RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 21.02.2014 00:33von Randreyah •

Sie nahm seine Antwort zur Kentniss und erwiderte einige Schritte lang nichts. "Mein Bruder will sich vielleicht ein Pferd kaufen. Ich hingegen bin zufrieden mit denen, die ich habe", antwortete sie dann, "Aber es würde mich reizen einer Auktion beizuwohnen und meinen Bruder zu beraten. Er kennt sich nicht so gut aus mit Tieren."
some men just want to see the world burn


RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 23.02.2014 15:10von Randreyah •

Viel passierte nicht nachdem Lord Numair gegangen war nicht.
Der Graf von Eichenlind und seine Kinder bereiteten sich auf einen Auktionsbesuch vor. Der alte Graf selber würde nicht gehen, aber ohne seine Tochter, die alles am Gut regelte und seinen Sohn, der in der Öffentlichkeit erschien, musste der alte Gutsherr selbst wieder die Aufgaben übernehmen.
some men just want to see the world burn

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 24.02.2014 20:34von Armelion •

Numair kam erst gegen Mitternacht in einem der kleinen Dörfer an, die zu seiner Grafschaft gehörten. Er nahm sich die Zeit um eine Nachbarsfehde zu schlichten, bevor er weiterzog. Die Auktion würde die nächsten Tage voll in Anspruch nehmen. Die Schlachtrösser würden am meisten einbringen. Die grossen Tiere brachten teilweise bis zu 300 Goldstücke ein. Seine Vorfahren hatten Jahre gebraucht um die Zucht aufzubauen und noch einige Jahre mehr um den heutigen Ruf zu erwerben. Allerdings hatte er nur an die 30 dieser Tiere und nur reiche Lords konnten sich etwas solches leisten.
Der Kauf lohnte sich aber. Die Pferde die er ausbildete scheuten nicht vor Feuer und Lärm und würden auch genügend Kraft haben, um neben einem gepanzertem Ritter, selbst eine Rüstung zu tragen. Die restlichen Tiere waren hochklassige Reittiere die etwa 30-100 Goldstücke das Stück einbrachten, je nach dem was für einen Eindruck sie auf die Käufer machten.
Gegen den späten Mittag kamen sie ritten Numair und seine Begleiter über einen kleinen Hügel und blickten auf das Dorf Midvale runter. In der Mitte des Dorfes befand sich ein kleiner Schrein und eine ordentliche gebaute Kapelle. Neben der Kapelle lag der baumbestandene Dorfplatz mit dem alten Pranger mitten darauf, glücklicherweise unbesetzt, und ringsherum erhoben sich die strohgedeckten Häuser der Bauern, mit ihren Schuppen, Ställen und Gemüsegärten. Grössere Häuser in grosszügigeren Gärten und kleinere Häuser in winzigen Gärten, je nach Wohlstand der Bauernfamilien. Am Dorfrand, ein bisschen ausserhalb, standen noch zwei weitere Gebäude: die Schmiede und die Mühle. Beide lagen direkt an einem grösseren Bach, der hinunter zum Loney floss. Sie ritten den Hügel hinunter und die letzten Strahlen der Sonne liessen die Spitze des Greisenkopfes hell aufleuchten. Der Greisenkopf war ein weiterer Hügel, der seinen Namen der kugelrunden Kuppe aus kahlem Kalkstein verdankte, auf der nichts wachsen wollte.
Geoffrey, der Stallmeister, hatte sie kommen sehen und nahm Numair gleich zur Seite. "Die Vorbereitungen laufen gut. Die ersten Händler sind ebenfalls schon eingetroffen. Dein Steward lässt die Soldaten als Büttel arbeiten, dann haben sie endlich mal was zu tun und liegen nicht nur dauernd auf der faulen Haut rum.", erklärte er.
"Bis jetzt keine Probleme?", erkundigte sich der junge Earl.
Geoffrey schüttelte den Kopf. "Nichts bis auf die kleinen Katastrophen des Alltags. Pollux hat sich beim Schmied losgerissen und einen der Stallburschen über den Haufen gerannt. Das sollte dem Jungen eine Lehre sein. Der Kerl hat doch tatsächlich vergessen den Gaul anzubinden. Wir brauchten fast einen ganzen Tag bis wir ihn wiederfanden."
"Und wie geht es meinen Geschwistern?"
"Hal hat sich hervorragend um die eine Hälfte deiner Grafschaft gekümmert. Er hat dem Steward viel geholfen. Der Junge macht sich gut. Du solltest ihn irgendwo hinschicken, wo er etwas aus sich machen kann. Deine kleine Schwester ist wie immer ein Wildfang. Sie treibt sich den ganzen Tag im Gestüt herum und ist der verwöhnte kleine Liebling der Stallburschen.", brummte er verstimmt. Numair grinste. Geoffrey fand die Erheiterung des jungen Lords offenbar unangebracht, denn die Runzeln auf seiner Stirn vertieften sich. "Sie wird keine richtige Dame werden, wenn du weiterhin zulässt, dass sie solchen Unfug treibt."
"Sie ist noch jung und hat noch genug Zeit um aus dem Alter herauszuwachsen.", erwiderte Numair und seinem Tonfall war deutlich anzuhören, dass er das Thema beenden wollte. Geoffrey brummte und fuhr sich mit einer Hand über den kurzen Bart.
"Der Onkel von Lady Schwarschnee ist ebenfalls heute angekommen."
"Was will der denn hier?", entfuhr es ihm.
"Mit dir reden. Ich habe ihm ziemlich unmissverständlich klargemacht, dass sein hochwohlgeborener Arsch hier unerwünscht ist. Der Kerl hat sich aber nicht abwimmeln lassen und darauf bestanden, dass ich ihn mit Lord Schwarzschnee anrede. Denkst du der König hat ihm die Schwarzschneeburg übertragen?"
Numair schluckte, das wäre eine äusserst ungünstige Entwicklung der Lage. Anstatt zu antworten fragte er, "Wo ist er jetzt?"
"Auf deiner Burg.", erwiderte Geoffrey knapp. "Willkommen zu Hause und viel Glück, Junge.", brummte er und klopfte Numair auf die Schultern. Der junge Earl lächelte, "Danke das werde ich wohl brauchen."

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 24.02.2014 22:53von Armelion •

Der Onkel von Rowenia Schwarzschnee war ein grosser Mann mit pechschwarzen Haaren. In seinem Bart zeigten sich schon die ersten silbernen Strähnen, doch man sah ihm seine Stärke und Gewandtheit immer noch an.
"Lord Numair von Midvale. Endlich treffen wir uns mal.", begrüsste er ihn und packte Numairs Hand in einem festen Händedruck. Zu hart, fuhr es dem jungen Lord durch den Kopf, traue nie jemandem mit einem festen Händedruck.
"Lord Kjartan.", grüsste Numair steif und sah Unwillen in den Augen des Mannes aufflackern, da er ihm den ersehnten Titel verweigerte. "Was wünscht ihr hier?"
"Dir mangelt es an Höflichkeit, mein Junge.", knurrte Kjartan.
"Ich bin mir nicht bewusst, dass ich euch einen freundlichen Empfang schulde, Sir. Und ich bin nicht euer Junge. Also erspart mir das ganze Theater und sagt, weshalb ihr hier seid.", entgegnete Numair eisig.
Kjartans Gesichtsausdruck wurde so finster, dass Numair einen Augenblick befürchtete, dass er ihn absteche würde. "Ich bin hier um dich vom Entschluss des Rates und des Königs zu informieren. Es ist ihr Wunsch, dass du und Rowenia Anfang Sommer heiratet. Hiermit seid ihr offiziell verlobt." Er konnte ein hämisches Grinsen nicht ganz unterdrücken. "Euer Plan war ziemlich offensichtlich, wenn ich das hinzufügen darf."
Numair ballte die Fäuste, "Ihr habt mich verfolgen lassen?"
Kjartan erwiderte nichts. Numair war drauf und dran auf den überheblichen Drecksach loszugehen, doch sein Bruder Hal wählte genau diesen Moment um das Zimmer zu betreten und Wein einzuschenken. Er hatte wohl das Gespräch mitgehört und wollte wahrscheinlich verhindern, dass es zu einem Blutvergiessen zwischen Numair und Kjartan kam., Numair leerte den Becher in einem Zug und warf seinem Bruder einen dankbaren Blick zu. Hals Gesichtsausdruck blieb so ausdruckslos wie als er das Zimmer betreten hatte, doch Numair erkannte das wütende Funkeln in den Augen seines Bruders. Nur dass Hal es weit besser verstand seine Gefühle zu beherrschen. Mit 15 Jahren war er schon ein formvollendeter junger Edelmann und hatte ein gesundes Selbstbewusstsein. Es war sicherlich kein Zufall gewesen, dass er gerade diesen Zeitpunkt gewählt hatte um Wein auszuschenken.
"Da bleibt lediglich das Hindernis, dass ihr Rowenia dazu überzeugen müsst mich zu heiraten.", sagte Numair als er seinen Zorn wieder hinreichend im Griff hatte.
"Ich bin überzeugt sie wird eine willige Braut sein.", erwiderte Kjartan kühl und leerte ebenfalls seinen Becher.
"Wann habe ich die höchst zweifelhafte Ehre meine Zukünftige Frau denn kennen zulernen?"
"Ihr werdet sie am Tage eurer Hochzeit auf der Schwarzschneeburg sehen." Damit stand Rowenias Onkel auf und hielt Hal seinen Becher hin. Der Junge schenkte anstandslos nach.
"Werdet ihr uns in dem Fall von eurer Anwesenheit erlösen? Mir ist schon so schlecht, dass ich bald auf eure blank polierten Lederstiefel kotzen könnte."
Endgültig beleidigt leerte Kjartan den Weinpokal und stiefelte dann hinaus.
"Das war nicht sonderlich taktvoll, Bruder.", sagte Hal leise, sobald Rowenias Onkel ausser Hörweite war.
"Ich weiss, ich weiss.", erwiderte Numair gereizt. "Ich frage mich nur wie dieser Bastard mich verfolgen lassen konnte ohne, dass ich es merkte." Er nahm einen tiefen Atemzug und liess sich in einen der gepolsterten Sessel vor dem Kamin sinken. "Ich habe gehört, du hast dich gut gehalten, während meiner Abwesenheit." Hal erwiderte nichts, sondern schenkte sich selbst auch einen Becher ein. "Würdest du gerne an den Hof gehen? Vielleicht lässt sich dort eine Heirat arrangieren."
"Ich bin erst 15!" Hal blickte Numair entsetzt an und dieser lachte schallend.
"Sei froh wenn du wählen darfst. Allerdings bezweifle ich, dass Kjartan die liebreizende Rowenia davon überzeugen kann, mich zu heiraten. Er wird sie wohl zum Priester schleifen müssen."
"Wirst du der Heirat zustimmen?", fragte Hal vorsichtig.
"Das weiss ich noch nicht, aber darüber kann ich mir auch später den Kopf zerbrechen. Nächste Woche fängt der Markt an und bis dahin haben wir noch allerhand zu tun."

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 24.02.2014 23:25von Randreyah •

Beinahe schäumend vor Wut knallte Maeva die Tür hinter sich zu. Ihre Wange brannte noch von der Ohrfeige, die ihr die Gouvernante verpasst hatte. Wäre sie nicht kurz darauf aus dem Raum geschleift worden, hätte sie der Frau ebenfalls eine gewischt - und auch dem König.
"Eule!", brüllte das Mädchen, doch der Schwarzmagier erschien nicht. Noch wütender, als davor, schnappte sie sich einen Schürhaken vom Kamin und schleuderte ihn gegen die Tür. In dem Moment erstarrte sie, da jemand diese öffnete und nur um Haaresbreite vom geworfenen Werkzeug verfehlt wurde. Es war der vernarbte, ehemalige Sklave, den sie jetzt als Diener angestellt hatte. Sie scheuchte ihn weg, ohne zu hören, was er zu sagen hatte. Sie wusste es bereits.
Ihr Cousin hatte sie beschatten lassen, hatte die meisten Leute um sie herum bestochen und bezahlt. Maeva fauchte ihr Spiegelbild an und beruhigte sich dann wieder, atmete ein paar Mal durch und sah sich an. Dann überlegte sie, kämmte ihr Haar, band es zusammen und zog ihr bravstes Kleid an.
Sie grinste, als sie ihr Spiegelbild sah. Sie sah so brav und unschuldig aus. Ihr Vetter wollte ein kleines Anziehpüppchen? Er konnte eins haben, aber er würde den Wunsch bitter bereuen.
Die nächsten Tage über war sie wie verwandelt, ihr kleiner Wutausbruch bei der Versammlung - welcher ihr die Ohrfeige eingebracht hatte - war wie vergessen und als die Pferdeauktion der Midvales begann kam sie rechtzeitig zur Präsentation der Tiere an. Liena und Werdash begleiteten sie. Diener hatte sie keine dabei, ausser den Nordmann, die Halbzwergin und zwei Ritter, als Leibgarde.
Die Kleider, die die kleine Lady trug, waren mehr als nur unpraktisch und sie bemühte sich ihr Unwohlsein unter einem Lächeln zu verbergen, doch ihre Füsse schmerzten, das Korsett drückte und sie glaubte bei jedem Schritt ihren Rock zu zerreissen, weil sie immer auf den Saum des Unterrocks trat. "Den Kopf gerade halten MyLady", murmelte ihr Linea zu, welche ihrerseits nicht besonders erfreut über die Entscheidungen des Königs war.
"Heradach", meinte die Prinzessin an den Nordmann gewandt, "Geht und sucht Lord Numair. Bitte."
some men just want to see the world burn

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 24.02.2014 23:50von Armelion •

"Gut." Ainbheartach bahnte sich einen Weg durch die Menge, wobei er nicht gerade zimperlich vorging. Der Earlo von Midvale hatte viele Soldaten als Büttel eingestellt, die in kleinen Gruppen, regelmässig Patrouillengänge machten. Es dauerte fast zwanzig Minuten, bis er den Earl ausfindig gemacht hatte, da dieser die ganze Auktion und den Markt zu überwachen schien. "Earl Numair. Prinzessin Maeva wünscht euch zu sehen.", sagte er ruhig.
Der Earl nickte lediglich und wechselte ein paar leise Worte mit einem Jüngling. "Jetzt kommen die Ackergäule an die Reihe. Sieh zu, dass niemand gar zu schamlos betrogen wird."
Der Jüngling grinste und schüttelte den Kopf. "Ich und Geoffrey kümmern uns darum, Bruder. Geh und such die Prinzessin auf."
"Wo ist eigentlich Isabella?"
"Die treibt sich wahrscheinlich irgendwo rum, aber die Stallburschen werden schon ein Auge auf sie haben. Ah, sie mal dort hinten ist sie.", sagte er und deutete über das Reitfeld. Ainbheartach blickte in die angegebene Richtung und sah ein junges Mädchen in einem kostbaren Kleid auf den Schultern eines Stallburschen sitzen.
"Kommt jetzt. Maeva wartet auf euch.", drängte er schliesslich ungeduldig, als Numair weitere Befehle erteilte. Der Earl folgte ihm schliesslich und sie fanden die Prinzessin am Rande eines weiteren Feldes, wo ein paar Pferde aufgeführt wurden.
"Prinzessin. Der Earl von Midvale."
Numair lächelte und verbeugte sich tief vor Maeva. "Willkommen in Midvale Prinzessin.", grüsste er sie höflich und wandte sich dann an Linea und Werdash. "Schön dass ihr ebenfalls gekommen seid Lady Linea. Eure Anwesenheit ist wahrlich ein erquickender Anblick." Die übliche Floskel bekam durch ein breites Lächeln echte Wärme und er führte kurz ihre Hand an die Lippen. "Ihr seid ebenfalls herzlich willkommen, Werdash. Die Auktion für die Reittiere wird allerdings erst in ein paar Stunden beginnen. Ich hoffe ihr könnt euch bis dahin gedulden."
Ainbheartach biss sich auf die Lippen um nicht zu grinsen. Das Adelige immer so geschwollen daherreden mussten.

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney
in Dreitan - das Spiel 25.02.2014 00:10von Randreyah •

Maeva nickte nur und lächelte süss und brav, da sie einige andere Adelige und deren Argusaugen hinter Numair sah und spürte. Sie bedankte sich schlicht für seine Gastfreundschaft und lobte die Auktion und die Tiere, auch wenn sie nicht viele davon gesehen hatte.
"Ich kann warten", meinte Werdash knapp und grinste seine Schwester an, diese ignorierte ihn jedoch, also wandte er seine Aufmerksamkeit wieder den Pferden zu, die recht grosse und robuste Tiere zu sein schienen. "Ich danke euch Lord Numair", entgegnete Linea mit einem Knicks.
"Sagt, Earl, macht es euch etwas aus, uns später etwas eurer Zeit zu erübrigen?", fragte Maeva. "Ihr scheint recht in Eile und recht beschäftigt. Verzeiht, wenn wir euch aufhalten..."
some men just want to see the world burn

![]() 0 Mitglieder und 10 Gäste sind Online |
![]()
Das Forum hat 111
Themen
und
30462
Beiträge.
|
![]() | Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de |