"Das wissen die nicht", knurrte Maenavry zurück. "Verschwindet, oder ihr werdet zu Fischfilet verarbeietet", zischte er die Nymphen an. Die Krieger zögerten, flohen aber dann. Als Maenavry sicher war, dass sie nicht wiederkommen würden, liess er das Feuer verschwinden und stütze sich an der Wand ab, um nicht umzufallen. Er hatte zu viel Energie verbraucht. "Schliess den Zugang irgendwie", bat er Lor. "Wir müssen uns beeilen und von hier verschwinden."

"Wir schleichen durch den Gang. Am besten hinter der Wache her. Wie gut kannst du Leuten lautlos folgen?", fragte er. In dieser Situation war es gut, dass sehr wenige Assassinen mehr im Palast waren. Und die, die hier waren, waren entweder bei Mei oder die ganze Zeit beim König. Und da er selber die gleiche Ausbildung wie die hatte, konnte er hinter einer Wache ziemlich gut herschleichen, ohne entdeckt zu werden und wenn ihn die Wache entdeckte, dann wäre es zuspät für sie. Aber mit Lors Begleitung konnte alles etwas komplizierter werden.

Menavry nickte. Er schnürte seinen Mantel enger, machte ein paar Schritte zur Probe und war zufrieden. Seine Waffen machten keine Geräusche. Er holte zwei Tücher heraus und warf Lor eines zu. Das andere band er sich um den Mund. "So hören sie nicht unseren Atem und falls sie uns entdecken, kennen sie nicht unser Gesicht", erklärte er. Sie waren bereit.

Sie kamen relativ schnell voran. Maenavry war erschöpft, aber dennoch waren seine Sinne aufs schärfste konzentriert. Als sie an eine Tür gelangten, lehnte er sich lautlos dagegen und horchte. Nichts. Er probierte den Knauf zu drehen und tatsächlich war die Tür unverschlossen. Schnell und leise machte er sie auf. Dahinter war der Schlafraum eines Bediensteten, welcher nicht hier war. Er deutete Lor ihm zu folgen und als sie drinnen waren, schloss er die Tür geräuschlos wieder und spähte durch das Schlüsselloch nach draussen. Niemand war zu sehen. Durch ein Fenster schien Licht in das Zimmer.

Maenavry nickte. "Wir sollten an der Fassade unbemerkt runterklettern können. Aber zuerst...", er öffnete das Fenster und sah sich um. Niemand beobachtete sie. Gut, sie hatten Glück. "Du oder ich?", fragte er Lor.