RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 10.07.2013 01:49von Randreyah •

"Nun, dann weisst du also nicht, wie ein richtiger Schwarzmagier aussieht", überlegte er laut. Die Augen des Todes, voller Leben und doch gleichzeitig leer, ein Gegensatz, das Totenfeld und gliessende Licht, die Empathie für den Tod, was konnte das alles bedeuten. Er überlegte ziemlich lange und sah dabei hinauf zu den Sternen. "Der Traum, den du hattest. Er kann ein tragisches Ende bedeuten, aber auch einen Neuanfang. Einen der ziemlich Abrupt kommt und die Welt zuerst in Chaos stürzt. Die gute Nachricht ist, dass du ihn wahrscheinlich überleben wirst", sagte er dann schlussendlich. Er war sich nicht sicher, ob es stimmte. Wenn der Mann einen weiteren solchen Traum hatte, sollte er wieder zu ihm kommen. Newayer blickte hinüber auf das gegenüberliegende Dach von dem aus ihn zwei glühende, gelbe Augen musterten. Hatte er versucht dem Mann etwas mitzuteilen? Wenn ja, dann würde er es wahrscheinlich solange versuchen, biss der Junge selber darauf kam.
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 10.07.2013 02:27von Ro Raven •

Lor dachte nach. Was ihm der Mann gesagt hatte, war im Grunde nicht sehr aussagekräftig und ziemlich naheliegend. Was war im Grunde die Situation? Er stand in einem Feld von Gefallenen. Der einzige Grund, warum er noch stand, während alle anderen tot waren, konnte sein, dass er an der Schlacht nicht teilgenommen hatte. Er schritt auch nicht ein, als er den Tod über die Leichen gehen sah, ja, er schien nicht einmal über einen Körper zu verfügen, mit dem er hätte einschreiten können. Er war nur ein Beobachter.
Das sprach dafür, dass es um diesen kommenden Krieg ging, von dem der Assassine gesprochen hatte. Aber wer war dann der Tod? Denn der Tod bemerkte ihn, als alles vorüber war. Er sah ihn, den unsichtbaren Zuschauer. Er tötete ihn nicht. Aber dadurch, dass er ihn sah, zerfiel die Welt. Vielleicht...
Er gab es auf, denn er kam auf keine Lösung. Vielleicht war es am Ende eben doch nur ein Traum gewesen und nichts weiter. Er zuckte mit den Schultern. "Tut mir leid, dass ich Euch gestört habe um diese Zeit", meinte er zu dem Alchemisten.
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 10.07.2013 02:31von Randreyah •

"Das macht nichts. Das macht nichts", winkte Newayer ab. "Ich höre gerne jungen Leuten zu... Maenavry du wolltest doch auch noch etwas sagen, oder?" Der Dämon schüttelte den Kopf. "Nicht wirklich, nur dass Mei sie benachrichtigt hat und jetzt schläft bis sie wieder zu Kräften kommt."
"Ich verstehe", sagte der Elf. "Kann ich euch beiden sonst irgendwie behilflich sein?"
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 10.07.2013 02:44von Randreyah •

Der Alchemist nickte den beiden zum Abschied zu. "Hier entlang", sagte Maenavry an Lor gewandt und sah dann zurück zum Alchemisten.
Als die beiden gegangen waren, drehte sich Newayer erneut zu den gelben Augen des Schwarzmagiers. Sie waren immer noch dort. "Komm her, Magier", bat er freundlich lächelnd. Er bemerkte wie die Augen sich leicht bewegten, zu zögern schienen, sich dann schlossen und als sie sich wieder öffneten starrten sie von oben auf ihn herunter. "Was ist heute passiert?" Der Schwarzmagier schwieg.
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 10.07.2013 03:22von Ro Raven •

Lor verabschiedete sich am Eingang des Domes von Maenavry und machte sich auf den Weg zurück zum Gasthaus. Normalerweise hatte er einen recht guten Orientierungssinn, aber in dieser Nacht war er von dem Traum und allem, was er gehört hatte, so verwirrt, dass er etwas durcheinander brachte. Bereits nach einigen Kreuzungen war er sich nicht mehr wirklich sicher, ob er auf dem richtigen Weg war. Die Gewissheit, dass er es definitiv nicht war, bekam er, als er aus einer schmalen Gasse hinaus auf einen halb überdachten Markt stolperte, der von Laternen spärlich erleuchtet wurde.
Viele der Gestalten auf dem Markt waren in schwarze Mäntel gehüllt und Lor zog sich automatisch die Kapuze über den Kopf und verbarg sein Schwert unter dem Umhang, um nicht aufzufallen. Bevor er es sich recht überlegt hatte, gliederte er sich in den Fluss der Leute ein und schritt an den Ständen vorbei. Schnell wurde ihm klar, dass das, was sie da verkauften, nicht ganz legal sein konnte. Die meisten Waren waren halb unter Tüchern verdeckt und die Händler holten sie nur auf Anfrage hervor. Der Geruch von merkwürdigem Räucherwerk hing über dem Markt und an ihren roten Augen erkannte Lor, dass einige der Händler ihre Ware auch selbst konsumierten.
An den Ständen mit Drogen ging er unbeeindruckt vorüber. Das Zeug war ihm suspekt, er blieb lieber bei Bier und Schnaps. Dann jedoch traf er auf einen Stand, der ihn augenblicklich fesselte. Auf der Theke, halb verdeckt von einigen anderen Dingen, stand nämlich ein kleines Glas mit einem schwarz-silbrigen Pulver darin. Lor konnte die Aufschrift nicht lesen, aber sein Auge erkannte sofort, was es war. Er beschloss jedoch, sich unwissend zu geben, um zu prüfen, ob man dem Händler trauen konnte. "Was ist das?"
"Zwergenpulver", antwortete der gedrungene, schmallippige Mann hinter dem Stand.
"Tatsächlich?", fragte Lor gespielt überrascht und griff nach dem Gläschen. Der Händler wollte ihn davon abhalten, es in die Hand zu nehmen, aber Lor war schneller und hielt es gegen das Licht einer Laterne. Es reagierte auf das Licht, wie es sollte, wenn auch ein wenig zu schwach. Lor fixierte den Händler mit seinem Blick. "Womit habt ihr es gemischt?"
Der Händler setzte zu einer Beteuerung über die Reinheit des Produkts an, aber Lor liess ihn nicht ausreden, sondern beugte sich über den Tisch zu ihm und zischte: "Verarscht mich nicht. Ich habe Zwergenpulver gesehen. Und ich lasse nicht mit mir spassen, was das betrifft."
Sie stritten sich nicht weiter über Details, sondern handelten einen recht tiefen Preis aus und Lor kaufte das Gläschen. Dann schlenderte er weiter. Wenn es hier noch mehr solche Dinge gab, dann würde sich die Nacht noch gelohnt haben.
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 10.07.2013 16:43von Randreyah •

"Ich formuliere die Frage anders: Was ist mit Mei passiert?", bohrte der Alchemist nach. "Ich kann dir ihre Erinnerungen zeigen", antwortete der Schwarzmagier. Er war dem Halbelfen recht nahe, überragte ihn um das eineinhalbfache und sein Kopf schwebte vor dem des Alchemisten, wobei sich der Schwarzmagier bücken musste. "Du beherrschst die Sprache gut genug", konterte der Elf giftig. "Die Sprache der Nagzwa kann nicht das in Worte fassen, was ihren Horizont übersteigt und dieser ist recht nah", antwortete der Magier. Newayer ging nicht darauf ein.
"Hast du ihr nichts getan?"
"Nein."
"Und wie sieht es mit dem Schwarzmagier? Wieso hast du ihn entkommen lassen?"
"Mir wurde nur befohlen ihn loszuwerden."
Newayer stutzte. Das war das erste Mal, von dem er wusste, dass der Schwarzmagier nicht das tat, was der König ihm befahl.
"Und wieso hast du ihn nicht getötet, wie du es sonst tust, wenn du den Befehl bekommst?"
"Der König", begann der Schwarzmagier und beugte sich vor, sodass seine Augen vollkommen auf der Höhe des Alchemisten waren. Von nahem schienen sie nicht bedrohlich. Hinter dem kalten Gelb, das von schimmerndem Orange durchzogen wurde erkannte der Mann noch etwas anderes. Es war eine Art von Sanftheit, die er bei anderen Wesen nicht kannte, aber da war noch mehr, doch dies konnte er nicht verstehen. "Der König hat mein Herz, aber nicht meine Seele." Mit diesen Worten löste sich der Schwarzmagier in Nebel auf, bevor dieser verschwand, rief Newayer die Frage hinaus, die ihn seit Ewigkeiten quälte, "Bist du ein Splitter des Schwarzenfürsten!?". Er wusste nicht wieso er es getan hatte, vielleicht weil ihm diese Augen die Angst vor dem Wesen genommen hatten oder aber vollends in den Wahnsinn getrieben.
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