerden sich treffen zur Wintersonnwende, auf der Bergstrasse, einen Tagesmarsch noerdlich von Kor.
Am naechsten Tag waren sie unterwegs, und es war nicht nur eine kleine Unterstuetzungstruppe, sondern mehr als die Haelfte des Heeres, und sie marschierten unter Loewenbanners Fuehrung, der die in Brimmen zurueckbleibenden fuenfzehnhundert Mann dem Befehl seines Bruders unterstellte. Die ersten drei Tage des Marsches verliefen ruhig, dann erreichten sie einen Vorposten Kor's. Delkar selbst kaempfte an vorderster Front, als sie ihn erstuermten, und es war an diesem Tag, da seine Soldaten ihm zum Koenig Ausriefen, zum Koenig von Brimmen, zwischen dem See und den Bergen.
Am neachsten Tag erreichte sie ein weiterer Bote der Zwerge und einige Stunden spaeter fuenfhundert Infanteristen, zum Austausch fuer die Truppe, die Delkar unter Ro hinauf schicken wuerde, so wie sie und Timor es ausgehandelt hatten. Ro uebernahm ihr Kommando und die Truppe bestehend aus ihrem Faehnlein und einem weiteren, machte sich an den Aufstieg in die Berge, um Kor zusammen mit den Zwergen von innen her anzugreifen, waehrend der Rest die Seestrasse sicherte, damit ihnen niemand in den Ruecken fallen konnte.

-> alles (ausser Mikas und Soldaten in Brimmen) weiter in Kor S. 79