#981

RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)

in Dreitan - das Spiel 15.12.2014 04:46
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Quiwi schlief noch und Dreqi lag ebenfalls unter einigen Decken und schnarchte leise.
Verdash lag in seinem Korb, wach und starrte die Decke an. Er war nicht müde, wollte sich bewegen und herum krabbeln - es besser gesagt lernen - aber die Decken lagen schwer auf ihm. Er wand sich und kämpfte damit, kam aber nicht frei. Nach einigen Minuten begann er darum zu weinen, zum einen aus Angst zum anderen aus Frustration darüber, nicht freigekommen zu sein. Ein unangenehmes Gefühl.
Ran sprang fast hoch, hielt aber mitten in der Bewegung inne und sah sich um. Sie hatte geträumt und brauchte ein, zwei Sekunden, um sich zu erinnern, wo sie sich genau befand.


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#982

RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)

in Dreitan - das Spiel 15.12.2014 04:51
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Veray hielt Ran fest und streckte sich dann aus dem Bett - er hatte schliesslich die längeren Arme - nach Verdash, hob ihn aus dem Körbchen und legte ihn auf die Decke, unter der sie beide lagen. Der Junge sah sie einige Augenblicke lang gross an, hob den Kopf ein Stück, liess ihn wieder sinken und begann auf seinen Fingerchen herum zu saugen.


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#983

RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)

in Dreitan - das Spiel 15.12.2014 05:02
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Der kleine Junge beobachtete sie wie sie ihn beobachteten und streckte dann die Ärmchen nach ihnen aus, wobei er versuchte sich aufzurichten, aber schlicht nicht wusste wie. Ran hielt ihm eine Hand hin und er klammerte sich an ihre Finger, wobei er versuchte sie zu seinem Mund zu ziehen. Die Folge davon war, dass er sich aufrichtete, an ihrer Hand festklammerte und sein Gleichgewicht nicht finden konnte. Auf ihren Unterarm gekippt, nagte er an ihrem Ellbogen und grummelte plappernd.
"Ich glaube, es wird Zeit, dass er sitzen und krabbeln lernt", meinte sie, nahm den Jungen in beide Hände und setzte ihn auf Verays Knie, wobei sie ihn in der Position fest hielt und kurz zu Veray aufblickte.


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#984

RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)

in Dreitan - das Spiel 15.12.2014 07:16
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Einige Zeit später, als Veray eben die letzten Schnallen seiner Rüstung festzog - die anderen waren mittlerweile auch wach - kam Lesir herein, überraschend munter für eine vermutlich durchzechte Nacht. "Hey, ihr seid wach! Frühstück!"


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#985

RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)

in Dreitan - das Spiel 15.12.2014 07:27
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Ran, die Verdash im Arm wiegte, drückte ihn Lesir in die Arme. "Halt ihn mal", meinte sie. "Ich muss meine Waffen prüfen und Veray und die anderen sich anziehen."
Leisrs verzweifelter und halb panischer Gesichtsausdruck liess sie schmunzeln. "Keine Angst er beisst nicht, er hat noch keine Zähne", meinte sie, "Und zu fest zappeln kann er auch nicht. Solange du ihn nicht fallen lässt, ist alles in Ordnung. Siehst du, er mag dich." Sie lächelte kurz, als der Kleine Lesir aus seinen grossen Augen anblickte und den Daumen seines Onkels mit eisernem Babygriff umklammerte. "Keine Sorge, er ist ganz leicht und lieb", fügte sie an und kitzelte Verdashs Bauch, "Und wenn du nicht willst, dass ich Veray sage, wo du die letzte Nacht warst, bist du ein fürsorglicher Onkel für die nächsten paar Minuten", raunte sie Lesir zu und grinste dabei teuflisch.


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#986

RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)

in Dreitan - das Spiel 15.12.2014 07:43
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Lesir grinste genauso zurück. "Nähme mich ja wunder, woher du das wissen willst", murmelte er.
Sie wandte sich ab und er sah das Baby in seinen Armen an. Verflucht, wie sollte er das Ding bloss halten? Was, wenn es sich bewegte? Er konnte ja nicht einfach zudrücken? Wieso konnten die mit so Mist nicht warten, bis es ein bisschen grösser war und sich selbst halten konnte?
Nach einigen Minuten wurde er erlöst und sie gingen alle hinüber in die Halle, wo man Brot, Brei, Milch und Käse aufgetischt hatte.


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#987

RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)

in Dreitan - das Spiel 15.12.2014 07:46
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Man begrüßte sie freundlich zum Essen und bald redete und lachte man herzlichst zusammen, wobei ab und an ein Dolmetscher zur Verständigung nötig war, wenn Hände und Füße nicht reichten.
Irgendwann hatte sich Lesir unter irgendeinem Vorwand kurz verdrückt, wohin wussten sie nicht. Aber als sie losreiten wollten, war er immer noch wie vom Erdboden verschluckt.


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#988

RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)

in Dreitan - das Spiel 15.12.2014 16:03
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Sie riefen mehrmals nach Lesir, aber er tauchte nicht auf. Schliesslich schwang sich Veray aus dem Sattel. "Ich geh ihn suchen."
Er verliess die Gruppe und ging zwischen den Langhäusern entlang, sich nach allen Seiten umsehend. Es ging nicht sehr lange, bis er ihn fand, hinter einem Langhaus, mit verschränkten Armen an die Holzwand gelehnt, den Rücken ihm zugekehrt und den Blick auf etwas auf der anderen Seite gerichtet. "Hey, Lesir!", rief er. "Wir würden gern aufbrechen."
Lesir zuckte zusammen und fuhr herum. Die Reaktion allein war genug, dass Veray automatisch an ihm vorbeiblickte um herauszufinden, was er angesehen hatte. Er sah einen kleinen Platz, auf dem drei Frauen nähten und schwatzten und zwei dreckige, kleine, nur mit Hosen bekleidete Jungen mit einem Wolfshund balgten. Der grössere der Jungen hatte für einen Barbaren erstaunlich helle Haut. Und es dauerte erstaunlich lange, bis bei Veray der Groschen fiel. "Das ist nicht dein ernst, oder?", zischte er Lesir an.
Lesir gab keine Antwort. Bevor er realisierte, was er tat, packte Veray ihn am Kragen und drückte ihn gegen die Wand. "Sag mir, dass das nicht dein ernst ist!!"
Lesir versuchte ihn wegzustossen. "Was hast du, verdammt!"
"Reicht dir die Schande, die schon über unserer Familie liegt, noch nicht?!", brüllte Veray ihn an. "Musst du unbedingt auch noch mit einem verdammten Bastard aufkreuzen?"
"Hör auf so einen Aufstand zu machen", fauchte Lesir und stiess ihn von sich weg. "Spielt doch keine Rolle, ob er von mir ist. Er ist ein Barbarenjunge und das wars!"
"Ah ja?!" Veray war klar, dass er kurz davor war, durchzudrehen, aber es war ihm soetwas von scheiss egal. Er stiess Lesir vor die Brust. "Und wenn er mit zwanzig bei uns aufkreuzt, so wie Ro?!"
"Was hat das mit Ro zu tun, Mann!"
"Weil ein verdammtes Halbblut im Clan genug ist, verdammt!!"
Lesir starrte ihn perplex an. "Ro ist ein Halbblut? Echt jetzt?" Er begann zu grinsen. "Dafür ist sie aber gar nicht so schlecht gekommen."
Veray scheuerte ihm eine. "Nimmst du eigentlich überhaupt irgendetwas ernst?!"
Lesir hielt sich die Nase und sah ihn zornig an. "Scheisse, Mann, sag bloss du hast während deiner Severjakza nie gevögelt."
"Hab ich nicht", antwortete Veray kalt. "Weil ich..."
"Weil du ein verdammter Schlappschwanz bist!", brüllte Lesir ihn an. "Echt, dass Ran das mit dir aushält!"
Veray schlug ihm ins Gesicht.
Lesir zögerte keine Sekunde, sondern schlug zurück und eine halbe Sekunde darauf rollten sie über den Boden, jeder mit dem Ziel, dem anderen sein verdammtes Gesicht zu zerschlagen.


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#989

RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)

in Dreitan - das Spiel 15.12.2014 16:16
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Sie warteten einige Minuten, doch es geschah nichts. Weder Veray, noch Lesir tauchten auf. "Wartet hier", meinte Ran nervös, als sie einige Barbaren in die Richtung eilen sah, in der Veray vorhin verschwunden war. Sie drückte Dreqi Verdash in den Arm. "Pass auf ihn auf und rührt euch nicht vom Fleck", befahl sie, Dreqi und Quiwi nickten beide automatisch und Ran ging den Barbaren nach, neben ihr der Egraz.
Als sie schlussendlich um die Ecke des Langhauses bogen, sahen sie den Grund für die plötzliche Versammlung: die beiden Dämonenbrüder prügelten sich und das nicht zu knapp. Keiner der Barbaren mischte sich ein, wenn Ran sich nicht täuschte, dann schlossen sogar einige Wetten ab. Sie sah, dass der Egraz noch zögerte, aber sie wollte nicht, dass er eingriff. Wieso mussten sie sich bloss jetzt prügeln verdammt!? Hatten sie es nicht in Drez tun können? Vor sieben Jahren oder mehr!? Langsam wurde sie wütend.
"Khardrek al Navrash!", brüllte sie und die Barbaren zuckten zusammen ob des derben Fluches,welcher scheinbar noch im Volksmund geläufig war - nebst der Tatsache, dass ihre Stimme einen Tick zu laut war, um noch als menschlich zu gelten. "Veray! Lesir! Was soll der Scheiss!? Hört auf, alle beide und zwar sofort!"


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#990

RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)

in Dreitan - das Spiel 15.12.2014 16:23
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Sie reagierten nicht auf ihren Ruf. Sie hörten sie nicht einmal. Das einzige Ziel war dem anderen weh zu tun, ihn zu verletzen, zu vernichten, und dieser Wunsch war so übermächtig, dass nichts anderes mehr existierte. Erst nach zwei, drei weiteren Rufen, sickerte Ran's Stimme in Verays von Schmerz und Zorn geflutetes Bewusstsein, und schliesslich brauchte es einige Barbaren, die sie trennten.
Keuchend und hasserfüllt starrten sie sich an. Schliesslich riss Lesir sich aus dem Griff der Männer los, aber er stürzte sich nicht auf Veray. "Tut mir leid für dich", sagte er zu Ran und marschierte an ihr vorbei zu den Pferden.
Veray rappelte sich auf und wischte sich das Blut von der gebrochenen Nase vom Kinn, ohne etwas zu sagen.


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