#311

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney

in Dreitan - das Spiel 11.07.2013 04:04
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Bevor er irgendwo hin fliehen konnte, platschte es und zwei Frauen tauchten aus dem Wasser auf. Sie stützten sich mit den Armen auf dem Rand des steinernen Weges ab und musterten ihn mit seltsamen, nicht ganz menschlichen Augen. Ihre Haare sahen aus wie durchscheinendes Glas und auch ihre Haut wirkte irgendwie transparent und schimmernd. Sie waren schön. So schön, das Lor unwillkürlich zurückwich, bis er mit dem Rücken zur Wand stand.
"Was haben wir denn da?", fragte die eine neckisch und musterte Lor von Kopf bis Fuss. Er kam sich unter dem Blick verdammt nackt vor.
"Er spielt gerne mit Feuer", meinte die andere zur ersten und Lor fragte sich, woher zum Teufel sie das wusste. "Ob er nicht Angst hat, bei so viel Wasser?"
Sie lachten, dann wurde das Gesicht der einen schlagartig ernst. "Was machst du hier, Fremder? Du hast an diesem Ort nichts zu suchen."
Lor versuchte, weiter zurück zu weichen, aber es ging schlicht nicht. "Ich... bin ganz zufällig hierher gekommen."


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#312

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney

in Dreitan - das Spiel 11.07.2013 04:15
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Feuermagier!", tönte die helle Stimme des Wesens. Es waren ein Mädchen und ein Junge, die ihn hinuntergezogen hatten. "Wieso bist du hier?", fragte die zweite Stimme. Sie waren unterwasser und keine der beiden Nymphen bewegte die Lippen. Er fröstelte und erklärte es ihnen. "Helft ihr mir?", fragte er zögernd.


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#313

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney

in Dreitan - das Spiel 12.07.2013 00:44
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Zufällig?", fragte die Frau und hob skeptisch eine Augenbraue. "Hier hin kommt man nicht zufällig."
"Doch, ich schwörs", beteuerte Lor. "Da war so ein kaputtes Gitter und ich hab mich gefragt, was das für ein Tunnel ist..."
Die Frauen lachten hell. "Das nenne ich nicht Zufall, sondern Neugierde", meinte die eine und die andere fügte mit einem schwer zu deutenden Grinsen hinzu: "Neugierde kann gefährlich sein, wusstest du das nicht, kleiner Abenteurer?"
Nun, immerhin schienen sie ihn nicht gerade umbringen zu wollen. Und sie waren wirklich schön. Er beschloss, dass es nicht schaden konnte, das Gespräch etwas weiter zu führen. "Wie kommt ihr eigentlich darauf, dass ich mit dem Feuer spiele?"
Die rechte Frau lächelte und sah ihn mit ihren verwirrend schillernden Augen an. "Ich rieche es, diese ganzen Brennstoffe, die du am Körper trägst. Und den Rauch in deinen Kleidern."
Oh, da hatte aber jemand eine gute Nase. Lor machte einen Schritt von der Wand weg auf die beiden zu und grinste sie an. "Nun, ihr habt Recht. Ich liebe Feuer und ich bin sehr neugierig. Deshalb erlöst mich von meinem unerträglichen Unwissen und sagt mir doch, wohin ich hier gestolpert bin, und wer ihr zwei reizenden Geschöpfe seid."
Wieder lachten die Frauen und die einge von ihnen schoss aus dem Wasser und setzte sich auf den Steg. Ihre langen Haare flossen wie Wasser um ihre leuchtende Gestalt. Sie war vollkommen nackt und ihr Unterleib war von silbrigen Schuppen bedeckt. Auf den ersten Blick glaubte Lor, dass sie einen Fischschwanz hatte, wie manche Gallionsfiguren, doch auf den zweiten erkannte er, dass es zwei einzelne Beine waren, wenn auch von den Knien abwärts mit schmalen Längsflossen an beinen Seiten.
"Tatsächlich sehr neugierig, der junge Mensch", meinte die Frau zu der anderen, dann wandte sie sich an Lor. "Meine Schwester und ich gehören zum Volk der Nymphen, wie du siehst. Und was diesen Ort betrifft, warum willst du ihn dir nicht von näher ansehen?"
Sie streckte eine tropfende Hand nach ihm aus und wollte ihn zum Wasser ziehen, aber Lor wich augenblicklich zurück. "N...nein, ich will lieber nicht ins Wasser."
"Also doch Angst?", fragte die Nymphe spöttisch, umfasste sein Handgelenk und zog sanft daran.
"Das nicht", versuchte sich Lor herauszureden und selbst zu überzeugen. "Aber wenn meine Pulver nass werden, brauche ich Tage, bis ich sie wieder so trocken habe, dass sie brauchbar sind."
"Keine Sorge", meinte die zweite Nymphe. "Wir können sie sehr schnell trocknen, trockener, als du sie jemals bringen würdest. Das Wasser ist unser Element. Es gehorcht uns."
Sie krümmte ihre Finger und Strahl von Wasser schoss hinter ihr aus der Oberfläche und vollführte eine Schlaufe, bevor er sich um Lors anderes Handgelenk wand und ihn ebenfalls vorwärts zog. Er stand nun schon bedenklich nahe an der Wasserkante und die Nymphen zogen ihn weiter, aber seine Gegenwehr war gering. Sie waren viel zu schön, als dass er ihrem Locken wirklich hätte wiederstehen können. "Aber, ich... ich kann nicht schwimmen", machte er einen letzten, halb verzweifelten Versuch.
"Das macht nichts", meinte die sitzende Nyphe mit einem Lächeln. "Das übernehmen wir für dich. Halte nur gut die Luft an."
Sie verstärkte ihren Griff, sprang vom Steg und Lor fiel ihr hinterher kopfüber ins Wasser.


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#314

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney

in Dreitan - das Spiel 12.07.2013 01:03
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Das Mädchen lächelte und ihr Lächeln wirkte nicht wie das eines reinen, netten Wesens, sondern wie das schadenfrohe Grinsen eines Monsters. "Du stirbst Feuermagier?", sagte sie und die Lippen ruhten geschlossen. Es war ihm immer noch ein Rätsel wie genau sie mit ihm kommunizierten. "Was hast du denn angestellt, dass das Feuer dich nicht will? Hast du es verärgert?" Der spöttelnde Unterton der Nymphe gefiel ihm nicht, doch er konnte sie nicht dazu zwingen ihm zu helfen. Maenavry merkte, wie er immer schwächer wurde und die Welt vor seinen Augen verschwamm. "Siehst du, ich habe es dir gesagt, er hält nicht lange durch. Du kannst dir ein anderes Haustier suchen, Damubu", das Nymphenmädchen hatte ihren Kopf zum Jungen gedreht, den Maenavry nur noch schemenhaft erkennen konnte und das letzte was er sah, bevor ihn die Finsternis umfing, war das schwebende, glitzernde Haar des Mädchens.


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#315

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney

in Dreitan - das Spiel 12.07.2013 01:26
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Für einen Augenblick bekam er Panik in dem kalten Wasser. Er hatte noch nie schwimmen können und soweit es irgendwie ging, sich vom Wasser ferngehalten. Er zappelte und war kurz davor, einzuatmen, als die Nymphen ihn an beiden Armen packten und vorwärts zogen. Der Griff und die Bewegung beruhigten ihn ein Stück, er hörte auf um sich zu schlagen und öffnete die Augen. Sie schossen sehr schnell abwärts, immer tiefer hinunter, auf die Stadt am Grund zu. Seine Ohren begannen zu schmerzen und er verzog das Gesicht, aber eine der Nymphen tippte ihm gegen die Stirn und es hörte auf.
Sie zogen ihn immer tiefer, zwischen die Türme und Kuppeln und unter einem mächtigen Torbogen hindurch. Er sah andere Nymphen, unter ihnen auch Männer, aber allmählich fiel es ihm schwer sich zu konzentrieren, denn ihm ging die Luft aus. Seine Lungen begannen zu schmerzen und wollten reflexartig einatmen, und es kostete ihn einige Mühe, sie davon abzuhalten. Verzweifelt versuchte er die Nymphen auf seine missliche Lage aufmerksam zu machen, aber aus seinem Mund blubberten nur Luftblasen. Die Nymphen lachten spöttisch und zerrten ihn weiter, durch einen Torbogen in ein Gebäude hinein.
Ihm wurde schwummrig vor Augen von dem Luftmangel und seine Lungen fühlten sich an, als würden sie gleich bersten. Gerade als er dachte, er könne es keine Sekunde länger aushalten, ohne entweder einzuatmen oder bewusstlos zu werden, liessen ihn die Nymphen los und gaben ihm einen Stoss, der ihn nach oben schnellen liess. Sein Kopf durchbrach die Wasseroberfläche, er japste nach Luft und bekam den halben Mund voll Wasser, als er gleich wieder unter ging. Verzweifelt schlug er um sich und tatsächlich erwischten seine Finger irgendeine Steinkante. Er krallte sich daran fest und zog sich daran hoch, bis er japsend auf einer Treppe lag.
Als er wieder einigermassen zu Atem gekommen war, sah er sich um. Er war in einem steinernen Raum, an dessen Wänden bläulich leuchtende Laternen hingen. Ein Teil des Raumes hatte festen Boden, mit steinernen Bänken an den Wänden, doch auf der anderen Seite war das Becken, aus dem er gerade aufgetaucht war, und das offenbar nach draussen führte. Die Nymphen waren verschwunden und er war allein in dem Raum, der auch nach eingehender Betrachtung keine Türen oder Fenster aufwies.
Er schlug sich gegen die Stirn. Toll, er hatte sich fangen lassen wie ein Idiot.


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#316

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney

in Dreitan - das Spiel 12.07.2013 01:35
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Maenavry schlug die Augen auf, schnellte in die Höhe und hustete, er bekam kaum Luft und Panik ergriff ihn. "Schhhh, ruhig", klang eine Stimme neben ihm, drückte ihm eine Hand auf den Mund und ihn somit zu Boden, als die Person die Hand wegnahm konnte er wieder normal atmen. Er japste dennoch nach Luft. Seine Sicht war verschwommen, er versuchte nach der Person zu greifen, doch als er sich aufrichtete war niemand da. Er war in einer der Kammern, in denen die Nymphen ihre Gefangenen hielten. Der Dämon rieb sich die Augen, als er wieder klar sehen und aufstehen konnte, sah er sich im Raum um. Es dauerte ein Weilchen, bis er sich daran erinnerte, was genau geschehen war.
Die Nymphen hatten ihm doch noch geholfen, doch wieso war er dann ihr Gefangener? Wollten sie etwas von ihm, als Lohn? Er bemerkte ein Tablett in der Ecke, darauf standen ein verschlossener Krug, ein Becher, Brot, Äpfel und gebratener Fisch. Daneben fand er einen Zettel auf dem 'beidien dich' geschrieben stand. Maenavry zögerte. Sollte er das wirklich essen? Wenn er ehrlich war knurrte ihm der Magen und einen Happen könnte er schon noch vertragen.


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#317

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney

in Dreitan - das Spiel 12.07.2013 01:49
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Lor suchte den Raum ab, doch es gab tatsächlich keine anderen Ausgänge ausser dem durchs Wasser. Er untersuchte auch die Laterne, aber er kam nicht darauf, wie sie funktionierte. Auf jeden Fall war es kein Feuer. Vermutlich Magie. Überhaupt irritierte ihn dieser Raum irgendwie, aber er brauchte ein Weilchen, bis er darauf kam, wieso. So tief wie ihn die Nymphen gezogen hatten, mussten sie hier dutzende von Metern unter Wasser sein. Wieso zum Teufel hatte es hier Luft?
Nun, eigentlich sollte er sich darüber nicht beklagen. Und immerhin war es auch recht warm, obwohl er klatschnass war. Das einzig missliche an seiner Lage war, dass er keine Ahnung hatte, wie er hier herauskommen sollte. Und er wollte raus, keine Frage, schliesslich warteten die anderen oben auf ihn und wer wusste, was sie für Dummheiten machen würden ohne ihn. Allerdings - solange er keine absolut geniale Idee hatte, blieb ihm nichts anderes übrig, als hier zu warten, bis jemand kam und ihm sagte, was das sollte.
Es kam niemand, zumindest nicht innerhalb der nächsten fünf Minuten, die ihm bereits vorkamen, wie eine Ewigkeit. Dann plötzlich hörte er ein Geräusch irgendwo zu seiner Rechten. Es klang, als würde da jemand essen. Das Geräusch kam aus der Wand.
Er stand auf und nach einer Weile fand er einen Riss in der Wand, der zu einem kleinen Spalt führte, kaum zwei Finger breit an der weitesten Stelle, und etwa eine Handspanne lang. Er drückte sein Auge dagegen und konnte auf der anderen Seite einen weiteren Raum ausmachen. Eine Person konnte er keine sehen, aber irgendjemand musste da sein, denn er hörte ihn herzhaft mampfen. "Hallo?", rief er. "Ist da jemand?"


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#318

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney

in Dreitan - das Spiel 12.07.2013 01:53
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Maenavry zuckte zusammen. Hatte da gerade jemand gesprochen? Er sah sich um. Der Raum war leer. Wahrscheinlich ein anderer Gefangener. Nun das konnte ihm egal sein. Oder besser gesagt, wollte er es sich nicht mit den Nymphen verscherzen. Als Feuermagier war er hier vollkommen im Nachteil. Er nahm einen kräftigen Schluck vom Tee, der im verschlossenen Krug war und nun im Becher.


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#319

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney

in Dreitan - das Spiel 12.07.2013 01:57
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

War der Typ taub oder was? "Hallo? Ich weiss, dass du da bist, also tu nicht so, als würdest du mich nicht hören!", rief Lor.


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#320

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney

in Dreitan - das Spiel 12.07.2013 01:59
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Irgendwie kam ihm die Stimme bekannt vor, also erhob er sich und ging zu der Stelle an der Wand aus der sie zu kommen schien. Tatsächlich war da ein Spalt. "Was ist?", fragte er heiser, was ihn selber erschreckte.


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