Als sie ein Stück weit weggeritten waren, blickte Ainbheartach sie an. "Ihr habt dem Mann allerdings auch nicht gesagt in welche Richtung der Junge gerannt ist. Ausserdem hat er nur Hunger. In der Krippe haben sie nicht genug zu essen, seit den neuen Steuern. Wenn er schon in einem Waisenhaus nicht genug zu essen bekommt, kann ich ihm nicht besonders böse sein, dass er stiehlt."

"Ja, das ist ein Problem... Der Junge hat ja niemanden umgebracht. Also kann er die Chance bekommen davon zu kommen... Ich meine in den letzten Jahrzehnten hat sich Loney größtenteils dadurch finanziert, indem man Kriminellen Unterschlupf gewährt hatte. Den Schwarzmarkt gefördert und dafür niedrige Steuern verlangt. Also ist der Junge im Vergleich ein Heiliger... Aber man wird etwas ändern müssen... Die Waisenhäuser und andere staatlichen Einrichtungen betreffend", sie ritten weiter und erreichten die Staungen. Maeva stieg ab und führte ihr Pferd in die Koppel. "Ab jetzt seid ihr für heute freigestellt", aagte sie und sah zu ihm hoch. Dann drehte sie sich nach einem Stallburschuen um und liess nach Eleanor rufen, denn dir war die erste Magd, die ihr in den Sinn kam. Als die Frau dann Minuten später vor ihnen auftauchte, wies Maeva sie an Ainbheartach die freien Zimmer in Innenhofnähe zu zeigen und dann den Innenhof. Sie wollte die beiden einander mit Namen vorstellen, doch so wie sie sich ansahen, kannten sie sich bereits. Das Mädchen grinste. "Dann lass ich euch allein. Einen schönen Abend wünsche ich", sie nickte den beiden zu und entfernte sich in Richtung Dom.

Der Nordmann grinste und küsste Eleanor ungeniert auf den Mund. "Ich denke das wird schon ein schöner Abend werden.", raunte er und legte die Arme um ihre Hüften. "Ich habe ein Zimmer in der Nähe des Innehofes bekommen. Willst du es dir mal ansehen?"
Sie lächelte schelmisch und schlang die Arme um seinen Hals. "Wenn du in dem Tempo weitermachst bis bald Captain der königlichen Leibwache."
"Wer weiss. Vielleicht bin ich das mal. Immerhin soll Maeva irgendwann mal Königin werden. Aber genug davon. Lass uns mein Zimmer ordentlich einweihen."

Als sie zurück war, war es schon verdammt spät. Der alte Elf hatte ihr einige chemischen Reaktionen gezeigt. ihr Haar stand auf, im Gesicht hatte sie Russspuren von einer Explosion mit Schwarzpulver und sonst noch was. Sie hatte das Experiment versaut. Aber Newayer hatte nicht viel zu gesagt, hatte sie korrigiert, das alles aufschreiben lassen und sie dann nach hause geschickt.
Ohne sich zu waschen oder zu kämmen oder gar im Spiegel anzusehen, liess sie sich aufs Bett fallen und schlief kurz darauf ein. Sie wurde erst vgegen Mittag des darauffolgenden Tages von Ainbheartach geweckt, als dieser gegen ihre Zimmertür klopfte.
Verschlafen und verpeilt öffnete sie ihm und brauchte ein weilchen, bis sie wusste was los war, und dass sie wie ein kleines Monster aussehen musste.

Ein wenig erstaunt über ihren wenig schicklichen Auftritt. Nichts erinnerte mehr an das ernste Mädchen von Gestern. "Was habt ihr denn gestern Abend noch angestellt, Herrin? Ihr seht so aus, als ob ihr versucht hättet euren Kamin zu fegen. Soll ich jemanden rufen, der euch warmes Wasser und ein Stück Seife bringt?"

"Alchemieunterricht... Ich bin ungeschickt in dem Fach. Aber nicht mehr lange...Nicht nötig, danke", gähnte sie und streckte sich. "Irgendwo gibt es immer heisses Badewasser... Wir sind hier verwöhnt... Und wie war die gestrige Nacht", fragte sie schelmisch grinsend und nicht gerade diskret.

"Ich wüsste nicht was euch meine Bettgeschichten angingen, Herrin.", erwiderte er mit einem leisen Lachen, wurde dann aber wieder ernst. "Was habt ihr den Rest des Tages vor, bis wir am Abend unseren kleinen Ausritt machen werden?

"Bin nur neugierig", meinte sie grinsend und zuckte mit den Schultern. "Ich werd sowas eh nie haben."
Sie überlegte und kratzte ihren Kopf. "Ich weiss nicht... Auf was hättet ihr so Lust? Ich mag iwie nicht ins Training heute."

"Trinken und eine Runde mit Madog und den anderen Soldaten würfeln.", erwiderte Ainbheartach prompt. "Ich denke kaum, dass der König sonderlich erfreut wäre, wenn ich euch zum Trinken und Glücksspielen ermuntere. Also werde ich mir wohl was anderes überlegen müssen. Was machen die Adeligen eingentlich so den ganzen Tag? Als einfacher Mann hört man lediglich nur Geschichten von den ausschweifenden Festen, den Reich gedeckten Tischen und den erlesenen Weinen. Aber ich denke kaum, dass sich alle Adligen den ganzen Tag mit solchem Kram beschäftigen, dann wären sie ja alle in kürzester Zeit Fett wie ein Mastschwein."

"Einige sind es ja auch", meinte sie zwinkernd, "Naja... Nicht viel... Also das gleiche wie normale Bürgerliche... Nur... Ehm... in höheren Preisen? Ich weiß nicht... ich hab nicjt viel mit dem Adel zu tun", meinte sie Schulterzuckend. "Aber würfeln klingt eigentlich ganz gut." Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und wirkte mit ihrer strubbeligen Frisur und dem verrussten Gesicht, wie ein kleiner Teufel.