So still würde keiner von ihnen mehr halten. Duôn verschwand und packte das Wesen, das Histan angegriffen hatte mit beiden Händen und sprach das Wort des Bindens. Das hohe spitze Kreischen, das von dem Wesen erklang, schien ihm die Trommelfelle zerstören zu wollen. Etwas, dass sich wie eine eiserne Faust anfühlte, versuchte sich um seinen Geist zu legen, doch sie glitt ab. Immer und immer wieder versuchte sie es, doch bei jedem Versuch wurden die Angriffe schwächer. Die Gestalt flackerte und Histan löste sich aus ihr.
Es blieben also noch zwei. Eine davon glitt mit erschreckender Geschwindigkeit auf ihn zu und er spürte den würgenden Griff ihrer Magie. Bevor er jedoch vollends in ihre Fänge geriet teleportierte er sich weg. Er musste den nächsten Zauber schnell ausführen. Er hob die rechte Hand und sprach: "Esgal Aith!" Ein Schattenspeer erschien in seiner Hand und er schleuderte ihn gegen das Wesen. Er traf es mitten in die Brust, wenn es denn nun eine Brust hatte. Allerdings schien es dies nicht sonderlich zu stören, sondern nur wütender zu machen, denn das Tempo mit dem es sich bewegte vergrösserte sich mit einem Mal sprunghaft. Es hob die Sense, bereit um Duôn mit einem Schlag den Kopf abzutrennen, als dieser das letzte Wort sagte: "Thinna!" Der Schattenspeer verschwand und stattdessen tat sich ein schwarzer Strudel in der Brust des Wesens auf. Erstaunt hielt es inne und griff nach den wirbelnden Schatten. Sofort wurden auch die Arme des Wesens hineingesogen, dann vergrösserte sich der Wirbel und verschlang das ganze Wesen bevor es in sich zusammenfiel. Duôn atmete tief ein und trat einen taumelnden Schritt zurück. Solche Magie zu wirken fiel ihm immer noch schwer. Besser sie verschwanden so schnell wie möglich. Er blickte rüber zu Histan und dann zu dem jungen Magier, der gerade versuchte seine magischen Fesseln zu brechen.

Die brennende Kapuzengestalt huschte auf ihn zu, schon griffen ihre kalten Arme nach ihm, die man nicht sehen, wohl aber spüren konnte, aber er sprang zurück, holte ein Pulverdöschen hervor, zündete es mit schwarzen Flammen an und warf es über die Gestalt in die Luft.
Ein kleiner Knall ertönte, dann ergoss sich literweise schwarze, stinkende Flüssigkeit über die Gestalt und verband sich mit ihr. Schon kurz darauf war nur ein Haufen unförmigen schwarzen Breis am Boden zu sehen, in der Mitte ein mannshoher Knubbel.
Ein schwaches Stöhnen erklang daraus.
Histan drehte sich zu Duón um.
"Ich vermute bei dem magischen Grad der Wesenheiten wird sie das nicht lange aufhalten, obwohl es eigentlich sehr tückisch ist und sich nichtmehr von ihr lösen dürfte. Hatte dennoch mehr von denen erwartet. Hauen wir ab und nehmen den Gefangenen noch mit? Ich denke ins Versteck hineinzugehen wäre ein unnötiges Risiko. Wir könnten höchstens etwas hineinfeuern beim Zurückziehen."
And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?



Duôn zögerte keinen Augenblick. Er verschwand, tauchte bei Histan wieder auf, pachte ihn und den Gefangenen und verschwand wieder. Sie tauchten in den Gängen von Daedhelons Versteck wieder auf und Duôn ging in die Knie. Der Kampf mit diesen Beschwörungen hatte ihn angestrengt, dazu kam noch die Teleportation von jemandem der sich dagegen wehrte. Es ging fiel einfacher, wenn man sich wie Histan nicht dagegen spannte.
Bevor er vollends zu Atem kommen konnte, trat eine schlanke Gestalt auf ihn zu. In der Hand hielt sie ihr allgegenwärtiges Messer. Trinavara lächelte als ihr Blick über die gefesselte Gestalt glitt. "Wie ich sehe wart ihr erfolgreich." Sie strich dem gefangenen Magier mit einer Hand liebevoll über den Kopf. "Gehört er mir?"
Duôn nickte. "Unser Meister will, dass du ihm alle seine Geheimnisse entlockst."
"Ich habe euch doch alles gesagt, was ich weiss. Ihr habt mir gesagt, ihr würdet mich gehen lassen.", stammelte der Mann. Trinavara drückte ihm das Messer auf die Nasenspitze und der Magier verstummte abrupt. "Sei still. Du wirst noch genügend Zeit zum reden haben."

"Ja, das haben wir wohl gesagt, aber wir sind Schwarzmagier mein Lieber. Abgesehen davon - glaubst du ernsthaft, Hexathar hätte es mit einem von uns anders gemacht? Wir Magier sprechen mit gespaltener Zunge, es ist kein Zuckerschlecken Magier zu sein. Entweder überlebt man oder man war nicht stark genug. Viel Spaß!"
Ein wenig tat ihm der Mann doch leid, zumal er ihn angelogen hatte und weil er nicht wissen wollte, was Trinavara mit ihm tat. Andererseits...jeder hatte stets die Freiheit gehabt einem Zirkel beizutreten oder nicht. Zumindest theoretisch. Wer in einen Krieg zwischen Magierzirkeln geriet, weil er zu einer der Seiten gehörte, war selbst Schuld. Ganz einfach.
"Ich denke, ich werde hier bleiben als euer Gast, bis der Gefangene verhört ist und dann abwarten, ob es noch etwas zu tun für mich gibt?", fragte er nach.
And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

Der Mann öffnete den Mund um etwas zu sagen und Trinavara schnitt ihm die Haut an der Nase. Er stiess einen entsetzten Schrei aus, doch der beruhte wohl mehr auf Überraschung als auf Schmerz. Dann packte Trinavara ihn am Arm und verschwand.
Duôn nickte. "Tu das. Mir wurde ebenfalls soeben mitgeteilt, dass Trinavara den Mann brechen soll. Er wird für ein Experiment verwendet werden. Wenn ihr ihn nicht weiter braucht. Selbstverständlich werden wir vorher versuchen, alle möglichen Informationen aus ihm herauszuholen. Euer Zirkel wird einen Kopie unserer Niederschriften erhalten."


Daedhelon hielt den kleinen Anhänger hoch und legte ihn auf das vorbereitete Podest. Er spürte wie Makaras Seele gegen das was geschehen würde aufbegehrte, doch es würde dem Dämonen nichts nützen. Er hatte das Pech gehabt, dass Armelion ihn nicht erschlagen hatte. Trinavara hatte es stattdessen zu Ende gebracht. Nun war Makaras ein perfekter Kandidat für ein Faelang. Er legte die Hand auf den Anhänger und begann dann mit leiser Stimme die Zauber zu rezitieren.
Fast ein Jahrhundert lang hatte er die unterschiedlichsten magischen Waffen erforscht. Zusammen mit dem Geheimnis des Lebens würde er etwas neues Erschaffen. Die Temperatur im Raum sank mit jeder Silbe, die er sprach. Raureif breitete sich um ihn aus und wuchs schnell weiter. Sein Atem kam in weissen Wolken. Ein kleines Licht begann vom Anhänger auszugehen und der Stein zerfiel plötzlich zu Sand. Nur ein helles Licht blieb zurück.
Der erste Schritt war getan. Nun musste er noch alles überflüssige abstreifen, bis nur noch die Essenz der Macht übrig blieb. Durch das Verständnis des Geheimnisses des Lebens würde er den Prozess abkürzen können. Anstelle eines Monats würde er nur drei Tage brauchen. Zeit genug für die Fee um zurückzukehren.

? Nachtzinne S. 139
Die Fee brauchte keine drei Tage, sondern regnete schon nach zweien auf Daedhalons Schulter hinab und machte sich auch für den Schwarzmagier, welcher sich für nichts schönes zu interessieren schien, die Mühe, sich aus glitzernden Tropfen zusammen zu setzen in die geflügelte Miniaturform des Dienstmädchens, die sie irgendwie liebgewonnen hatte.
"Hallo Daedhalon", grüsste sie lieb mit ihrer glockenhellen Stimme. "Ich habe herausgefunden, worum du mich gebeten hast und noch etwas mehr", berichtete sie fröhlich.
some men just want to see the world burn

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