Dreshar bedankte sich bei Evereya für die Gesellschaft und machte sich dann auf die Suche nach Tjavari. Er fand sie unweit ihrer Schlafquartiere. "Hey, Tjaki!"
Sie drehte sich zu ihm um und er blieb stehen. "Tut mir leid, was passiert ist."
"Schon ok", meinte sie.
Er trat einen Schritt näher. "Hast du mich raufgebracht?"
Sie blickte zu Boden. "Ich hab Evy geholt, weil als ich dich nicht wach gekriegt hab, hab ich mir Sorgen gemacht, und..."
Er umarmte sie. "Sorry. Sorry, das wollte ich nicht."
Sie grinste schief. "Ich hätte eigentlich gedacht, dass du mittlerweile reif genug bist, dass ich dir nichtmehr auf die Finger schauen muss wie viel du rauchst."
Er lachte leise. "Ich und reif?"
Sie befreite sich aus seiner Umarmung und verpasste ihm eine Kopfnuss.
Dann lehnte sie sich an ihn. "Dresh?"
"Ja?", meinte er genauso leise.
"Ich mag nicht mehr warten." Sie blickte zu ihm hoch. "Ich meine... ich weiss, was du gesagt hast, aber... du weisst nicht, ob das überhaupt irgendwann vorbei ist. Du weisst nicht, ob wir Erfolg haben. Du weisst nicht, ob wir alle draufgehen. Du weisst nicht, ob sie dich nicht sofort nachher schnappen, und... verstehst du?"
Er legte die Arme um sie. "Ja", sagte er schliesslich und drückte den Kopf gegen ihren. "Ist ok. Ich schreib das Gesuch."
Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, ein Lächeln voller Hoffnung.

Dreshar hielt Wort. Er suchte sich Papier und Tinte und schrieb das Gesuch an den Rat. Gesuch um Aufhebung des Eides, den er geleistet hatte - und gebrochen, aber musste wirklich niemand wissen. Als der kurze, formelle Text fertig war, las er ihn nochmal durch auf Fehler, faltete dann das Papier und versiegelte es. Als er den Studienraum verliess, um sich auf die Suche nach dem offiziellen Abgabe-Kasten des Rates zu machen, lief er fast in Akkaya hinein.

"ÄhdasiskeineArbeit", murmelte er, lief leicht rot an und liess das Papier schnell in seinen Kleidern verschwinden. "Sorry, dass ich einfach verschwunden bin."

Er verschränkte die Arme und wollte irgendetwas trotziges Erwidern, liess es aber bleiben. "Was meinte der Rat zum Wasser?", fragte er stattdessen.

"Natürlich", meinte er seufzend. "Sonst etwas neues?"