RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 09.07.2013 03:54von Ro Raven •

"Oh, toll", meinte Pave. "Die gleiche Geschichte wie immer. Nur sind es jetzt Magier anstatt Könige oder Stadträte oder was weiss ich."
"Ja", meinte Devro. "Aber meistens steckt hinter den Königen ein Drahtzieher. Ich frage mich, wer hier der Drahtzieher ist."
Lor schoss auf. "Scheisse", sagte er. "Scheisse. Sagt mir, dass das jetzt grad nicht echt war."
"Depp, Mann", sagte Pave. "Du bist eingeschlafen und hast geträumt."
"Wir sollten wohl langsam alle schlafen gehn", meinte Devro. "Wir sind heute weit gereist. Gute Nacht."
Er stand auf und die anderen schlossen sich ihm an. Sie zogen Lor auf die Füsse und gingen hoch in das Zimmer, das sie gemietet hatten.
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 09.07.2013 03:58von Randreyah •

Maenavry wünschte ihnen ebenfalls eine gute Nacht und fragte sich, was sie denn sonst hinter einem Krieg erwartet hätten. Kriege waren alle dasselbe, wenn man sie nicht zu detailliert betrachtete.
Er erhob sich dann und ging zum Dom, er wollte nicht beim Natzhaemaclan bleiben.
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 09.07.2013 23:59von Ro Raven •

Lor lag wach. Die anderen um ihn herum schnarchten längst vor sich hin, aber er konnte nicht schlafen. Der Schrecken von dem, was er gesehen hatte, als er am Schanktisch eingenickt war sass ihm tief in den Knochen und liess ihn zittern. Er hatte den Tod gesehen, hatte ihm in die Augen geblickt. Wenn man es als Metapher betrachtete, dann war es nicht das erste mal gewesen. Als Söldner war er schon einige Male nicht weit davon entfernt gewesen, den Schädel gespalten zu bekommen. Aber das war nicht metaphorisch gewesen. Er hatte ihn gesehen, den Tod selbst. Auf einem Schlachtfeld, auf dem die Kadaver von tausenden von Männern lagen, aufgespiesst, zerhackt, zerfetzt. Der Boden war blutüberströmt gewesen und am roten Himmel hatten Raben gekreist mit ihrem heiseren Krächzen. Der Tod war über die Leichen geschritten, eine Gestalt einem dunklen Umhang, die Sense in der Hand. Langsam hatte er sich zu Lor umgedreht und ihm in die Augen geblickt. Seine Augen waren anders als alles, was Lor jemals gesehen hatte. Dann war die Welt explodiert in einem gleissenden Licht.
Lor zuckte beim Gedanken daran zusammen und setzte sich auf. Er war kein abergläubischer Mensch. Aber dieser Traum war so anders gewesen, als jeder, den er zuvor geträumt hatte, dass er sich fragte, ob er nicht eine Bedeutung hatte. Und was diese Bedeutung sein mochte. Es liess ihm keine Ruhe. Nicht zuletzt, weil er sich an etwas erinnerte, was ihm zweimal geschehen war: dass er von einer Gefahr gewusst hatte, bevor sie da war. Was, wenn dieser Traum eine Warnung war?
Schliesslich hielt er es nicht mehr länger aus. Er stand auf, griff sich seine Waffen und verliess lautlos das Zimmer. Loney hatte einen Tempel, oder etwas ähnliches. Dort mussten Priester und Gelehrte leben. Irgendeiner von denen musste ihm seinen Traum deuten können. Und wenn es nur darum ging, dass ihm jemand sagte, er bedeute nichts. Er musste es wissen.
Durch das in den Stunden vor der Morgendämmerung totenstille Loney ging er in Richtung des Domes.
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 10.07.2013 00:07von Randreyah •

Maenavry hatte den Dom nicht betreten stattdessen hatte er sich auf die Stufen gesetzt und beobachtete den Palast auf der anderen Strassenseite. Er konnte eine schemenhafte Figur erkennen, die von rauchartigen Stofffetzen umflattert wurde. Der Schwarzmagier beobachtete ihn also. Er konnte zwar nicht die Augen des Wesens sehen, doch spürte er den giftgelben Blick auf sich ruhen, was ihm Schauder über den Rücken jagte.
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 10.07.2013 00:16von Ro Raven •

Als Lor den Dom erreichte, war sein Entschluss, sofort jemanden zu fragen, ziemlich ins Wanken geraten. Kinder rannten nach einem Albtraum zu ihrer Mutter, um sich trösten zu lassen, aber er war schliesslich ein erwachsener Mann. Und ein Söldner dazu. Er würde sich lächerlich machen, wenn er zeigte, dass er vor einem Traum Angst hatte.
Schliesslich war er alles andere als unglücklich darüber, dass er die Gestalt, die auf den Stufen vor dem Dom sass erkannte. Er setzte sich neben den Assassinen. "Auch noch wach?", fragte er leise, um die Ruhe über der Stadt nicht zu stören.
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 10.07.2013 00:21von Randreyah •

Maenavry nickte. "Ich kann nicht schlafen, wenn es so still ist... Nichteinmal Vögel, oder sonstige Tierrufe sind zu hören. Es ist die Ruhe vor dem Sturm... Ich glaube etwas wird bald passieren", sagte er und blickte hoch zum Palastdach, doch der Schwarzmagier war verschwunden. Soso er wollte sich also Fremden nicht zeigen.
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 10.07.2013 00:26von Ro Raven •

Lor folgte dem Blick des Assassinen, doch er konnte auf dem Dach nichts sehen.
"Vielleicht", murmelte er. Die Worte des Mannes erinnerten ihn stark an seinen Traum. Er hatte gewusst, etwas würde passieren, wenn der Tod ihn ansah. Und dann war die Welt explodiert. "Ich... versteht Ihr etwas vom Traumdeuten?"
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 10.07.2013 00:29von Randreyah •

"Traumdeuten?", fragte Meanavry überrascht. "Nein... Eigentlich überhaupt nichts... Aber der Alchemist oder einer der Priester vielleicht... Wieso fragt ihr?" Er erinnerte sich, wie Lor aufgeschreckt war als er am Tisch eingeschlafen war. Was hatte er gerufen? Man sollte ihm sagen, dass es nicht wahr wäre?
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 10.07.2013 00:33von Ro Raven •

"Ich hatte vorhin in der Schenke einen Traum", meinte Lor und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. "Ich hab nie vorher so etwas geträumt. Es war ein Schlachtfeld nach dem Kampf, mit tausenden von Toten. Ihr denkt vielleicht, ein Söldner träumt so etwas oft. Manche haben Albträume von den Schlachten, aber nicht so. Denn auf dem Feld stand der Tod, die Sense rot von Blut. Er hat mich angesehen und dann zerbarst die Welt in gleissendem Licht.
Ich weiss nicht, ob es etwas bedeutet. Ich hoffe, nichts."
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 10.07.2013 00:36von Randreyah •

Beim Wort Sense schluckte Maenavry trocken und schielte unbemerkt hinüber zum Palast. Das kam ihm seltsam bekannt vor. "Ich glaube du solltest den Alchemisten aufsuchen", antwortete er, dann erinnerte er sich daran, dass der alte Mann garnicht wusste, was passiert war und sie ihr Treffen in wenigen Stunden schon vereinbart hatten. Er sollte Lor am besten begleiten. "Wenn du willst, bring ich dich zu ihm", schlug er daher vor.
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