Sie schüttelte den Kopf. Elira wusste es wirklich nicht und das machte ihr etwas Angst, immerhin hatte sie noch eine lange Reise vor sich und sicherlich würde Tanue kein Spaziergang werden.

Sie sah ihn nur an und rührte sich nicht. "Ich kann nicht schlafen, sonst hätte ich nicht auf euch beide gewartet", sagte sie und blickte hoch zu den Sternen. Sie schloss prüfend die Augen, doch da war keine Müdigkeit, kein Schlaf der sie zu sich rief. Dann sah sie wieder Egraz an. "Ihr seid kein böser Wolf", stellte sie fest.

Sie lächelte. Es war still im Wald, die meisten Tiere hatten sich versteckt, die Jäger der Nacht schlichen unbemerkt ihren Pfaden entlang und töteten, ohne ein Geräusch zu verursachen, ihre Beute. Es war alles ruhig, dennoch war der Schlaf verschwunden. Kraigor schnarchte leise hinter ihnen und Elira stand auf, um ihn besser zuzudecken, dann setzte sie sich wieder neben Egraz. "Wenn ihr wollt könnt ihr schlafen... Ich kann es ohnehin nicht", schlug sie vor.

Elira stand auf und holte einen Sattel heran, an den sie sich lehnen konnte. Es war bequemer so. Sie wagte es nicht die Nadeln hervor zu holen, singen oder summen konnte sie auch nicht, da die beiden schliefen, die Pferde hatten sich auch hingelegt und so sass sie die ganze Nacht am Feuer, sorgte dafür, dass es nicht ausging und konnte kein Auge zutun.
Am nächsten Morgen fühlte sie sich zwar wie gerädert, konnte aber dennoch kein Auge zutun. Sie stand auf, als die Sonne aufging, streckte sich, machte einige Dehnübungen, einen Handstand und einige Verrenkungen. Dann hörte sie, dass jemand leise aufstand und drehte sich um.

Er war dann doch ziemlich schnell eingeschlafen, denn als er am nächsten Morgen aufwachte, erinnerte er sich nur noch an Egraz Antwort auf Eliras Frage, aber nicht an ein weiteres Gespräch. Die Sonne schien und blendete ihn, weshalb er die Augen zusammenkniff. Er drehte sich um. Egraz lag noch zusammengerollt am Feuer, aber Elira stand da und streckte sich. Bevor er sich wieder hinlegte und doch nicht aufstand, stand er schnell auf. Er hasste Morgende! Er hasste es, aufzustehen, wenn er behaglich geschlafen und geträumt hatte. Abends dagegen wurde er oft nicht so schnell müde.
Er sah, wie Elira sich zu ihm umdrehte und sagte: "Guten Morgen. Wie hast du geschlafen?"
Dann gähnte er herzhaft.

"Überhaupt nicht", meinte sie und schob Staub mit den Füssen zusammen, um das Feuer zu löschen. "Du?"