"Die Nymphen besuchen. Die halbe Stadt stand in Feuer. Musste es löschen. Aber die bessere Frage ist wie ihr herkommt..."

Maenavry fragte sich wie man sich in die unterirdische Stadt verirren konnte, doch dann dachte er, dass sie Eingänge so gut versteckt waren, dass man sie wirklich fast nur durch Zufall finden konnte. "Nun, wenn ihr nicht unterwasser atmen könnt, müsst ihr warten, bis die Nymphen euch wieder herausholen... Oder ihr könnt euch auch nach oben graben, was nicht zu empfehlen wäre....Was habt ihr denn in so abgelegenen Teilen der Stadt gesucht?", fragte er dann.

"Nein... Habt ihr sie denn verärgert?", doch bevor Lor antworten konnte, hörte Maenavry ein Platschen hinter sich. Er drehte sich um und erblickte eine Nymphe, die sich aus dem Eingangsloch stemmte. Sie sah ihn direkt an und ihr Gesicht erinnerte ihn an jemanden, nur konnte er nicht sagen an wen.

"Seid gegrüsst Maenavry Serpeta", sagte die Nymphe. "Ich danke euch im Namen der königlichen Familie, dass ihr Loney vom Feuer bewahrt habt."
Maenavry war verwirrt. Wieso scherte es die Nymphe, was mit Loney geschah? Hatten sie etwa doch keinen Krieg gegen den König. "Wer seid ihr?", fragte er dann. "Man nennt mich Zimyia", antwortete die Nymphe lächelnd. Es war ein anderes, viel wärmeres und erlicheres Lächeln, als das des Nymphenmädchens von vorhin. Der Name Zimyia kam ihm bekannt vor, dann traf es ihn wie ein Schlag.
"Verzeiht, verzeiht mir, euer Hoheit!", rief er aus und verneigte sich. Die Nymphe lachte.
Zimyia war die Frau des Königs. Ihre Heirat hatte damals nur dazu gedient, die beiden Völker, die der Menschen und der Nymphen, zu einen, doch es hatte nicht viel gebracht. Nichts desto trotz war Zimyia die Frau des Königs und somit die Königin Loneys. Doch galt diese nicht als tot? Maenavry wusste, dass Nymphen nicht lügen konnten, was nicht hiess, dass sie die Wahrheit sagen mussten, oder sie verdrehen konnten.
"Ich bin schon lange nicht mehr Königin", sagte die Nymphe und lächelte. "Geht es euch besser? Ihr hattet recht viel Feuer absorbiert. Die Feuergeister waren wohl schwer zu kontrollieren?" Maenavry lächelte. "Nein, eigentlich nicht. Das Feuer war nur zu gross... Aber verzeiht, wieso seid ihr hier?"
"Um euch nach draussen zu bringen", war die schlichte Antwort. "Es gebührt sich nicht euch hier festzuhalten. Die beiden Kinder wussten nicht wer ihr seid, darum seid ihr hier. Verzeiht bitte." Maenavry schwieg, dann sah er zu Lor. "Euer Hoheit, dieser Mann hier... Er fand zufällig hierher... Was werdet ihr mit ihm machen?"
"Ich weiss nicht. Meine Schwestern brachten ihn hierher. Das werden sie entscheiden... Ihr aber könnt gehen."

"Ihr seid nicht einmal eine Stunde hier", begann die Nymphe. "Ich bin nicht in der Lage euch frei zu lassen. Auch wenn ich denke, dass ihr nicht hier sein solltet. Immerhin habt ihr ja nichts verbrochen, oder?" Diesmal schauderte Maenavry als er ihr Lächeln sah, dann blickte er zu Lor und zurück zu ihr. Hatte der Mann wirklich etwas verbrochen, ausser illegales Zeug bei sich zu haben?