RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 01.02.2014 15:18von Armelion •

Firyal zuckte mit den Schultern. "Ich weiss nicht woher er kam. Er war ein Fremder. Eines Abends tauchte er einfach auf und setzte sich ins Wirtshaus. Er hörte nur zu was die Leute sagten, mehr nicht. Ich nahm ihn für eine Weile auf, da er um Essen und Obdach bat. Er zahlte gutes Geld und blieb für eine Weile. Nach vier Wochen verschwand er wieder und ich bemerkte erst ziemlich spät, dass ich schwanger war.", fasste sie zusammen.
Das Mädchen heulte Rotz und Wasser, als er sich auf den Weg zum Waisenhaus machte. Sie biss ihn und gebärdete sich so wild, dass schliesslich sein Pferd anfing zu bocken. Mit einem ärgerlichen Grummeln sass er ab und stellte das Kind vor sich hin. Sie trat ihm prompt vors Schienbein, stiess sich aber nur die Zehen an seinen stählernen Beinschienen. Ihr Schluchzen steigerte sich noch, wenn das überhaupt möglich war. Kurzerhand klemmte er sich das Kind unter den Arm und nahm das Pferd an den zügeln. Bis zum Waisenhaus sollte es nicht mehr so weit sein. Einige Passanten warfen dem Soldaten mit dem zappelnden Bündel unter dem Arm verwunderte Blicke zu, doch Ainbheartach ignorierte sie. Nach einigen Minuten hatte er das Waisenhaus erreicht und trat, da er keine Hand frei hatte, zwei, drei Mal heftig gegen die Türe.
Eine junge Frau machte auf und warf ihm einen finsteren Blick zu. "Ihr könnt eure Tochter nicht hier abgeben.", erklärte sie ihm kategorisch, bevor er auch nur den Mund aufmachen konnte.
"Sie ist nicht meine Tochter. Sie ist das Mädchen einer Dienerin von Maeva. Meine Herrin wünscht das ihr auf das Kind acht gebt.", entgegnete er wütend und drückte ihr das immer noch heulende Kind in die Arme.
"Warum kann sie dann nicht auf das Kind aufpassen?", fragte eine Stimme hinter ihm. Ainbheartach drehte sich um und fand sich Auge in Auge mit einem etwa 20 jährigen Mann wieder. Aus der Kleidung, die der Kerl trug, konnte er erraten, dass er wohl einer der Adeligen Loneys war.
"Wer seid ihr?", erwiderte er ohne auf die Frage des Mannes einzugehen.
"Ich bin der Earl von Midvale. Der Stifter dieses Waisenhauses und ich frage mich warum Prinzessin Maeva uns ein weiteres Kind schickt, da sie sicherlich schon weiss, dass ich nicht genügend Geld aufbringen kann um sie zu versorgen? Die wenigen Münzen die uns Loney zukommen lässt reichen gerade um das Gebäude imstande zu halten."
Ohne ein Wort schnürte Ainbheartach seine Börse auf und gab dem Mann eine halbe Silbermünze. "Das sollte für eine Weile reichen und richten sie dem Jungen, der sich als Beutelschneider versucht, meine Grüsse aus."
Der Earl von Midvale grinste und mit einem Mal wirkte er wie ein junger Flegel. "Das werde ich tun." Ainbheartach schwang sich wieder in den Sattel und ritt zurück zum Haus.

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 01.02.2014 16:20von Randreyah •

Sie hatten nicht lange gebraucht und Maeva hatte Firyal reingeschickt sie selber sass auf der Türschwelle und unterhielt sich mit dem Ritter, bis Ainbheartach kam. Dann stand sie auf, band ihr Pferd los und lief ihm entgegen. "Und, haben sie mich verflucht oder nur gemotzt?", fragte Maeva den Nordmann, welcher schlecht gelaunt wirkte.
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 01.02.2014 16:34von Armelion •

"Der Earl von Midvale will mehr Geld vom König. Er hätte nicht genug um die Kinder zu versorgen. Jedenfalls klang es ganz danach und er lässt fragen, wieso ihr nicht selbst jemanden anheuern könnt?", erwiderte er. Allerdings hatte er nicht deswegen eine schlechte Laune. Sein Gewissen plagte ihn wegen des Kindes, auch wenn er versuchte es auszublenden.

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 01.02.2014 17:36von Randreyah •

Maeva lächelte dünn. "Weil ich mindesten genausowenig, wenn nicht weniger Geld zur Verfügung habe, wie der geschätzte Earl", antwortete sie. "Ich glaube, morgen werde ich ihn zum Tee einladen müssen... Wisst ihr, Ain, es wäre mir ebenfalls lieber, wenn das Waisenhaus mehr Geld zur Verfügung hätte... Aber es wird durch die Steuern finanziell unterstützt. Ich kann darüber nicht entscheiden. Darüber stimmt der Rat ab und der König sagt dann Ja oder Nein zur Abstimmung."
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 01.02.2014 20:16von Randreyah •

Am nächsten Tag bereitete Maeva alles vor für den Besuch des Earls. Sie scheuchte die Dienerschaft hin und her und liess nach Firyal, dem Vernarbten rufen und sie einweisen und -kleiden. Als alles bereit war, kam Ainbheartach - sie war vor Sonnenaufgang aufgestanden und hatte einige Leute aus dem Bett gescheucht. Sie begrüsste ihn und schickte dann einen Diener nach Loney, um den Earl zu rufen.
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RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 01.02.2014 21:39von Armelion •

Numair blickte auf, als der Bote erschien. Überrascht über die Einladung stand der Earl auf und blickte an sich runter. Er war gut genug gekleidet für eine so plötzliche Bitte zum Tee. Sein dunkelblaues Surkot wie auch seine Beinlinge waren einigermassen sauber, wenn man mal von ein paar Pferdehaaren absah. Ohne ein weiteres Wort ging er raus, schwang sich in den Sattel und ritt hoch zum Palast.
Dort angekommen liess er sein Reittier in der Obhut eines Stallknechtes zurück und machte sich auf den Weg zum Innenhof. Die Wachen musterten ihn einen Augenblick lang, liessen ihn aber passieren, sobald er ihnen seinen Namen nannte. "Eine Ehre euch zu treffen, Prinzessin Maeva.", sagte er förmlich, verbeugte sich vor ihr und führte ihre Hand kurz an seine Stirn.

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 02.02.2014 05:00von Randreyah •

"Earl Numair von Midvale, es ist eine Freude euch hier zu haben", erwiderte sie freundlich und lächelnd den Gruss und neigte den Kopf, einen Knicks andeutend. "Bitte, setzt euch", bat sie und sie schien wie ein anderer Mensch, herzensgut, zierlich, warm, freundlich, schlichtum die perfekte Prinzessin. Doch es war alles gespielt, den Verhaltensregeln des Adels angepasst, von ihrer edlen Robe, über ihr hochgestecktes Haar und den Schmuck, bis hin zum Lächeln, der Ton- und Wortwahl und der Gestik. Der Earl stellte sich vor den ihm zugewiesenen Korbstuhl und wartete, bis Maeva sich ihm gegenüber setzte. "Ich wollte mit euch einige Dinge besprechen, die mit euren Pflichten zu tun haben", begann sie und sofort kam der Butler herbei, servierte den Tee und richtete den ersten Dessertgang an. "Aber erzählt mir erst einmal, wie es euch geht. Immerhin trifft man sich nur an lauten Festen. Da hat man so schlecht die Gelegenheit zu plaudern", meinte sie fröhlich und lachte, nahm die Tasse mit Untertasse in die Hand und sah den Earl erwartungsvoll an.
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