RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)
in Dreitan - das Spiel 16.12.2014 15:47von Randreyah •

Sie sah ihm kurz nach, dann traten sie durch die Schleuse und zur grossen Halle, die Falken mit bereiten Bögen. Sie deutete ihnen, wo sie sich aufstellen und bereithalten sollten. Dann schritt sie in die Mitte des Raumes und konzentrierte sich. Sie konnte die Kriecher und ihren Hunger fühlen. Und auch, wie sie fieberhaft einen Weg zu ihr suchen. Dann fanden sie ihn. Zuerst stürmten Krötenspinnen den Raum. Ungefähr dreizehn an der Zahl. Sie lockte sie zu sich ins Zentrum, zog ihre Schwerter und setzte so vielen sie konnte ein Ende, doch das eine oder andere Biest wandte sich den Tiefenjägern zu, die sie schnell erledigten. Als die Krötenspinnen nicht mehr waren, ertönte das schnelle Klappern und Klatschen vieler Füße, als wäre eine halbe Armee auf den Weg zu ihnen.
Akkaya wies die Falken an, sich zurück zu halten und wartete.
Ein Rascheln in einer Ecke, dann in einer anderen, gefolgt von Stille. Langsam bewegte sie sich aus der Raummitte nach vorne, vorsichtig, lauschend. Den Kriecher konnte sie vor sich fühlen. Er beobachtete sie. Dann schnaubte er und schnellte hervor. Direkt auf sie zu. Bäumte und türmte sich vor ihr auf, die meterlangen Fühler um ihr schwebend, die Kieferzangen weit offen und die vorderen Klauen, die an dreifingrige Menschenarme erinnerten, gespreizt, um sie jeden Moment in sein Maul zu schaufeln. Der gigantische Tausendfüßler zögerte, liess seine Fühler sie umschweben und tastete sie ab.
Akkaya rührte sich nicht, sondern liess ihren Geist über das Wesen wandern, betrachtete es und suchte nach Informationen, die den Falken auf ihrer Jagd helfen könnten.
Plötzlich und ohne Vorwarnung, stürzte das Untier nach unten, drehte aber Zentimeter von ihrem Kopf entfernt ab - sie musste sich trotzdem ducken, um nicht von den gepanzerten Armen getroffen zu werden - rauschte fauchend nach hinten, als andere grosse, aber kleinere als der Riesenkriecher selber vorrückten.
Sie griffen sich gegenseitig an. Kratzten, bissen, fauchten, rammten, schlugen und wanden sich, bis sich die Kiefer des größten schlussendlich knackend durch die Panzer bohrten und sie zerfleischten. Ohrenbetäubendes Fauchen und Zischen ertönte und hielt einige Minuten an, in denen sich weder die Falken, noch Akkaya rührten. Ein letzter gellender Todesschrei ertönte und dann das Geräusch von mahlenden Insektenkiefern, als das Ungetüm von Tausendfüßler begann zu fressen.
Wieder deutete Akkaya den Falken zu warten. Immerhin war es gut, wenn der Riese die Kadaver verzehrte, so hatten sie später weniger Arbeit, beim Aufräumen der Halle. Als der Kriecher satt war, wandte er sich langsam und wankend zu Akkaya, beugte sich zum Sprung und schnellte hervor. Sie streckte ihm den Arm entgegen. "Bracka!", bellte sie kurz und der Kriecher stiess auf eine unsichtbare Wand. Sie überwand die wenigen Zentimeter, die sie vom Untier trennten und legte ihm die Handfläche auf die Schnauze. Der Kriecher fauchte schmerzerfüllt, seine Augen und die Stellen zwischen den Panzerplatten glühten auf, er sackte in sich zusammen und sein Fleisch zerfiel zu Asche.
Akkaya bedeutete den Tiefenjägern zu folgen. Sie schlichen an das andere Ende der Halle, wobei sie in dem winzigen Bisschen Licht, dass hie und da seinen Weg unter die Erde fand, einige Dutzend Kadaver sehen konnten. Sie gingen in den Gang, durch den die Kriecher gedrungen waren und schon nach einigen Metern fanden sie Spuren eines nahen Nestes. Nervös folgten sie Akkaya weiter, ein Kriecher tauchte auf, aber sobald sie ihn bemerkt hatten, war er auch schon von einem Pfeil durchbohrt und zum Platzen gebracht worden. Als sie das Nest erreichten, fanden sie es zerstört und geplündert vor. Keines der an die Wände, Decke und Boden geklebte Eier war noch ganz und es war deutlich zu sehen, dass die meisten gefressen und nicht geschlüpft waren. Die Eierschalenscherben glühten violettlich und schleimige Fäden, die sie befestigt und geschützt hatten, hingen von der Decke. Die Jäger waren stehen geblieben, aber Akkaya in das Nest gegangen. Sie streckte die Hand nach der Wand aus und manch einer der Tiefenjäger verzog angewiedert das Gesicht oder schluckte, da ihm vom fauligen Gestank im Tunnel schlecht war. Ein Klicken war zu hören und vor Akkaya rauschte ratternd und den Boden und die Wände zum Erzittern bringend eine Wand hoch. Sie schloss wieder zu den Jägern auf. "In die Richtung dort liegt eine Art Ausgang. Der Tunnel führt nach oben und die Decke ist irgendwo eingestürzt", sie deutete den noch freien Gang hinab, aus dem frische Luft strömte, "Und der Weg, den ich verschlossen habe, führt viel tiefer in die Erde hinab. Zu einstigen Stollen und Mienen, um die herum die Stadt gewachsen ist. Dort unten lauern viele Kriecher. Es gibt noch mehr Gänge, die zu den Stollen führen, aber nur dieser hier und einer weiter im Norden der Stadt sind dem Herzen gefährlich nahe... Wir sollten zurück gehen. Die Biester werden sich wahrscheinlich nicht bald zum Angriff trauen."
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RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)
in Dreitan - das Spiel 16.12.2014 16:23von Ro Raven •

"Ihr bestimmt den Weg, wir haben nur den Befehl zu folgen", sagte einer der Tiefenjäger gedämpft hinter der Maske, die sein helles Gesicht im Dunkeln verbergen sollte. Sie kannten die Wege, die in die Stollen hinunter führten. Manch einer von ihnen war schon dort gewesen.
Man hatte sie in einen Raum gebracht, in dem einige Betten standen und dort sassen sie nun. Lesir hatte sich an der Wand zusammengerollt und die Augen geschlossen. Veray hielt Verdash in den Armen und versuchte ihn zu beruhigen und gleichzeitig seine eigene Unruhe zu unterdrücken, wobei bei ihm die Angst um Ran die Angst vor der Enge und der ganzen Erde über ihm eindeutig überwiegte. Es war so schnell gegangen, und sie war plötzlich weggewesen. Sie wollte nicht ernsthaft in die Tunnels, wo diese Viecher waren, oder? Natürlich wollte sie das. Er versuchte sich nicht auszumalen, wie die Monster über sie herfielen und er scheiterte kläglich daran. Alles in ihm zog sich zusammen. Er konnte fast hören, wie ihre Knochen brachen unter dem Gewicht eines Kiefers, wie die Zangen sich in ihren Leib gruben, wie...
Erst als Verdash begann zu schreien, wurde ihm bewusst, wie fest er ihn umklammert hielt. Abrupt stand er auf und drückte ihn Quiwi in die Arme. Die sass zwar immer noch leicht verstört da, nahm den kleinen aber entgegen und versuchte ihn zu beruhigen, was ihr nur mässig gelang. Veray trat an eine Wand und lehnte den Kopf dagegen, darum bemüht, die Nerven zu behalten.
If you're going through hell, keep going.

RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)
in Dreitan - das Spiel 16.12.2014 16:31von Randreyah •

"Dann gehen wir zurück", meinte sie.
Als sie wieder durch die Schleuse traten, wurde ihr erst ganz bewusst, was da genau passiert war und dass es wahrscheinlich doch besser gewesen wäre, wenn sie allein nach Tanue gekommen wäre.
"Führt mich bitte zum Rat und zu Dreshar", bat sie und einer der Jäger ging voraus.
Elira sass schweigend in einer Ecke und fühlte Dreqis Blick auf sich. Sie kannte Dreqi und auch Quiwi, immerhin hatten die ja auch in Azura gelebt, aber sie sagte nichts. Und Lesir und Veray anzusprechen wagte sie nicht, immerhin wusste sie, wie klaustrophob Dämonen sein konnten und die beiden wirkten nicht gerade ruhig. Ausserdem schrie das Baby ziemlich laut. Sie seufzte und stand dann auf. "Ich geh mal fragen, was genau passiert ist und wann Randreyah wieder zurück ist", murmelte sie und schlüpfte durch die Tür. Dreqi sah ihr nur nach.
Draussen sah sie sich nach einem Falken um, welcher nicht zu beschäftigt wirkte und fand im Nebengang einen. "Ehm... Entschuldigung, ich muss dich kurz was fragen", sprach sie die Person freundlich an und erstarrte innerlich, als sie merkte, dass sie wieder auf Tjavari gestossen war.
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RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)
in Dreitan - das Spiel 17.12.2014 03:37von Ro Raven •

Sie kam nicht weit in die andere Richtung, bis ein Falke sie stoppte. "Verzeiht, aber ich muss euch bitten, zu den anderen Begleitern zurück zu kehren."
Sie führten Akkaya in einen grösseren Raum, in dem die Ratsmitglieder versammelt an einem Tisch sassen. Als Akkaya eintrat, standen sie auf und diejenigen, die sie nicht bereits oben begrüsst hatten,, taten es mit der Geste, die einer Göttin gebührte. Agariz wandte sich an sie: "Habt ihr schon gefunden, was ihr gesucht habt?"
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