Maenavry gähnte, als die Sonne aufging. Er war sich nicht sicher ob Naja schon in Loney war, doch die Stadt erwachte schon. Rufe vom anderen Ufer waren zu hören, als die Fischer und Händler den Hafen verliessen. Neben ihm lag Fero zusammengerollt. Sie hatten im Freien übernachtet, was sich als bequemer erwies als gedacht. Zwar war es verdammt kalt gewesen, doch mit der Feuermagie konnte er sich wachhalten. Der Dämon entschloss sich ohne den Drachen in die Stadt zu gehen, der es nur mit einem müden Knurren bestätigte, gähnte, sich streckte und wieder zusammenrollte.
Eine Stunde später schlenderte Maenavry durch die Strassen der Stadt. Er war nur wenige Male hier gewesen und doch mochte er die Stadt. Soviel er sich erinnerte war das die Stadt der Südlichen Assassinen. Sicherlich waren noch einige irgendwo beim König. Er hatte nicht sonderlich Lust ihnen zu begegnen, doch sie würden ihn wohl oder übel dulden müssen.

Naja war früh am Morgen aufgestanden. Begleitete die alte Frau zu Fuss zur Stadt, was eine Weile dauerte, da die Bäuerin schon so alt und langsam war, dass Naja beinahe im Gehen einschlief. Sie erreichten die Tore Loneys genau dann, als die meisten Händler in die Stadt wollten und so mussten sie eine Weile vor dem Tor warten. Die Frau erzählte ab und an was über früher, ihren Mann, ihre Kinder, fragte Naja das eine oder andere und diese antwortete freundlich. Wieso wusste sie selber nicht.

Maenavry drehte sich verwundert um. Erkannte die Person zuerst gar nicht, doch als das kleine Glöckchen in seinem Hinterkopf läutete und er sie erkannte, hatte er sie bereits am Kragen gepackt und gegen eine Hauswand gedrückt. "Du", zischte er wütend. "Was willst du von mir?" Die Wut von damals war wieder hochgekommen. Sie hatte ihn schliesslich benutzt um in das Lager dieses Grafen zu kommen und dann musste er einen Teil der Suppe auslöffeln, als sie schön und unbeschadet davongekommen war. Seine freie Hand, die er zur Faust geballt hatte, zitterte vor Anspannung, da er sich zurückhalten musste, sie nicht zu verbrennen. Flammen umtanzten schon seine Finger und dann bekam er sich wider in den Griff, liess sie los, aber versperrte ihr mit dem Arm den Weg.

Er biss die Zähne zusammen und fragte sich ob sie ihn provozieren wollte. Wenn ja würde sie es wahrscheinlich bald schaffen. "Dann könnt ihr ja jetzt weitergehen", sagte er barsch und entfernte sich einen Schritt von ihr, sie nicht aus den Augen lassend.

"Ich aber eure nicht", knurrte er und drehte sich um zum Gehen. Er musste so schnell es ging Naja finden. Hoffentlich würde er dann Loney wider verlassen dürfen.

Er blieb stehen, drehte sich um und zählte bis vier, bevor er ihr antwortete, da er ansonsten gebrüllt hätte. "Weil ich Menschen nicht mag, die mich für ihre Zwecke ausnutzen", sagte er statt der anderen Dinge, die ihm durch den Kopf gegangen waren. Aus irgendeinem Grund schaffte sie es, dass seine Wut immer weniger wurde und das gefiel ihm nicht. Sie schien geübt darin zu sein Leute das fühlen, denken und tun zu lassen, was sie wollte.