"Und trotzdem wollte ich helfen. Aber in dieser Welt hat kaum noch jemand Sinn für Freundlichkeit und Zusammenhalt. Jeder geht seinen Dingen nach, will ungestört sein, versinkt in der Welt seiner persönlichen Anliegen anstatt zu leben. Aber bitte, ich lasse euch alleine suchen. Aber bevor ich gehe, hab ich noch was für euch."
Er griff unter seinen Mantel, holte einen blaugrün funkelnden Splitter hervor und warf ihn der Elfe zu.
Dann drehte er sich um und ging.

Elira fing den Splitter auf. Woher hatte er den? Sie hatte ihn keinen aufheben sehen, ausser dem den er ihr schon gegeben hatte. "Warte!", sagte sie laut. Tatsächlich schien er inne zu halten. "Woher habt ihr den?"

"Sobald ich etwas habe, was wure Angelegenheit betrifft, bin ich auf einmal doch nicht mehr so nervig, was?", fragte er. Das war typisch. Die ganzen Idioten da draußen kümmerten sich doch einen Dreck um einzelne Personen, aber wenn diese ihnen nützlich sein konnten, halfen oder etwas derartiges...nunja.
"Wieso sollte ich dir jetzt noch verraten, wo ich ihn herhab und wenn es ir sagen würde, was wäre für mich drinnen? Ich weiß, dass du mich mühelos überwältigen kannst, um mich auszufragen, zur Not unter Folter, aber trotzdem: Wärst du bereit, mir etwas dafür im Tausch zu geben? Ich will nur eine Antwort, ich sage es dir ja gleich, also nimm nicht gleich eine Waffe zur Hand!"

"Ich habe keinen Grund Gewalt anzuwenden und wäre ich nicht in der Lage einen Kampf zu gewinnen, wäre ich nicht alleine unterwegs. Ihr habt mich beinahe angefleht und angebettelt mitzukommen und zu helfen, ich habe euch nicht darum gebeten. Den Splitter hättet ihr mir verkaufen können. Ihr habt keinen Preis genannt. Aber ich gebe euch einen Rat: Haltet euch von den Splittern und allem was mit ihnen zu tun hat fern." Sie machte eine Pause und musterte den Dämon. "Mich würde aber trotzdem interessieren, wo ihr ihn herhabt. Also, nennt euren Preis."

"Ich darf euch weiterhin mit meiner nervigen, aber dennoch recht fröhlichen Art begleiten!"
Er grinste sie an.

Elira kniff die Augen zusammen. Sie hatte das Gefühl, dass er dies so oder so tun würde. Also nickte sie. "Und woher habt ihr ihn?"

"Eine ganz simple Geschichte. Vorgestern Abend, ich hing mal wieder in der Kneipe rum, saß an meinem Tisch ein komischer Mann mit Bart, der wirres Zeug redete. Naja, er hatte schon einen über den Durst getrunken. Jedenfalls, als er aufstand um zu gehen, fiel ihm etwas aus der Tasche und ich hob es auf. Ich sah mir das Ding an, hielt es für eine Art Edelstein und wollte es ihm zurückgeben, aber da war er bereits draußen. Es war sozusagen eine glückliche Fügung des Schicksals, dass ich ihn fand."
Er freute sich. Also würde er doch nicht alleine hier bleiben müssen. Er würde die Elfe begleiten, weiter Abenteuer erleben, wie er es wollte. Aber scheinbar sollte er etwas stiller werden und weniger Fragen. Mit seiner Art kamen wirklich nur wenige klar.

Elira seufzte. Das klang ja prima. Und da hatte sie schon gedacht, er wäre einer von den anderen, die angeblich hinter den Splittern her waren. "Was hatte dieser Mann geredet? Hatte es etwas mit dem Seelenstein zu tun?", fragte sie weiter nach.

"Er schien etwas verzweifelt zu sein. Faselte etwas von Splittern, die vereint in das Geschehen eingreifen konnten. Nannte Namen wie Aion, Drainis und Filia. Erzählte etwas vom Chaos in der Welt, vom fernen Süden. Und vermischte das Ganze noch mit Anekdoten seiner Familie und was ihn sein Lehrer gelehrt hatte. Er war wohl geistig nichtmehr so ganz auf dem Segler."

Elira horchte auf. Das war ein Volltreffer. "Wisst ihr noch wie der Mann aussah?", fragte sie nach und packte ihn an den Schultern. "Ihr müsst euch bitte an ihn erinnern... Er könnte nämlich etwas wichtiges wissen." Wenn der Mann noch in Vadra war, könnten sie ihn jetzt suchen und dann würde Elira vielleicht auf nützliche Informationen stossen. Sie hoffte durch den Alten mehr über die anderen Suchenden zu erfahren.