Vairo

"Ganz so einfach ist es nicht. Ich kann nur Wasser beherrschen. Das heisst, ich kann die Fliessrichtung ändern, es verdampfen oder vereisen lassen oder sonst die Form bestimmen. Gerade nützlich im Alltag ist es nicht. Wenn ich etwas hochheben will, brauche ich viel Wasser und je mehr Wasser ich brauche, desto anstrengender ist es, es zu bewegen. Es ist nicht so, dass man durch Magie unbesiegbar wird. Natürlich gibt es einige die fast unbegrenzte Macht geniessen, doch sie sind selten", er winkte Mei herbei, "Wollt ihr auch noch etwas trinken?"
Vairo winkte ihr zu. Sie legte den Krug hin und wischte sich die Hände an der Schürze trocken, bevor sie sich in seine Richtung begab. Der Fremde von vorhin war noch da. Was wollte er eigentlich von Vairo? Sie hatte die Gedanken des Jungen nicht angerührt, vielleicht hätte sie es doch tun sollen.

Maenavry

"Ja vielleicht", sagte er und hing seinen Gedanken nach.

Er überlegte eine Weile bevor er antwortete. "Ich weiss es nicht genau. Kann sein, aber auch nicht. Lebewesen werden wahrscheinlich nie in der Lage sein diese Antwort zu finden. Vielleicht ist es besser so. Ich meine, genau das ist das Schöne am Glauben. Solange man an etwas glaubt existiert es, so wie man es will und jeder kann an das glauben was ihm gefällt oder er für gut oder richtig empfindet. Aber ob ich an das Schicksal glaube...hmm... Ich glaube eher, dass unser Handeln von anderem Handeln bestimmt wird. Ich denke nicht, dass alles schon vorgeschrieben ist. Ich weiss aber auch nicht ob das wirklich Zufall ist. Eher ein Muster, das durch die Zeit entsteht und sich an und wann ändern kann."

Gantras nickte und überlegte. Vairo hatte Recht, nur wenige, die Magie erlernt hatten, sie angeboren besaßen oder wie auch immer, waren wirklich mächtig. Neueren Studien zufolge besaßen die meisten Menschen das Potenzial Magie anzuwenden und ein nicht geringer Anteil besaß sie angeboren, auch wenn sie meist so schwach war, dass kaum jemand es bemerkte. Er schreckte auf, als Vairo ihn etwas fragte. "Ja, ich könnte noch ein Bier vertragen."
Das Barmädchen kam wieder hinüber.

"Mei, kannst du uns noch zwei Bier bringen?", fragte Vairo und erwartete schon ein Donnerwetter, als sie mit "Natürlich", antwortete, es aber nicht lassen konnte "Aber das ist das letzte für heute", hinzuzufügen.

Er überlegte kurz. Konnte er es riskieren? Er beschloss, es zu tun. Er vertraute Vairo, obgleich er ihn kaum kannte.
"Ich will ganz offen sein", fing er an, "ich interessiere mich nicht rein zufällig für Magie. Es ist quasi mein Job zur Zeit...mein Auftraggeber will, dass ich durchs Land reise und Magier finde, die ihre Magie für ein Entgelt zu seiner Verfügung stellen würden. Für jeden fähigen Magier, den ich finde, der gewillt ist, für ihn zu arbeiten, kriege ich ein Honorar.
Dass ich in diese Stadt gekommen bin, ist wirklich rein zufällig passiert, aber wo du jetzt deinen Clan erwähnst...meinst du, du kennst jemanden, der etwas von Magie versteht und diese anbieten würde?"
Jetzt war es raus. Adrenalin flutete ihn. Was würde jetzt passieren?

Vairo lachte. "Ach darum geht es! ... Hmm es kommt auf die Art der Magie draufan. Aber je nachdem, würde unser Clanführer zustimmen. Für welche Art Auftrag braucht euer Herr denn Magier?", die Augen des jungen Mannes leuchteten. Endlich würde die Langeweile ein Ende finden.
Mai kam und brachte das Bier.

Er bemerkte ihren Gesichtsausdruck und wäre am liebsten mit ihr gereist, aber das konnte er ja nicht. "Wieso reist du nicht allein?", fragte er dann.