"So viel Gold ist schwer. Ich habe es nicht direkt bei mir, aber dabei, ja. Mein Diener, der seperat angereist ist, wird es abzählen und dann das Tier bezahlen", antwortete die Lady und lächelte anschließend ihren Bruder an. "Alles gute zum Geburtstag, mein Lieber. Lass dir zeigen, wie man so ein Pferd handhabt", meinte sie und wandte sich dann an Numair. "Verzeiht, ich muss meine Geldbörse schnell holen gehen", lächelte sie, wobei man nicht genau wusste worüber sie so amüsiert war. Linea verabschiedete sich knapp von der Prinzessin und verschwand dann in der Menge.
Werdash stand unschlüssig da und wusste nicht wohin mit sich, wurde hie und da von jemandem ztuer Seite geschubst und stellte sich dann näher zur Prinzessin. "Wollt ihr kein Pferd ersteigern, Mylady?", fragte er das Mädchen. Diese schüttelte nur amüsiert den Kopf. "Sagt, Lord Midvale, das Kettenhemd von vorhin, war das nicht der älteste Sohn Huilendorn?"

"Vielleicht. Aus der Ferne habe ich ihn nicht erkannt und falls er es war hat er sein Wappenrock nicht getragen. Wird eure Schwester diesen Mann heiraten müssen oder einen seiner jüngeren Brüder?", fragte Numair und versuchte den Mann in der Menge ausfindig zu machen.

"Den mittleren der drei, glaube ich", antwortete Werdash.
"Vielleicht war er's nicht", murmelte Maeva leise. "Sagt, Numair, was kommt nach der Auktion? Ein Fest?", fragte die Prinzessin neugierig.

"Ja. Ein paar Gäste sind eingeladen. Hauptsächlich politisch gleichgesinnte, doch auch solche, die noch ein wenig wanken. Ihr könnt also die Gelegenheit nutzen um ein paar neue Verbündete zu gewinnen. Das Fest findet aber erst gegen Abend statt. Bis dahin könnt ihr euch noch ein wenig auf dem Markt umsehen. Ich werde bis dahin meinen Bruder Hal ablösen. Der Junge hat sich ein wenig Freizeit verdient. Ich hoffe ihr werdet beim Fest erscheinen." Er verbeugte sich leicht vor ihr und verschwand dann in der Menge um seinen Bruder zu suchen und ihn von seinen Pflichten zu erlösen.

Werdash sah sich schlecht gelaunt um. Sagte aber nichts und Maeva strahlte ihre Leibwächter an. "Wollt ihr etwas essen oder trinken?", fragte das Mädchen, "ich geb ne Runde aus!"
"Ich... gehe meine Schwester rufen", murmelte der junge Eichenlind, verneigte sich und verschwand.
Maeva liess sich vom Stuhl rutschen - mehr oder weniger elegant - und sah sich um. "Heradach, ihr überragt die Menge... Seht ihr einen Essensstand oder sowas?"

"Dort hinten ist ein Metstand und gleich daneben kann man gebratenes Fleisch kaufen. Mehr braucht man nicht zum Leben." Er drängte die Leute zur Seite und schaffte so eine Gasse für Maeva, die ihm durch die Menge folgte. Die Halbzwergin ging hinter der jungen Prinzessin.

"Sagt, mögt ihr Fleisch?", fragte das Mädchen die Frau hinter sich, diese brummte nur eine Antwort, wie immer, es klang nur positiv oder negativ, mehr brachte man aus der Frau nicht raus. Maeva seufzte und widerstand dem Drang ihr Kleid zu kürzen, raffte es nur und folgte Ainbheartach. Sie war froh, ein zweites Kleid dabei zu haben, für das Fest, ansonsten würde man sie als Wilde bezeichnen. Nun gut, das war sie eigentlich auch, aber niemand hatte dss Recht die zukünftige Königin so zu nennen.
Maeva grinste leicht schräg, nahm das Fleisch entgegen, das Ainbheartach für die Halbzwergin, ihn selbst und sie gekauft hatte und beäugte durstig einige Metkrüge, die über den Tresen gingen.
"Was wollt ihr nachher noch unternehmen?", fragte sie und musterte das Fleisch, bevor sie hineinbiss. Die Frage war an niemand bestimmtes gerichtet.

"Ich hatte gehofft wir bleiben ein wenig hier. Es ist gemütlich und man kann euch und alle die sich euch annähern besser im Auge behalten.", fügte er hinzu bevor er einen tiefen Zug aus seinem Metkrug nahm und einen Seufzer der Erleichterung von sich gab. "Ah! Es gibt nichts besseres auf dieser Welt, als einen Krug mit kühlem Met.", brummte er zufrieden. "Das Fest beginnt ja etwa in..." Er warf einen raschen Blick zur Sonne hoch, "in etwa 2 oder 3 Stunden. Ich nehme an ihr wollt euch noch umziehen und vielleicht noch ein Bad nehmen." Während ihrer Reise nach Midvale hatten sie gutes Wetter gehabt, doch die Strassen waren staubig gewesen und entsprechend sah man ihnen dies auch an. Ihn störte der Dreck nicht sonderlich, doch die anderen Adeligen würden vielleicht über Maevas Erscheinung die Nase rümpfen.

Sie sah an sich hinunter. "Ijr habt recht", seufzte sie und zitierte ihre Erzieherin: "Das Erscheinungsbild einer Prinzessin repräsentiert den Wohlstand ihres Landes. Ihre Manieren sollen die Kultur ihres Landes widerspiegeln... Ich glaube ich bin nicht geeignet Prinzessin zu sein."
Sie grinste, schnappte sich ebenfalls einen Metkrug und trank.

Ainbheartach lachte und prostete ihr zu. "Sollen sie doch denken was sie wollen. Sobald ihr Königin seid, wird so oder so niemand es mehr wagen euch zu kritisieren." Er leerte seinen Krug und rülpste. "Ich bin wahrscheinlich auch nicht, dass was ein guter Umgang für eine Prinzessin ist.", meinte er. "Gehen wir hoch zur Burg."