"Wahrscheinlich hat sie einen von denen wiedererkannt.", erwiderte Ainbheartach mit einem Schulterzucken. Als sie in seinem Zelt waren, liess er sie mehr oder weniger sanft auf sein Bett runter. Das kleine Mädchen starrte ihre Mutter mit grossen Augen an und klammerte sich dann an das Bein des Nordmannes fest. "Lass mich los, du Dreikäsehoch.", brummte er unwillig. Mit seiner schwieligen Pranke packte er sie am Kragen, hob sie hoch und setzte sie auf seine Knie, nachdem er sich auf einen Schemel niedergelassen hatte. Sie liess es Widerstandslos geschehen und starrte nur weiterhin ihre Mutter an.
"Was machen wir jetzt? Nach Loney gehen und deinem Cousin mit einem Tritt in den königlichen Arsch vom Thron runterbefördern?"

"Sowas in der Art", sagte sie. "Numair will ihn zum Duell fordern." Sie liess sich auf das Bett fallen und rieb sich die Schläfen. "Ich hasse Krieg."

"Das mit dem Duell ist gut. Einen König zu töten gibt viel Ruhm.", fügte er neidisch hinzu. "Krieg ist manchmal notwendig, Herrin. Ihr wurdet in diesem Fall eigentlich dazu gezwungen, aber wenn euer Cousin erst mal tot ist, ist auch der Krieg zu Ende. Warum beordert ihr eigentlich nicht euren Nebelfetzen dazu diesen Bastard zu töten? Für ihn wäre es sicher nur ne Fingerübung."

Maeva starrte ihn mit offenem Mund an. "Habt ihr nicht...ich...", sie sah die bewußtlose Halbschattin an und dann ihre Tochter. "Man würde mich als Hexe hängen Heradach!", meinte sie dann leicht verwirrt, empört und den Tränen nahe.

"Hmm.... naja das könnte sein, wenn sie es schaffen würden ihn mit euch in Verbindung zu bringen." Er betrachtete sie nachdenklich. Sie schien nicht besonders auf der Höhe zu sein. "Irgendwie werden wir uns aber um euren Cousin kümmern müssen, Herrin. Belastet es euch so sehr gegen ein Familienmitglied kämpfen zu müssen? Oder habt ihr Angst zu scheitern?"

Sie schüttelte den Kopf. "Ich... mag kein Blut", flüsterte sir fast, sah hoch und sah ihn an. "Mir ist es egal ob mein Cousin stirbt oder nicht. Ich hatte nie wirklich mit ihm zu tun. Nichts positives mindestens."

"Für jemanden, der kein Blut mag, geht ihr aber ziemlich geschickt mit dem Degen um. Und manchmal ist Blutvergiessen notwendig. So wie jetzt. Wir haben keine andere Wahl als zu kämpfen, daher kämpfen wir. Worauf man aufpassen sollten, ist das möglichst wenige Unschuldige mithineingezogen werden." Er kitzelte das kleine Mädchen am Bauch und sie quietschte vor Vergnügen. Dem Nordmann selbst fiel nicht auf, wie liebevoll er mit dem kleinen Kind umging. Als sie aufgehört hatte zu lachen, reichte er ihr ein Stück Brot und sie steckte es sich gierig in den Mund.

Sie zig die Beine an und schlang dir Arme darum, um das Zittern zu unterdrücken. "Ihr habt recht", murmelte sie und versuchte nicht an Caran zu denken.

"Sie ist wieder wach.", brummte Ainbheartach und blickte auf Firyal, die ihn finster anblickte. Das Mädchen begann zu zappeln und der Nordmann liess das Kind runter, damit es wieder zu ihrer Mutter laufen konnte.
"Ihr hättet mich nicht aufhalten dürfen.", sagte sie leise, aber die Wut, die in ihrer mitschwang war unüberhörbar.
"Dann hättest du nicht so offensichtlich agieren sollen. Du schuldest Prinzessin Maeva noch deine Treue, also halte dich an das Versprechen, das du ihr gegeben hast."
"Nur wegen Leuten wie ihr ist der Goblin überhaupt so mächtig geworden. Er ist ein verdammter Bastard, dem man die Kehle durchschneiden muss." Sie setzte sich auf und hob herausfordernd das Kinn. "Ich schulde ihr was, dafür dass sie mich und meine Tochter gekauft hat, aber sobald die ganze Sache hier vorbei ist, werde ich gehen."

Maeva sah die Frau an. "Er hat nicht wegen Leuten wie mir an Macht gewonnen... Er ist wegen Leuten wie mir dort geblieben wo er jetzt ist... Er hätte weitaus mehr Macht gewinnen können", meinte sie, stand auf und scherte sich aus dem Zelt. Sie konnte gerade keine Feindseligkeit um sich herum gebrauchen.