RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 10.08.2014 20:54von Randreyah •

"Es sind mehrere Bilder", lächelte sie verlegen, "Aber ich fürchte nicht so gut gelungen. Bis nachher, Lord." Sie neigte den Kopf kurz und ging dann freudestrahlend mit der Dienerin zu ihren Räumen.
"Ihr seht glücklich aus, MyLady", meinte die Frau. Und Rowenia lächelte. "Ja, irgendwie...Irgendwie bin ich das wohl", antwortete sie, wusch sich schnell die Farbe von Händen und aus dem Gesicht, bat die Dienerin ihr Haar zu richten und machte sich dann mit der Dienerin und den beiden Ehregardisten auf den Weg zum Garten.
Sie fand Numair in einem Stuhl sitzend und eines ihrer Bilder betrachtend, das eine klassische Landschaft zeigte. Sie setzte sich in den Stuhl neben ihn und wunderte sich, ob es ihm gefiel oder nicht.
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 10.08.2014 21:03von Armelion •

"Es gefällt mir. Es erinnert mich an Midvale. Dieser Hügel da," Numair deutete auf einen Kalksteinhügel, den sie hineingemalt hatte. Die Spitze war grau. "sieht genau so aus wie der Greisenkopf nahe meiner Burg. Gras rundherum, doch die Spitze ist kahl. Genau wie der Kopf eines Greises.", erklärte er.

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 11.08.2014 11:47von Armelion •

Mitte Juli
Numair hatte seine besten Kleider angezogen. Ein blütenweisses Hemd, mitternachtblauer Gehrock darüber, dessen Ränder mit Goldfäden bestickt worden waren. Dazu noch die passenden Hosen und seinen polierten Siegelring am Finger. Er fühlte sich wie ein aufgeplusterter Geck. Algernon war nicht minder herausgeputzt, doch seine Kleider waren wesentlich schlichter. Etwas um das ihn der Earl von Midvale beneidete. Überall im Schloss waren Stimmen zu hören, die aufgeregt von der Krönung sprachen. Diener eilten herum, überbrachten Nachrichten, putzten, füllten Gläser nach. Kurz um es gab niemanden, der nicht irgendwie beschäftigt war. Numair vermisste jetzt schon seine beschauliche Burg in Midvale.

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 11.08.2014 14:59von Randreyah •

Maeva war nervös, die Zeremonie stand bevor, sie waren spät dran, ihr Kleid war zu gross, die schleppe zu lang, das Tuch zu undurchsichtig, zu viele Leute standen in ihren Gemächern und trampelten schnatternd, rufend und tadelnd herum, hunderte Nadeln drohten ihr in die Haut zu pieksen und sie hatte Puder in der Lunge. Die Prozedur der Vorbereitung war eine Mühsal, vor allem, wenn immer wieder jemand kam, sich durch die Bediensteten, Näherinnen und Zofen zu ihr hindurch kämpfte, ihr atemlos einen Bericht von irgendeinem Missgeschick, Problem oder Fehler vortrug und mit einem raschen Entschluss und Befehl der Königin rechnete. Ein Tollpatsch hatte zum Beispiel einige Krüge zerdeppert, der Dom konnte nicht die Betenden und Heimatlosen aus dem Gebäudeschiff vertreiben. Aber durch einfaches Bitten wollten die Menschen nicht gehen, denn sie wollten auch der Krönung beiwohnen. Bei so vielen Menschen und den entstehenden Problemen wurden einige der Stadtwachen zu nervös und drohten zu schnell nach den Knüppeln zu greifen. Maeva seufzte, als ihr jemand wieder über einen Vorfall berichtete. Gerade war man an ihren Haaren zu Gange, damit die Krone auch auf ihrem Haupt hielt, man zwängte sie in ein Korsett, nähte sie in das Kleid ein und sie antwortete dem Mann, was er zu tun hatte.
Als es endlich soweit war, liess sie elegant gekleidete Diener und Dienerinnen zu den Gemächern der hoheitlichen und adeligen Gäste gehen, damit diese sie durch die Strasse von Schaulustigen zum Dom gegenüber brachten und auch ihre vorgesehenen Plätze einnahmen. Maeva seufzte. Vor einigen Wochen hatte sie einen Schreibkrampf gehabt, nur wegen der Liste mit den Sitzordnungen. Zu viele verstanden sich zu oder zu wenig gut unter den Lordschaften. Auch deren Gefolge, sie seufzte und mochte nicht daran denken.
Sie selber wartete, bis alle Gäste hinausgetrudelt waren, bevor sie in einer Sänfte durch die unterirdische Stadt aus Loney getragen und dann durch die Stadttore, durch die Hauptstrasse in offener Kutsche zum Dom gefahren wurde.
Rowenia wurde von einem Elfen abgeholt, welchen sie als den ehemaligen, vernarbten Sklaven erkannte, den die Prinzessin dem Goblin abgekauft hatte. Der Mann schien fröhlich und gut gelaunt, in seiner Rolle vollkommen eingelebt und so wie er sich benahm und wie er gekleidet und gepflegt war, schien er seine Arbeit, als Diener, diesmal freiwillig zu tun. "Ein wundervolles Kleid, MyLady", meinte er und verneigte sich kurz vor ihr. Rowenia lächelte, sie war es sich nicht gewohnt solche aufwendigen Kleider zu tragen, auch wenn sie wahrscheinlich das schlichteste aller Ladys trug.
Was nicht hiess, das das Kleid keinen Wert hatte, ganz im Gegenteil. Die erste Schicht bestand aus einem eingearbeiteten Mieder in heller Seide, in einem sehr hellen Pastellton ihres Haares, welche schlicht geschnitten, ohne Ärmel und Kragen, dem Kleid die Form gab, darüber lag die zweite Schicht aus kostbarem Tüll, welcher sich in grossen Blüten, der Farbe der Seide zu ihrem Hals und ihren Schultern flocht, ab der Hüfte jedoch teilte, leicht bauschte, dunkler wurde mit Grau und dann Schwarz mischte, wobei Schattierungen entstanden, die durchzogen waren an einigen Stellen mit dunklen, kleinen Blüten und Knospen, die auch die eine ihrer Schultern zierten und das Kleid als eine schlanke Wolke mit schwarzem Schnee durchzogen wirken liessen. Auch ihr Haar hatte man hochgesteckt und mit Perlenkopfnadeln und weissen Blüten verziert. An Schmuck trug sie wenig, geschnitzte Perlohrstecker in Form zweier schwarzer Rosen und den Siegelring an goldener Kette um den Hals. Ihren Finger zierte der Verlobungsring, den ihr Lord Numair letztens gab, um die Verlobung offiziell zu machen. Sie vergass beinahe das Tuch, welches zum Kleid um ihre Arme gehörte und eilte, um den Elfen nicht warten zu lassen.
Der Diener führte sie in den Dom. Auf dem Gang gesellten sie sich zu den anderen Gästen, die sich tratschend und lachend auf die Krönung freuten. Die adeligen wurden vor den hoheitlichen Gästen zu ihren Plätzen geleitet, da der Hochadel nicht auf den niederen zu warten hatte. Als sie den Palast verliessen und auf die Strasse traten, schien ihnen grelles Sonnenlicht entgegen, Blütenblätter und Papierfetzchen, Bänder und ähnliches flatterten durch die Luft, die Leute jubelten und winkten, versammelt auf beiden Seiten der gebildeten Gasse. Dann kamen sie in den Schatten des Doms, welcher majestätisch seine Torflügel geöffnet hatte und sie mit seiner kühlen und durch bunte Lichtlanzen durchzogene Luft grüsste. Die Akustik des Gebäudes, liess einen ganz klein wirken und die prachtvollen Details, die Bänke und Thron, welcher vor dem Altar aufgestellt worden war, schillerten auf Hochglanz poliert. Der Priester war noch nicht da, die Krone lag aber auf einem Podest vor dem Thron, mitsamt dem Zepter und wartete auf ihren nächsten Besitzer. "Hier entlang, MyLady Schwarzschnee", bat der Elf sie und sie wurde kurz aus der prunkvollen Atmosphäre wieder in die Hektik gerissen. Der Diener führte sie zu ihrem Platz, neben Numairs und sie setzte sich neben den Earl, ihn mit einem Lächeln grüssend. Er nahm ihre behandschuhte Hand und führte ihre Finger kurz zu den Lippen. Sie hatten einen Platz sehr weit vorne zugeteilt bekommen, da Lord Numair, auch wenn er ein Earl und kein Count oder Duke war, ein enger vertrauter der Königin war. Neben ihnen sassen die Counts und Dukes mit den Countessen und Duchessen und vor ihnen nur noch der fremde Hochadel, die erst ihre Plätze beziehen würden, wenn Maeva die Treppen hinauf zum Priester bestieg. Etwas aufgeregt war Rowenia, aber sie zeigte es nicht und verhielt sich ganz natürlich, als wäre ihr Platz dort schon immer er ihre gewesen, was ihr teils bewundernde und teils verspottende Blicke bescherte. Jenachdem ob man ihr freundlich oder feindlich gesinnt war.
Als die Kutsche vor dem Dom hielt, verneigte sich der Hochadel, welcher vor den Torflügeln seit kurzem wartete vor der neuen Königin, darunter waren auch Gäste aus dem Hause Geviras und der Nachtzinne, einige der elfischen Lords und Ladys. Sogar der König Geviras persönlich stand dort, mit seiner Königin an seiner Seite. Maeva neigte ihrerseits das Haupt vor ihnen und stieg aus der Kutsche, Sembras Hand und Arm annehmend. Er führte sie durch die Versammelten, die ihnen folgten, sobald sie sie passiert hatten. Helle Trompeten und dunkle Trommeln kündeten die Ankunft der Königin an und sie trat gemessenen Schrittes und erhobenen Hauptes auf den Thron zu. Der Priester kam hervor und breitete die Arme aus, den Kopf vor ihr neigend. Sobald sie den Fuss auf die Treppe setzte, teilten sich die Gäste und adeligen hinter ihr und bezogen ihre Plätze, als wäre das ganze, ein eingeübter Tanz. Prinz Sembra übergab Maeva dem Priester, welcher sie zum Thron führte und sie sich davor stellte, die anwesenden freundlich und stolz betrachtend.
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 11.08.2014 16:07von Armelion •

Die Delegation der Nachtzinne war zwei Tage vor den Festlichkeiten eingetroffen und hatten für noch mehr Aufregung in Loney gesorgt. Durien und Tassira hatten in der vordersten Reihe Ehrenplätze bekommen. Armelion und Chapuys mussten sich mit Plätzen weiter hinten begnügen, doch das störte den Elfen nicht sonderlich. Er beobachtete das farbenfrohe Spektakel aufmerksam und entspannte sich soweit er konnte. Er trug schwarze Kleidung und eine silberne Brosche an seiner Brust, wies ihn als hochstehendes Mitglied der königlichen Garde aus. Ein paar der Adeligen betrachteten ihn aufmerksam, doch er achtete nicht weiter auf sie. Viel mehr blickte er auf das Schauspiel, dass die Prinzessin so sorgfältig vorbereitet hatte. Er erkannte das Mädchen kaum. Nichts erinnerte mehr an das Kind, dass er beim Nazrev angetroffen hatte.
Stattdessen stand eine entschlossen wirkende junge Dame, die sich ihr Recht auf den Thron mit Blut und Schwert verteidigt hatte. Chapuys betrachtete sie ebenfalls und hatte in der ihm typischen Geste die Finger gegeneinander gelegt.
Numair erfüllte es mit Stolz das Schauspiel zu betrachten. Es schien alles perfekt. Es gab keine grössere Peinlichkeiten. Einfach nichts. Maeva bewies schon jetzt ein gutes Organisationstalent.

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