RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 29.06.2013 01:54von Randreyah •

Er streichelte ihr Haar und lächelte. "Eine Heimat? Ja, die hab ich. Mein Clan stammte ursprünglich aus Loney, doch die Hauptfamilie zog vor Ewigkeiten nach Azura... Ich bin an den Ufern des Langen Sees aufgewachsen... Es war schön dort... Zumindest ein Teil meiner Kindheit. Nachdem ich fertig war mit meiner Ausbildung musste ich viel reisen, war mal hier mal dort. Aber Azura und Drez sind dennoch die Orte, an die ich immer zurückkehre", er machte eine Pause, als Bilder der Vergangenheit durch seine Erinnerungen streiften, "Wie sieht's eigentlich mit dir aus? Hast du eine Heimat, oder einen Ort, an den du immer gern zurückkehrst?"
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 29.06.2013 20:02von Ro Raven •

Sie dachte lange nach. Sie dachte an Ekain, wo sie so oft gewesen war. Dabei dachte sie automatisch auch an Reven. Wenn sie jemals so etwas wie einen Freund gehabt hatte, dann war es Reven, dieser versoffene Landstreicher mit seinen Tricks. War Heimat dort, wo man Freunde hatte? Aber Reven blieb genauso wenig an einem Ort wie sie, Ekain war lediglich der Ort, wo er am meisten war. Sie dachte auch an die Hütte der Wächterin. Dort hatte sie sich sicher gefühlt, aber auch fremd, wie jemand, der die Ruhe über diesem Ort störte.
"Nein", sagte sie schliesslich. "Ich denke, Heimat ist, wo man weiss, dass man willkommen ist. Wo Leute einen kennen und sich freuen, wenn man zurückkehrt. Für mich gibt es keinen solchen Ort."
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 29.06.2013 20:20von Randreyah •

Er schwieg darüber, denn er wollte nichts falsches sagen. In seinen Augen war es traurig, wenn jemand keinen Ort hatte, an dem er willkommen war, das Leben eines Nomaden war zwar auch interessant, doch der Nomade sah seine Gruppe als Heimat. Er dachte nicht mehr darüber nach. Dann fiel ihm ein, dass sie ihn nie bei seinem Namen genannt hatte. Kannte sie ihn überhaupt? Er zermarterte sein Gehirn, doch konnte sich nicht erinnern, ob sie ihm jemals den ihren verraten hatte. "Wieso nennst du mich eigentlich immer Feuertänzer?", fragte er schlussendlich.
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 29.06.2013 23:33von Ro Raven •

"Weil..." Sie schloss die Augen und begann noch einmal. "Weil du das bist. Weisst du noch, wie ich zu dir gekommen bin in der Senke beim Heerlager? Dort hast du getanzt, getanzt mit dem Feuer und das Feuer tanzte mit dir. Ich bin vorher einigen Feuermagiern begegnet. Aber keiner hat so getanzt wie du, mit keinem war das Feuer so verbunden."
Das war die Wahrheit. Wenn auch nicht restlos die ganze.
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 29.06.2013 23:50von Randreyah •

Maenavry schmunzelte. "Ich bin auch nicht ein richtiger Feuermagier. Ich wurde ohne magische Fähigkeiten, oder wie man es auch nennt, geboren...", er wusste, dass er somit mehr Fragen aufwarf, als dass er sie beantwortete, also erzählte er weiter: "In meiner Familie gab es nur sehr wenige Magier, aber da wir ein recht schwacher Clan waren, brauchten wir sie. Einer meiner Ahnen schloss daher einen Pakt mit dem Teufel - zumindest hatte er das behauptet - und lernte von ihm, wie man einen Nichtmagier zum Magier erzieht. Es ist ein recht schmerzhafter Prozess. Sobald man alt genug ist, wird man der Magie ausgesetzt. Tag für Tag. Wenn man das überleben will, muss man sich zur Wehr setzen. Irgendwie weckt dass dann magische Fähigkeiten. Sobald man sie hat, muss man sie beherrschen lernen. Dieser Ahne hat diesen 'Tanz', wie du es nennst entwickelt."
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 30.06.2013 00:01von Ro Raven •

Die Marketenderin schauderte. Das klang furchtbar. "Ich weiss nicht, ob ich mit Magie geboren wurde", sagte sie. "Ich wusste lange nichts davon. Ich wusste nicht einmal, dass es wirklich Magie gibt. Schlussendlich bin ich... zufällig darauf gestossen."
Sie schauderte abermals. Daran wollte sie nicht denken.
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 30.06.2013 00:53von Ro Raven •

"Ja, vermutlich", meinte sie, und schmiegte sich an ihn. "Aber ich frage mich, warum manche Leute mit Magie geboren werden und andere nicht. Ist Magie erblich? Aber warum bin ich dann Magierin? Ich... ich glaube nicht, dass meine Eltern es waren... Aber vielleicht auch schon, wer weiss. Ich kann mich nicht an sie erinnern."
Ihr wurde bewusst, dass sie dem Feuertänzer gerade mehr erzählte, als irgendjemand in den letzten zehn Jahren von ihr erfahren hatte, Reven eingeschlossen. Wenn schon, denn schon. "Ich weiss nicht mal, ob sie gestorben sind, oder einfach nur abgehauen. Ich bin bei einer alten Frau aufgewachsen. Ich weiss nicht, ob sie eine Magierin war, aber sie haben sie eine Hexe genannt. Sie wusste viel, sehr viel. Aber sie ist gestorben und ich kam zu einer anderen Familie..."
Sie brach ab und Tränen liefen ihr über die Wangen. "Es war schrecklich. Er hat... Schliesslich hab ich ihn umgebracht... bin davongerannt..."
Sie wusste nicht, ob es der Alkohol war, der sie reden liess oder etwas anderes. Ein Teil von ihr bereute es, was sie gesagt hatte. Ein anderer war froh darüber.
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 30.06.2013 01:04von Randreyah •

Maenavry wischte ihr die Tränen weg und nahm sie in die Arme. "Es ist gut... Er kann dir nichts mehr tun. Niemand mehr", sagte er und versuchte sie zu trösten. Er wusste zwar nicht genau wen sie meinte und was sie mit 'es war schrecklich' gemeint hatte, aber es war besser, wenn er nicht nachfragte.
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 30.06.2013 01:14von Ro Raven •

Sie klammerte sich an ihn und drückte das Gesicht gegen seine Brust, um ihre Tränen zu ersticken. Schliesslich beruhigte sie sich wieder. "Ja", sagte sie. "Niemand mehr."
Denn jetzt war sie nicht mehr das schwache Mädchen, das sie damals gewesen war. Jetzt war sie eine Frau mit der Macht der Magie. Wenn auch eine Frau ohne Heimat. Aber lieber keine Heimat, als ausgeliefert zu sein.
"Danke", sagte sie leise und legte einen Arm um den Feuertänzer. Bald schlief sie ein und ihre Träume waren gefüllt von Wärme.
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