Sie las, wandte ihm den Kopf wieder zu und strich mit den Fingerspitzen sanft über seine Schulter. "Erzähl ich dir später mal."
Risk schnappte sich ihren Mantel. "Soll ich für euch gleich Frühstück mitbestellen unten?"
"Nö", meinte Ro. "Kann ich nachher selber noch."

Sie packte ihn kurzerhand bei den Schultern und rollte sich auf ihn, bevor sie breit zurückgrinste und sich hinunterbeugte, um ihn zu küssen. Seine Lippen waren warm und sie schloss die Augen. Es hatte etwas von sich betrinken. Man war sich nicht sicher, ob das, was man tat, gut war oder nicht, wurde das Gefühl nicht los, dass man damit alles nur schlimmer machte, aber der schnellste Weg den Konflikt aus dem Kopf zu beseitigen war, weiter zu machen.

Sie stützte sich mit einer Hand auf der Matratze ab und öffnete mit der freien die Schnallen seiner Rüstung, bevor sie sich aufrichtete und sie ihm über den Kopf zog. Die Anhänger um ihren Hals fielen auf seine Brust, als sie sich wieder über ihn beugte, sie spürte seine Lippen und Zähne zart an ihrer Schulter und schob die Hände unter sein Hemd. Ungeduldig?, bemerkte irgendein kleiner Teil in ihrem Hinterkopf und hätte sich am liebsten am Boden gerollt vor lachen, aber sie hatte besseres zu tun, als ihm Folge zu leisten.

Sie tastete mit den Händen über seine Brust und vergrub das Gesicht an seinem Hals, fuhr mit den Zähnen über seine Haut und musste sich zusammenreissen, um nicht viel zu stark zuzubeissen, als seine Finger unter ihren Hosenbund wanderten. Keuchend versuchte sie sich unter Kontrolle zu behalten, aber jede Berührung seiner Hände, seiner Lippen, seines Körpers schickte eine neue Hitzewelle durch ihre Adern. Der salzige Geschmack seiner Haut, sein hastiger Atem, der Geruch nach Alkohol und Rauch, der Herzschlag unter ihren Fingern, alles war Feuer, das Bett eine Esse und seine Arme die Flammen, die sie hinunterrissen. Sie fuhr den Konturen seines Körpers nach, bis hinunter zu den Hüftknochen, zog ihn am Gurt an sich und stiess sich keine drei Atemzüge später wieder hoch, japsend als seine Finger den Weg zwischen ihre Beine fanden. Sie kniff die Augen zusammen und ihr drehte sich alles. Wenige Herzschläge später lag sie selbst auf dem Rücken auf der Matratze und er war über ihr, so nahe, dass sie die Hitze seiner Haut spürte, während sie keuchend versuchte aus ihrer Hose zu robben, ohne ihn loszulassen.

Sie drückte ihn an sich, vergrub das Gesicht in seinem Nacken und versuchte zu Atem zu kommen. Die letzten Minuten verschwammen in ihrer Erinnerung zu einem Sturm aus Fragmenten, aber nun lagen sie beide still, schweissnass, aneinander geklammert. Sie hörte Alastars Keuchen, das allmählich ruhiger wurde, schmeckte sein Blut auf der Zunge und wollte ihn nie wieder loslassen, fühlte sich gleichzeitig leicht und völlig erschlagen, irgendwo zwischen lachen und heulen. Sie hatte das Gefühl, dass es verdammt schnell gegangen war, aber das machte es nicht weniger gut...
Sie realisierte, dass sie weggedämmert war, als Alastar den Kopf drehte um sie anzusehen. Lächelnd legte sie die Arme um seine warmen Schultern, fuhr durch seine Haare und küsste seine Stirn. "Ich liebe dich", wisperte sie und drückte die Nase gegen seinen Kopf.