Scheinbar war das Reden über wie es wem ging nur sein Einstieg gewesen, eine belanglose Floskel.
"Hmm..schon seit mehreren Wochen, also jein", antwortete er und trank noch einen Schluck.
"Wieso?"

"Ach nur so", meinte der Priester. "Und jetzt bist du mit ihr auf dem weg nach Lovit? Stammst du ursprünglich aus der Wüste?"

"Gegen den Wind kreuzen und/oder warten, bis der Wind wieder aufzieht", antwortete sie und trat neben ihn an die Reling. Sie lehnte das Kinn an der Hand ab und blickte über das Wasser, als plötzlich Nebel aufzog. Elira richtete sich auf und blickte den schweren, dichten Schwaden entgegen. Ihre Haare sträubten sich, als würde gleich etwas aus dem Nebel springen und über sie herfallen. "Halt den Bogen bereit", murmelte sie und zog ein Wurfmesser. Kurz darauf erklang ein Ruf aus dem Krähennest: "PIRATEN!!"
Der Nebel umhüllte sie mit einem Schlag, der Kapitän brüllte Befehle und kleine Boote stiessen aus dem Nebel gegen die Schiffswand. Enterhacken flogen über die Bordwand, kratzten übers Deck und hackten sich an der Reling ein. Elira fluchte, zog ihr Schwert, traf mit dem Wurfmesser den ersten Piraten, der das Schiff betrat, und das Geschoss bohrte sich in dessen Schädel. Schnell durchtrennte sie eines der Seile. Kurze Schreie und Platschen waren daraufhin zu hören. "Wir wurden geentert!", rief sie, als vier weitere Piraten aus verschiedenen Richtungen das Schiff bestiegen.

"Jap, das bin ich. Und ich komme nicht wirklich aus der Wüste, ich komme aus der Steppe nördlich der Wüste, am Rand der Berge", antwortete er. Er war fast sauer, dass man überall in Dreitan dachte, Feuerdämonen kämen aus der Wüste. Aber er war es bereits gewohnt. Für ihr Volk machte es einen Unterschied, ob man aus der Wüste oder den Randbereichen kam, aber das war auch eine Sache innerhalb ihres Volkes.
Dann begannen die Segel plötzlich zu flackern und Nebel kam auf. Leicht beunruhigt betrachtete er den Himmel, als kurz darauf ein Ruf ertönte: "Piraten!"
Er sprang sofort auf und sah sich um. Piraten? Hier? Wieso? Wo?
Dann ging alles sehr schnell, Enterhaken flogen über die Reling und Schreie ertönten. Er rannte schnell nach hinten, wo weniger Leute waren und somit mehr Piraten über Bord klettern konnten, seinen Säbel gezückt, als er kurz bevor er die Piraten erreicht hatte, über die zusammengerollte Muring stolperte und genau gegen einen verdutzten Seeräuber flog, der seinen Degen nicht schnell genug nach vorne halten konnte.
Beide fielen sie zu Boden und schlugen sich schmerzhaft an der Reling die Gliedmaßen an.

Blut spritzte auf ihr Gesicht, flog um sie herum, als sie mit einem Schrei und einer Drehung dem nächsten Gegner die Kehle aufschnitt. Doch lange würden sie nicht durchhalten. Ihre Leute waren unterlegen, viele gefallen und das Blut mischte sich mit dem Wasser auf den Planken, so dass man darauf auszurutschen drohte. Und wer dies tat, war im nächsten Moment tot. Ein oder zwei Mal wurde Elira von Dreshars Pfeilen gerettet, als er einen Piraten traf, der sie von hinten angreifen wollte. Schnell merkte Elira aber, dass sie unterlegen waren und der Kampf eigentlich schon entschieden. "Holt die Ware, ihr Räudigen Köter!", hörte sie einen Piraten brüllen und kurz darauf verschwanden einige unter Deck, kamen mit Wertsachen zurück und trieben die Pferde hinauf. Elira wollte sich ihnen gerade zuwenden, als plötzlich das Bersten und Splittern von Holz hörbar wurde und sie den Halt verlor und umfiel. Sie rutschte über den Boden und drohte beinahe vom Schiff zu fallen, hätte sie sich nicht im letzten Moment an der Reling festgehalten. Sie begriff nicht was passiert war, als das Schiff sich knarrend zur Seite neigte. Erst als sie aufblickte, sah sie, dass sie von der anderen Seite her gerammt worden waren. Hoch ragten die Masten des Piratenshiffes in die Luft. Elira stiess sich von der Reling weg, setzte den Piraten nach, die die gestohlene Ware auf ihr Schiff verfrachten wollten und erstarrte, als sie plötzlich Rewona vor sich stehen sah. Der Elf hielt die Spitze seines Schwertes auf sie gerichtet.

Er rang kurz mit dem Piraten, der leider stäekr war als er, aber schaffte es ein Messer zu ziehen und wie von Sinnen immer wieder auf den Mann einzustechen, bis er reglos auf ihm lag. Dann rollte er sich unter ihm hervor, schnappte sich seinen Säbel und tänzelte zurück, den Hieben eines Entermessers ausweichend. Mehrere Piraten kamen auf ihn zu und es war ihm klar, dass er gegen diese Überzahl machtlos war. Also wich er langsam zurück, in die Richtung, aus der er gekommen war. Dann kam ihm eine Idee. Er verschwand schnell in einer Tür, die unter Deck führte und als ihm der erste Pirat die Treppe hinab folgen wollte, hieb Kraigor nach seinem Bein, der Unhold verlor den Halt und rutschte die Treppe hinab - genau in Kraigors Säbel.
Noch einer weniger. So stand er unten und wartete auf die anderen, aber die liefen, nachdem sie kurz zu ihm hinabgeschaut hatten, einfach auf Deck weiter. Verdammt!
Er wollte ihnen schon nachstellen, als dasSchiff plötzlich stark schaukelte und er hinfiel. Genau vor zwei weitere Piraten, die sich von hinten an ihn angeschlichen hatten.
Dieses Schaukeln hatte ihm also das Leben gerettet. Schnell rappelte er sich wieder auf.

"Was soll das Rewona?"
"Mach keine Dummheiten, wir haben keine Chance jetzt. Ich aber einen Plan", meinte der Elf kühl.
"Ja klar. Wie du deinen eigenen Arsch retten kannst", grinste sie böse.
"Natürlich", meinte er mit dem gleichen Grinsen und ging dann auf sie los. Elira wehrte seine Schläge ab, doch Rewona hatte Jahrzehnte lange Erfahrung, der sie fast nichts entgegen halten konnte und so schlug er ihr schon nach kurzer Zeit das Schwert aus der Hand, drängte sie an einen Mast und fesselte ihre Hände hinter ihem Rücken.
Kurz darauf führte er sie aufs Piratenshiff zu deren Kapitän und sie landete mit den restlichen Priestern und gefangen Matrosen in einem Käfig im Lagerraum..